„Vom richtigen Üben!”
Trotz der über Oberösterreich hinwegrollenden Krankheitswelle kamen 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (nicht nur aus Oberösterreich, sondern auch aus Tirol und Wien) zum Seminar „Vom richtigen Üben!“ mit Wolfgang Kreuzhuber ins Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz.
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Allgemeines rund um's Üben
Im ersten Teil des Seminars standen allgemeine Erkenntnisse rund um's Üben aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen im Mittelpunkt. Los ging's mit vorbereitenden Maßnahmen für's Üben: Von äußeren Umständen wie dem richtigen Schuhwerk oder den Gegebenheiten des Überaums bis hin zu inneren Einstellungen wie der Beziehung zum zu übenden Werk, bereits gemachten positiven und negativen Erfahrungen oder der Präsenz am Übeinstrument. Nach den vorbereitenden Maßnahmen ging es im nächsten Schritt an die Erstellung eines Übeplans. Dann wurde der Umgang mit der Vorspielsituation thematisiert.
Gemeinsames Erarbeiten eines Stücks
Nach einer kurzen Pause wurde das erworbene Wissen gleich an einem Stück ausprobiert. Gemeinsam arbeitete man an Johann Sebastian Bachs „Gott, durch deine Güte oder: Gottes Sohn ist kommen“ (BWV 600). Dabei wurde der Fingersatz mit der Interpretation abgestimmt – und umgekehrt. Und das ganz ohne Instrument.
Arbeiten an Stücken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Nach einer kleinen Stärkung mit Obst und Süßigkeiten folgte der Wechsel vom Schreibtisch an den Spieltisch. In der Studentenkapelle wurde der Fokus ganz auf die Stücke der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelegt. Immer wieder kommen beim Üben Gedanken wie „Mist, an der Stelle, da schmeißt es mich fast jedes Mal!“, „Warum komm ich über die Stelle einfach nicht drüber?“ oder „Wie geh ich denn am besten an diese Stelle ran?“.
Und genau diese Stellen nahm Wolfgang Kreuzhuber gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Blick und arbeitete mit ihnen konsequent an der „Neuprogrammierung“ der Stellen im Gehirn und der Umsetzung im Spiel. Natürlich auf gewohnt launige Weise, da gab's zum Beispiel zu hören: „Dann jetzt der Befehl an's Gehirn: Speichern unter Pedalsolo!“ Und beim Wiederaufrufen des Abgespeicherten durfte man dann hören: „Ui, das war zu früh, der Computer war noch nicht online...“.
Und wenn das Übetempo mal wieder zu schnell gewählt war, dann konnte man lachen, wenn es hieß: „Moment... nicht Westautobahn, sondern Güterweg!“ Doch so geschwind wie man auf der Autobahn unterwegs ist, war auch das Seminar zu Ende – mit vielen Impulsen, Anregungen und Denkanstößen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ohne Üben geht es nach dem Seminar natürlich auch nicht, aber ganz bestimmt mit ein bisschen mehr Effizienz und Effektivität...
(sp)