mehr schreiben
Lange schon hatte ich es mir vorgenommen und seit einigen Wochen mache ich es endlich täglich: das Morgenschreiben.
Ich stehe zehn Minuten früher auf (was hart ist, da mein Wecker von Montag bis Freitag jetzt um 5.20 Uhr läutet). Zehn Minuten lang schreibe ich in mein Moleskine-Heft mit dem blauen Stabilo Point 88 Faserschreiber. Nicht länger, nicht kürzer. Fast immer geht sich genau eine Seite aus. Ich schreibe alles, was mir in den Sinn kommt, von Traumresten bis To-Do-Listen für den Tag.
Warum ich das mache?
Ich glaube an die Macht des Wortes, der geschriebenen Worte:
- Ob es das tägliche Morgenschreiben ist, das man wie seelisches Zähneputzen zur inneren Hygiene verwenden kann, oder das wöchentliche Schreiben im Tagebuch, das auch in manchen Zeiten ein Klagebuch sein darf.
- Ob es der Zettel am Kühlschrank für den Liebsten ist oder die Notiz für die Kollegin mit einem dazu gemalten Smiley.
- Ob es die aufgeschriebene biografische Erinnerung ist oder der Brief, den ich nie abschicken werde.
Schreiben hilft. Schreiben sortiert. Schreiben fordert auch heraus. Schreiben lädt dazu ein, sich selbst immer wieder zu befragen und nach Antworten zu suchen. Schreiben schärft den Blick, macht aufmerksamer. Schreiben ist eine Form der Selbstermächtigung.
Ganz naiv wage ich es also zu sagen: Wenn mehr Menschen für sich selbst schreiben, kommt mehr Nachdenken, mehr Achtsamkeit, mehr Zufriedenheit und damit auch Frieden in die Welt.
Ich kann also den Gedanken „mehr schreiben“ aus vollem Herzen unterstreichen!
Wenn Sie mit dem Morgenschreiben anfangen möchten:
Heft und Stift bereitlegen, Wecker stellen auf zehn Minuten und einfach drauflosschreiben. Wichtig dabei: Keine Zensur, sich selbst die Erlaubnis erteilen, Unsinn zu schreiben oder sich zu wiederholen.
Weitere Informationen zur Texthebamme, Trainerin und Schreibpädagogin:
SchreibRaum Linz: Schreiben – Herz über Kopf in Hand auf Papier