Aschermittwoch – Ende und Anfang
Der Aschermittwoch ist ein einschneidender Tag im Lauf des Jahres, weil er dem bunten Treiben des Faschings ein Ende setzt. „Schluss mit lustig.“ Ein trauriger Tag für viele, der auch physisch manches Kopfweh bereitet. Man findet aber immer wieder Auswege aus der Tristesse, und so gibt es als „Fastenspeise“ den Heringsschmaus, der aber jegliche Idee von Fasten ad absurdum führt.
Der Aschermittwoch ist eine klare Zäsur und soll vielmehr als Anfang gesehen werden und nicht als Ende. Liturgisch sprechen wir ja auch vom Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit. Diese vorbereitende Zeit auf Ostern hin ist wie eine Wanderung zum großen Fest, und dazu braucht es besondere Fokussierung und Ausrichtung. Genau dieses Thema wird am Aschermittwoch mit drei schlichten Worten angesprochen:
Kehrt um, glaubt, Evangelium.
Umkehr meint Ausrichtung und Orientierung, wie bei einer Wanderung. Da bleibt man auch manchmal stehen und schaut auf die Karte, wo und wie der Weg zum Ziel nun weitergeht. Am Aschermittwoch ist es die Karte des Lebens, auf die wir schauen, was möchte, sollte, könnte, müsste ich weglassen, um gut weitergehen zu können. Ballast abwerfen, und neuen Proviant laden, kann die Devise sein. Deshalb ist die Fastenzeit nicht automatisch ein weniger von, sondern ganz wesentlich auch ein mehr an Haltungen, Handlungen, Worten und Werken, die dem Leben nützen und es aufbauen. Beim Blick auf den Proviant gilt es auszusortieren, womit wir täglich zugemüllt werden und einzupacken, was Leib und Seele nützt. Er speist sich aus den Inhalten des Evangeliums, wovon die Kirchenmusik und Liturgie ein großes Repertoire aufzuweisen hat. Der Aschermittwoch ist viel mehr Anfang als Ende und der erste Tag des Trainingslagers für eine be-sinn-liche Zeit.
Gesegneten Aschermittwoch!