Wolfgang Kreuzhuber

Was ich am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz mache ...
Nach langen und zähen Verhandlungen durfte ich das Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz im Frühjahr 1992 gründen, sodass mit Beginn des Schuljahres 1992/93 die Unterrichtstätigkeit im Gebäude des Collegium Petrinum, Petrinumstraße 12, aufgenommen werden konnte.
Als Direktor setze ich mich intensiv mit inhaltlichen und organisatorischen Themen des Konservatoriums auseinander. Zudem unterrichte ich die Fächer Orgel, Orgelimprovisation, Tonsatz, Orgelbaukunde, Formenlehre und Werkkunde.
Warum ich mich am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz engagiere und einbringe ...
Als langjährig im Dienst der Kirchenmusik (Organist und Dirigent) tätiger Musiker stelle ich sehr gerne mein Wissen und meine Erfahrungen der jungen und jüngeren Generation in vielfältiger Weise unseren Studierenden zur Verfügung.
Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft, Erholung oder Ausgleich schenkt ...
Schon seit Jugendtagen ist mir die Kirchenmusik ein besonderes Anliegen. Früh hineingewachsen in dieses Metier – meine Mutter war Sopransolistin am dörflichen Kirchenchor – hat mich besonders das Orgelspiel in seinen Bann gezogen. Im Alter von zehn Jahren erhielt ich meinen ersten Orgelunterricht.
Ich darf mich sehr glücklich schätzen, mein Orgelstudium bei den wohl besten Orgellehrern in Österreich absolviert zu haben, die mir auch zu großen Vorbildern geworden sind. Ganz besonders möchte ich Anton Heiller und Michael Radulescu nennen.
Als Komponist und Pädagoge fasziniert mich Olivier Messiaen sehr. Seiner musikalischen Sprache, Mystik und menschenfreundlichen Pädagogik fühle ich mich sehr verbunden.
Wann ich Momente des Glücks erlebe ...
Jedem Musiker, jeder Musikerin wird es wohl gleich gehen, wenn ein Musikstück – vielleicht sogar eines der Lieblingsstücke – bei der Aufführung so gelingt, wie man es sich vorgestellt hat. Darüberhinaus treten ganz besondere Momente des Glücks bei mir ein, wenn man beispielsweise in Improvisationen musikalisch Inhalte zur Sprache bringen kann, wofür der Umgangssprache das Vokabular fehlt.
Welche Themen mir unter den Nägeln brennen ...
Besonders brennt mir unter den Nägeln, wie es mit der Kirchenmusik im Allgemeinen weitergehen wird. Das Konservatorium bietet zwar vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten, kann aber keine ChorleiterInnen und OrganistInnen „aus dem Boden zaubern”. Die Sorge um den Nachwuchs wird daher in den Pfarren sein müssen. Man möge sich rechtzeitig um Kirchenmusikinteressierte umsehen.
Ein Zweites beschäftigt mich auch im Besonderen im Hinblick auf die Qualität der Kirchenmusik. Denn: Qualitätsvolle Kirchenmusik, gut dargeboten, wird immer Menschen begeistern und anziehen. Damit dieses tatsächlich geschehen kann, bedarf es in den Pfarren guter Rahmenbedingungen einschließlich der Lösung finanzieller Angelegenheiten.
Prof. Mag. Dr. Wolfgang Kreuzhuber war von September 1992 bis zu seiner Pensionierung Ende Juli 2022 Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz tätig und ist zudem seit 1982 Domorganist im Mariendom Linz.