Im Schnittpunkt meines Kreuzes
Zeit für einen Spaziergang, anschließend einen Ruhe-Ort zum Hören, Singen, Lesen, Beten
Vorbereiten: Kerze und Teelichter bereit stellen.
Als Einstimmung in den Garten oder in einen Wald gehen und einige biegsame Zweige und ein paar kleine Steine holen. Wieder daheim auf einem Tuch oder im Garten auflegen.
Zu Beginn:
Entzünden der Kerze und Beginn mit dem Kreuzzeichen:
Im Namen Gottes, für uns Vater und Mutter, im Namen Jesu, unseres Herrn und Bruders, und im Namen der heiligen Geistkraft beginne ich mein Gebet an diesem besonderen Tag.
Lied:
GL 283: „Aus der Tiefe rufe ich zu dir“ singen oder anhören
Mein Kreuz und sein Schnittpunkt:
Die Zweige in Form eines Kreuzes auflegen und dann so auseinanderrücken, dass am Schnittpunkt ein leerer Platz bleibt, der von den Zweigen umrahmt wird.
Ein paar Gedanken zu diesem leeren Schnittpunkt:
- Am Karfreitag kann ich Gott und das Leid(en) miteinander in Verbindung bringen. Welche Fragen beschäftigen mich in diesem Zusammenhang?
- Ich kenne Erkrankungen, Schmerzen, Verletzungen, durch die mein Leben radikal verändert wurde. Wie bin ich mit diesen Ereignissen in meinem Leben bisher fertig geworden? Was hat mir dabei geholfen?
- Das Kreuz lehrt uns, das Leid(en) ernst zu nehmen, ihm standzuhalten und es zu bestehen. Wenn wir sagen „Jesus ist für uns gestorben.“, dann heißt das auch zugunsten von uns und mit uns. Was heißt es für mich, dass er uns ein Modell gegeben hat, mit uns geht und wir mit ihm durch all das hindurch?
Zu diesen Gedanken Zeit nehmen, eigene Erfahrungen zu bedenken und von ihnen zu erzählen … dabei für jede Erfahrung, jeden Gedanken einen Stein nehmen.
Die Steine in den leeren Schnittpunkt hineinlegen für all das, was im Leben geholfen hat, mit schweren Ereignissen zurecht zu kommen / für all, das was noch offen ist / für all das, was mich/uns beschäftigt.
Zeit zum Beten des Psalms und zum Wiederholen:
In Psalm 31, dem Antwortpsalm der Karfreitagsliturgie, heißt es:
(Text aus Bibel in gerechter Sprache)
Bei dir, Lebendige, berge ich mich.
Lass mich niemals zugrunde gehen.
In deiner Gerechtigkeit lass mich entrinnen.
Deiner Hand vertraue ich meinen Lebensatem an.
Du hast mich befreit, Lebendige, du treue Gottheit.
Vor allen, die mich bedrängten, bin ich bloßgestellt –
Vor den Menschen in meiner Nähe besonders –
ein Schrecken für meine Freundinnen und Freunde.
Die mich auf der Straße sehen, fliehen vor mir.
Ich bin in Vergessenheit geraten, als wäre ich tot –
weg aus dem Herzen.
Ich aber, auf dich vertraue ich, Lebendige.
Ich spreche: Mein Gott bist du!
In deiner Hand ruht meine Zeit.
Reiß mich aus der Hand derer,
die mich befeinden und mich verfolgen.
Lass dein Antlitz über mir leuchten – ich gehöre zu dir.
Rette mich durch deine Freundlichkeit.
Seid stark und euer Herz sei mutig –
alle, die ihr euch auf die Lebendige verlasst.
Zeit nehmen zum Beten des Psalms und zum Wiederholen all der Worte, die mich ansprechen.
Im Schnittpunkt des Kreuzes: Das Leiden unserer Welt.
Der Karfreitag ist auch der Tag, an dem wir sehr bewusst an all die Leiden(den) in unserer Welt denken und für sie beten.
Rund um das Kreuz stelle ich dazu Lichter auf und bete:
Jesus, du bist gestorben für und mit …
darum bete ich für sie und bitte dich …
Zum Abschluss:
Musik zum Karfreitag hören und dabei all diese Erfahrungen mit hineinnehmen.
Mein Tipp: Versuche den Blick immer wieder auf das zu richten, wo du mit deinem ganz persönlichen Kreuz zurechtgekommen bist.