Ökumenisches OrganistInnentreffen
Aus allen Vierteln des Landes waren rund 50 Organistinnen und Organisten (und zwar vom „Neuling” bis zum „alten Hasen”) – auf Einladung des Referats für Kirchenmusik der Diözese Linz, des Arbeitsbereichs Kirchenmusik der evangelischen Diözese Oberösterreich und des Konservatoriums für Kirchenmusik zusammengekommen, um sich zu vernetzen und erstmals das Gefühl zu haben: „Ich bin da oben auf der Orgelempore nicht alleine…”.
Mehr Bilder vom OrganistInnentreffen gibt's hier.
Rückmeldungen: Ökumenischer Austausch und gemeinsames Tun sind wesentlich!
Bei allen Teilnehmenden stößt dieses erste ökumenische OrganistInnentreffen auf große Begeisterung. Gisela Nesser, langjährige Organistin und Chorleiterin, verrät uns, wie wesentlich gerade der ökumenische Austausch auf fachlicher und persönlicher Ebene ist, um das Bewusstsein für die Orgelmusik in der Gesamtheit zu stärken und dass es dazu einer gemeinsamen Vorgehensweise bedarf. Und voller Freude fügt sie hinzu: „Ich bin seit 30 Jahren Organistin und lerne jetzt zum ersten Mal die anderen kennen… und drum sollte es so was jährlich geben – stets mit einem anderen Schwerpunkt.”
Auch Orgelreferent Siegfried Adlberger zeigt sich von dem Treffen begeistert: „Es gibt so viele positive Rückmeldungen, weil’s endlich etwas gibt, was spezifisch für diese Zielgruppe angeboten wird – im Sinne der Sache war das eine goldrichtige Entscheidung und so wünsche sicher nicht nur ich mir, eine solche Veranstaltung zu wiederholen.”
Satire von Rudolf Habringer: OrganistInnen von vier Stimmen beschrieben!
Um Jammern und Klagen den Wind aus den Segeln zu nehmen, haben sich die Verantwortlichen den Schriftsteller und Kabarettisten Rudolf Habringer eingeladen, der in seiner eigens für das Treffen verfassten Satire „pleno organo - Thema mit vier Variationen” durch Pfarrer Gregor Deixlbinder, Reinigungsfrau in einer Kirche Ludmilla Woritschek, Autohändler und Brautvater Johann Georg Mosshammer und den Mühlviertler Mesner Lukas Reisenbichler dieses Wesen OrganistIn vorstellt. Bis am Schluss schließlich der Organist selbst zu Wort kommt:
Erfahrungsaustausch und Zukunftswerkstatt: gemeinsam Ideen entwickeln!
Einfach nur eine Gruppeneinteilung in A, B, C, D, E vorzunehmen, war dem Organisationsteam um Wolfgang Kreuzhuber, Franziska Leuschner, Andreas Peterl und Marina Ragger schlichtweg zu langweilig – und so gab’s einzelne Register der Orgel als Gruppennamen: in der Bischofsaula des Priesterseminars diskutierten so die Gruppen Bombarde, Zimbelstern, Regal, Tremulant und Lieblich gedackt über Freuden und Leiden am OrganistInnendienst, mögliche Problemlösungen, Akquise von Nachwuchs und ihre Wünsche an die Verantwortlichen für Kirchenmusik in katholischer und evangelischer Kirche.
Informationen und Tipps: praxisorientiert Ideen umsetzen!
Das Clustern der Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten wurde gleich dazu genutzt, diverse Informationen, Tipps und Tricks für das eine oder andere Problem bereitzustellen – und ein paar neue Projekte entstanden so auch gleich: so wird’s künftig einen Kurs zum Orgelstimmen, aber auch ein Seminar zum Planen und Durchführen von Orgelführungen für Kinder und Erwachsene geben.
Rückmeldungen: Vernetzung fördern und Gemeinschaftserlebnis spüren!
Renate Leonhartsberger und Wilbirg Aichbauer schätzen als junge Organistinnen auch die Tatsache, zu entdecken, dass es auch andere junge Leute gibt, die sich dem Orgelspiel widmen. Gut können sich die beiden vorstellen, dass auch auf regionaler Ebene eine solche Vernetzung wichtige Unterstützung sein könnte.
Der langjährige Organist Markus Himmelbauer resümiert nach dem Treffen: „Endlich gibt es durch die schönen Begegnungen mit den Kollegen auch ein Gemeinschaftserlebnis – das hat man sonst ja nicht, wenn man Sonntag für Sonntag alleine oben bei der Orgel sitzt… und hier hat man auf einmal viele rundherum und kann immer miteinander fachsimpeln…” Und Hermine Aichinger, auch schon viele Jahre an der Orgel, ergänzt: „Und es ist gut organisiert und durchdacht… und die wunderschönen Konzerte gibt’s noch als Sahnehäubchen oben drauf…”
Kurzkonzerte: ohne Musik geht’s einfach nicht!
Und wie könnte ein OrganistInnentreffen ohne Musik stattfinden? Der Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Arbeit war eingebettet in zwei Kurzkonzerte: mit „europäischem Flair” konnte man sich mittags dank Wolfgang Kreuzhuber an der Rudigierorgel im Mariendom in den Tag einstimmen.
Abends stattete Franziska Leuschner an der Rowan-West-Orgel in der Martin-Luther-Kirche ihrer Heimatstadt Dresden musikalisch einen Besuch ab und ließ so den Tag ausklingen.
Unter den Teilnehmenden haben wir übrigens sogar jemanden entdeckt, der selbst gar nicht Orgel spielen kann – warum also führte dann der Weg zum OrganistInnentreffen? Die Antwort ist vielversprechend: „Es schadet auch Chorleiterinnen und Chorleitern nicht, wenn sie wissen, wie Organisten ‚ticken‘… und es hat mich einfach interessiert – und so nehme ich mir heute interessante Gespräche, wertvolle Sichtweisen, tolle Konzerte und viel Begeisterung für Orgelmusik nach Hause mit – auch wenn ich selbst gar nicht spiele… aber vielleicht irgendwann…”
(sp)