Gesundheit
Dabei geht es nicht nur um die Verantwortung des Einzelnen für sich selbst, sondern auch um die Einflüsse von außen, die sich der Kontrolle des Einzelnen entziehen. Dieses ganzheitliche Konzept bezieht neben dem Körper und den Geist auch die Umwelt mit ein.
Wirft man etwa einen Blick auf die heutige Nahrungsaufnahme, so geht es nicht mehr nur darum, sondern längst sind sie zu Ernährungsstilen avanciert. Dieser wiederum ist verknüpft mit dem eigenen Lebensstil, den eigenen Werten und der eigenen Identität. Zwei Beispiele dafür sind der Veganismus und der Vegetarismus, die eng mit Werten und Moralvorstellungen verknüpft sind. Dabei ist pflanzliches Essen nicht nur gut für die eigene Gesundheit, sondern auch für den Planeten und die Umwelt. Und hin und wieder - Fasten reinigt die Seele.
Über den Stellenwert des heutigen Fastens hören Sie hier.
Ein Gespräch mit Mag. Johannes Hessler
Sport zur gesundheitlichen Selbstoptimierung
Nicht nur die optimale Ernährung spielte eine große Rolle für unsere Gesundheit, sondern auch der Sport. Ein Lebensstil, der für viele Menschen heute selbstverständlich geworden ist. Lebensinhalt ist nicht nur eine ausgewogene Ernährung, sondern auch das Trainieren des eigenen Körpers. Angestrebt wird ein gesunder und fitter Körper, der die Leistungskraft steigert und das Wohlbefinden optimiert. Beispielhaft dafür ist das Self-Tracking beim Schlafen, bei der Nahrungsaufnahme und der Bewegung. Genutzt werden dafür Apps und Tracker-Armbänder. So können festsitzende Gewohnheiten geändert oder gesundheitsschädliche Zusammenhänge aufgedeckt werden.
Doch diese Form der Selbstoptimierung kann auch zu Stress führen, nämlich dann, wenn man zwar fit aussehen möchte, aber nicht fit sein will. Trotzdem gibt es für jeden Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten, um den perfekten Körper und die optimale Gesundheit zu erreichen. Neben den medizinischen Aspekten ist die sportliche Betätigung auch ein Ausgleich für die Arbeit am Schreibtisch, erzeugt ein Wir-Gefühl und dient zur Bildung einer eigenen Identität. Sport und Gesundheit sind ein Lebensgefühl.
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Vorsorge statt Nachsorge
Die heutige Gesundheitsprävention setzt auf den Erhalt des aktuellen Gesundheitszustandes des Menschen und der Verringerung von Krankheitsrisiken. Zukünftig sind diese Maßnahmen allerdings nicht mehr ausreichend, sondern sie werden einen Mix aus veränderten Gewohnheiten, Entscheidungen für einen gesundheitsfördernden Lebensstil und einem kooperativen Gesundheitssystem sein. Dabei wird die fortschreitende Digitalisierung eine große Rolle spielen. Bereits heute verstehen viele Menschen das Angebot an Apps, Online-Kursen und Tutorials als große Chance für ihre Gesundheit. Natürlich steigt mit jeder neuen App auf dem Handy das Risiko eines Datenmissbrauchs. Deshalb braucht es für sensible Gesundheitsdaten einen transparenten Standard zum Schutz eben dieser. Darüber hinaus erwarten die Menschen eine moderne medizinische Versorgung und Alternativen zur aktuellen Präsenzmedizin.
Eine gesunde Umgebung schaffen
Für Unternehmen gilt, betriebliches Gesundheitsmanagement ist mehr als ein ergonomischer Arbeitsplatz oder Kantinenessen. Dazu zählt auch die Atmosphäre im Unternehmen und der Umgang in Konflikt- und Stresssituationen miteinander. Zentrale Aufgabe wird es also sein, ein Unternehmen zu führen, in welchem die Mitarbeiter nicht nur wenig Krankenstandstage aufweisen, sondern für eine Wohlfühlatmosphäre zu sorgen. Gerade die Generation der jungen Menschen ist gesundheitsbewusst wie nie zuvor. Sie benötigen eine Arbeitsumgebung, in der sie sich wohlfühlen. Dazu zählen flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit des Homeoffice, viel Licht, Grün und Luft im Büro sowie eine gesundheitsfördernde Gestaltung desselben.
In Krankenhäusern wird dieser Trend häufig schon umgesetzt. Für eine Genesung spielt nicht nur die Pflege und die Medikation eine Rolle, sondern eben auch die Umgebung. Durch die Integration von Orten des Alltags kann der Isolation von Genesenden zusätzlich vorgebeugt und der Austausch gefördert werden. Die Architektur und das Design eines Gesundheitshauses tragen maßgeblich zur physischen und psychischen Gesundheit des Menschen bei.
Kein Denken in Zuständigkeiten
Die Feinstaub- und Lärmbelastung sinkt, wenn die Verkehrspolitiker des Landes den Autoverkehr reduzieren. Gibt es mehr sichere Radwege, so kann die Umwelt entlastet werden und der Mensch kann sich mehr bewegen. Werden in der Stadtplanung Flächen geschaffen, wo sich Menschen treffen können, so wirkt das einer Vereinsamung entgegen, die krank machen kann. Bäume, Grünflächen und Wasser kühlen während einer Hitzeperiode die Städte und schützen vor zu starker Sonneneinstrahlung. Die Gesundheit des Menschen geht als auch den Verkehrspolitiker, den Bildungsminister, den Landwirtschaftsminister und den Verbraucherminister etwas an. So kann der Landwirtschaftsminister etwa nicht nur für Bio-Lebensmittel sorgen, sondern auch zuckerhaltige Getränke besteuern, damit sie weniger konsumiert werden. Viele Bedrohungen der menschlichen Gesundheit erwachsen aus Entscheidungen der Politik, die nur in ihren Ressorts denkt. Ressortübergeifende Präventionspolitik wäre hier hilfreich.
Personalmangel - hier drückt der Schuh
Fragt man den Bürger, wo der Schuh im Gesundheitswesen drückt, so weisen viele auf die fehlende finanzielle Ausstattung hin. Auch die fehlende Kooperationsbereitschaft innerhalb des Gesundheitswesens ist ein großer Mangel. Doch darüber hinaus fehlt es an qualifiziertem Personal, an Transparenz und einem ausreichenden Zugang zur Spitzenmedizin. Nach der Meinung der Menschen ist die Abstimmung zwischen den Krankenhäusern, Ärzten und Pflege- sowie Reha-Anbietern schlecht. Als Grund wird die meist fehlende digitale Vernetzung gesehen, der Mangel an fachlichem Austausch und eigene finanzielle Interessen gesehen. Auch der ständige Zeitdruck stellt ein Problem dar. Die Versorgung der Menschen muss auf eine gute Gesundheitsversorgung ausgerichtet sein und nicht auf einen günstigen Preis. Diese sollte sich an dem Patienten ausrichten.
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Quellen
https://www.aerztezeitung.de/Kooperationen/Praevention-Vision-2030-fuer-Deutschland-401529.html
https://heartforhealth.de/was-bedeutet-ganzheitliche-gesundheit/
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128251/Buerger-sehen-Personalmangel-als-zentrales-Problem-im-Gesundheitswesen