„Cantate Domino”
Sich auf das Wunder Musik einlassen. Das Herz öffnen für die Welt der Töne. Die Kraft der Klänge spüren. Gott in alten und doch neuen Liedern begegnen. Mit diesen Gedanken war das Konzert in der Autobahnkirche Haid überschrieben.
75 Minuten lang ermöglichten die Studierenden des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz – von ihren Lehrenden Michaela Aigner, Wolfgang Kreuzhuber, Andreas Peterl und Heinz Reknagel betreut und begleitet – durch geistliche Orgel- und Vokalwerke sowie spirituelle Texten die Begegnung mit Gott.
„Singt dem Herrn ein neues Lied” – oder: „Cantate Domino”
Eröffnet wurde das Konzert mit dem neunstimmigen Mozart-Kanon „Cantate Domino” – dem Motto, das über dem gesamten Abend stand – durch den Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz. Und zwar nicht, wie man meinen könnte, im Scheinwerferlicht der Kirche vor der Orgel, sondern in der Dunkelheit hinter den Bänken, aus der sich der mächtige Klang zum Publikum nach vorne hin ausbreitete und am Schluss wieder in der Einstimmigkeit verebbte.
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Nach der daran anschließenden Begrüßung durch Pfarrer Josef Pichler und Wolfgang Kreuzhuber als Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz wurde das Konzert gleich impulsiv mit Hugo Distlers Chorstück „Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser” (Leitung: Martin Kaltenbrunner) aus dem „Jahreskreis” (op. 5) fortgesetzt.
Sprecherin Maria Zöpfl richtete in ihrem Text von Engelbert Guggenberger den Blick auf „Gipfelerlebnisse” des Lebens – ein solches Gipfelerlebnis kann, so der Kärntner Generalvikar, auch die Musik sein. Auf Johannes Brahms' berührendes „Ach arme Welt, du trügest mich” (op. 110) des Chores unter der Leitung von Claudia Haubner folgte Johann Sebastian Bachs Trio super „Herr Jesu Christ, Dich zu uns wend” (BWV 655) aus den „Leipziger Chorälen”, interpretiert von Birgit Födinger an der Kögler-Orgel.
In die Tiefen der Seele führte der Text „Musik – Sprache der Seele” von Khalil Gibran, vorgetragen von Erika Wegerer-Aglas. Daran schlossen Anton Heillers Choralvorspiel „Freu Dich sehr, o meine Seele” (Orgel: Carolin Landschützer), Heinrich Schütz' berühmtes Chorstück „Aller Augen warten / Vater unser” (SWV 429) unter dem Dirigat von Wilbirg Aichbauer sowie Johann Sebastian Bachs „Allein Gott in der Höh sei Ehr" (BWV 664) aus den „Leipziger Chorälen”, dargeboten von Martin Kaltenbrunner an der Orgel, an.
An diesen musikalischen Lobgesang knüpfte der von Maria Zöpfl rezitierte Text „Te Deum” von Gertrud von Le Fort an. In diesem inhaltlichen Block erklangen Johann Sebastian Bachs „O Lamm Gottes unschuldig” aus dem „Orgelbüchlein” (Orgel: Florian Zethofer), Martin Luthers (und von Johann Nepomuk David für Chor gesetztes) „Agnus Dei” aus der „Deutschen Messe” (op. 42) unter der Leitung von Manfred Zott sowie Augustinus Franz Kropfreiters „Signum” (Orgel: Birgit Weberndorfer).
Sprecherin Erika Wegerer-Aglas leitete mit einem Text von Dietrich Bonhoeffer zu „Singet dem Herrn ein neues Lied – Cantate Domino” über zum Finale des Konzerts, in dem nach dem ersten Satz von Johann Sebastian Bachs „Concerto in G-Dur” (BWV 592) nach einem Concerto von Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar (Orgel: Manfred Zott) zum Abschluss noch einmal „Cantate Domino” – diesmal in der bekannten Fassung von Hans Leo Hassler – des Chores des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz unter der Leitung von Simon Eitzlmayr zu hören war.
Das Drumherum – sehr musikerfreundlich!
Die sängerfreundliche und wohltuende Akustik im Kirchenraum. Die aus jedem Winkel der Kirche sicht- und hörbare Orgel inmitten des Altarraums. Der herzliche Empfang durch die Pfarrverantwortlichen. Die trotz Wahlabend mit immer neuen Hochrechnungen gut gefüllten Kirchenbänke beim Konzert. Der lange Applaus nach dem Schlusslied. Das sind nur einige Gründe, warum das Konservatorium für Kirchenmusik gerne in Haid sein „Cantate Domino”-Konzert gegeben hat.
Besonderer Dank gilt Pfarrer Josef Pichler, Pastoralassistent Martin Granig und Organist (und Kons-Absolvent) Friedrich Kron, die die Studierenden und Lehrenden des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz empfingen und betreuten – vorher und nachher. Für das leibliche Wohl sorgte ein fleißiges Frauenteam aus der Pfarre Haid.
(sp)