GRUNDlage
Den Blick auf meine Wüste richten.
Den Durst nach Leben spüren.
Zeit für mich haben.
Mich aushalten.
Dich suchen.
Widerstandskräfte aufbauen.
Durststrecken durchstehen.
Neue Kräfte sammeln.
Abenteuer erleben.
Leben ändern.
Leer werden, um sich neu füllen zu lassen.
Sich führen, aber nicht verführen lassen.
Sich auf das Wesentliche besinnen.
Wüste zur Quelle machen.
Aufblühen.
Das Evangelium erzählt von Jesus, der vierzig Tage in der Wüste verbrachte. Doch was verbinden wir überhaupt mit der Wüste?
Wüste. Das assoziieren wir einerseits mit Öde und Kargheit, mit Trockenheit und Leere, mit Verwehung und Erosion, mit Unwirtlichkeit und Entbehrung, mit Bedrohung und Existenzgefährdung, mit gleißender Sonne und eisiger Kälte, mit Durst und Trugbildern, mit Einsamkeit und schwerem Vorwärtskommen.
Andererseits kann Wüste aber auch unglaubliche Schönheit und herrliche Blütenpracht, unendliche Weite und ausgelassene Freiheit, Konzentration und Besinnung auf das Wesentliche, entspannte Stille und meditatives Schweigen oder tiefe Sehnsucht und große Intensität auf dem Weg zu sich selbst bedeuten.
Wüste ist Risiko und Chance zugleich.
Fastenzeit ist Wüstenzeit. Wie bei einem Nomaden in der Wüste reduziert sich darin die Existenz auf die GRUNDlegenden Dinge des Lebens, die uns geschenkt sind. Wüste zu erfahren heißt also: unsere LebensGRUNDlage neu wahrzunehmen, wieder zu spüren und dankbar schätzen zu lernen. In Wüstenzeiten können wir die Sicht frei bekommen auf das, was für uns lebensnotwendig ist, was unser Leben nährt und stärkt.
Wüstenzeiten können uns helfen, uns von Abhängigkeiten und Lasten zu befreien und bewusster zu leben. In Wüstenzeiten können wir uns (und Gott) intensiv begegnen.
Wüstenzeiten laden zum Innehalten, Nachspüren und Wahrnehmen ein:
- Was trägt und hält mich in der Wüste?
- Was führt und leitet mich durch die Wüste?
- Was stärkt und nährt mich in der Wüste?
- Was ist die GRUNDlage meines Lebens?
- Wann beginnt die Wüste für mich zu blühen?