UmkehrGRUND
Der Aschermittwoch – wie ein Stoppschild steht er da und fordert auf, an- und innezuhalten. Mit ihm stehen plötzlich die alle Lebensbereiche umfassenden Fragen im Raum:
Welche Wege gehe ich? Wo bin ich gut in der Spur? Wo mache ich Umwege? Wo stehe ich an einer Wegkreuzung und muss mich entscheiden, welche Richtung ich nun einschlage? Wo bin ich in eine Einbahnstraße geraten? Wo führt mich der Weg in die Sackgasse? Oder wo bin ich schon in dieser gelandet?
Der Weg aus der Sackgasse...
Eine Sackgasse. Halt, es geht nicht mehr weiter. Mit etwas Glück kann man noch halbwegs bequem wenden, in den meisten Fällen aber heißt es wohl: Rückwärtsgang einlegen und auf enger Straße zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Die einzige Möglichkeit ist also in jedem Fall: Sich eingestehen, dass man den falschen Weg eingeschlagen hat und umdrehen.
Bin ich bereit, in meinem Denken und Handeln umzukehren: Dort, wo es nicht mehr weiter geht? Dort, wo ich nicht weiter weiß? Dort, wo ich mich in etwas verrannt habe? Dort, wo andere durch mein Tun Schaden nehmen? Dort, wo ich mich selbst verletze? Suche ich einen neuen Weg?
Das "Navi" neu programmieren…
Wer hilft also, wenn ein Ausweg gefunden werden muss? Bekanntlich sollen "Navis", die die meisten in ihrem Auto nicht mehr vermissen möchten, auf gutem Wege, möglichst sicher und schnell ans gewünschte Ziel bringen. Und so sagen diese zuverlässig den Weg vom Startpunkt bis zum Zielort an. Doch folgt man einmal nicht der freundlichen Stimme oder bewegt sich abseits des bekannten Straßennetzes, dann wird man recht schnell aufgefordert: "Bitte wenden!".
Umkehren will dennoch gut überlegt sein. Denn manch einer drehte schon auf der Autobahn auf Anweisung seines "Navis" um und wurde durch sein Wendemanöver zum bedrohlichen Falschfahrer. Wenn ich also leichtsinnig und unüberlegt umkehre, werde ich vielleicht in meinem Leben auch zum Geisterfahrer, kränke oder gefährde mein Umfeld oder mich selbst. Fehlt da also vielleicht ein Update des "Navis"?
Der Aschermittwoch – eine Einladung, die Einstellungen im inneren "Navi" zu überprüfen und in den nächsten vierzig Tagen neu zu programmieren.