Dank und Wertschätzung
Allgemein
Ministrant*innen übernehmen eine wichtige Aufgabe im gottesdienstlichen Leben unserer Pfarrgemeinden. In ihrer Freizeit proben sie, sind in Gruppenstunden dabei und ministrieren bei den Gottesdiensten. Sie machen dies, weil sie eine Aufgabe im Gottesdienst übernehmen dürfen, es ihnen Freude macht, sie Zeit mit Freund*innen verbringen, … Und doch ist es nicht selbstverständlich, dass sie sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen.
Dafür soll und muss auch immer wieder „Danke“ gesagt und die Wertschätzung ausdrückt werden.
Am Beginn: Aufnahme
Wenn Ministrant*innen beginnen, ist es schön, sie offiziell in den Dienst aufzunehmen. Das könnt ihr z.B.: in einem Gottesdienst machen, den ihr als Minis mitgestaltet und bei dem die Miniaufnahme ein zentraler Teil ist. Hier werden die neuen Minis vorgestellt, sie ziehen feierlich das Minigewand an und bekommen womöglich ein kleines Geschenk überreicht.
Ihr könnt auch in der Gruppenstunde ein Ritual einführen, wie neue Kinder in eurer Runde begrüßt werden. Es kann zum Beispiel ein festes Kennenlernspiel, Saft und Kekse, ein Lied oder ein Gebet geben. Die neuen Kinder können ein Bild für euer Gruppenplakat mitbringen und feierlich dazu hängen, ihr könnt einen Platz in eurem Geburtstagskalender für das Kind gestalten oder dem Kind ein Symbol für euere Gruppe schenken. Alles, was Gemeinschaft stiftet, ist hier erlaubt.
Im voll.bunt finden sich verschiedene Inputs rund ums Ministrieren, unter anderem auch zwei Ideen für Aufnahmefeiern. Diese könnt ihr für eure Bedürfnisse anpassen:
Im Laufe des Minilebens
Gruppenstunden. Ministrant*innen sind in erster Linie Kinder. Kinder haben Spaß am Spielen und am Abenteuer. Damit die Kinder zu einer guten Gemeinschaft werden, trefft euch am besten in regelmäßigen Abständen z.B.: 14-tägig zu einer Gruppenstunde, bei der ihr gemeinsam spielt, bastelt und über Gott und die Welt sprecht.
Übernachtungen. Ein besonderes Erlebnis sind gemeinsame Übernachtungen. Dabei können bekannte Orte neu erlebt werden. Mögliche Orte sind etwa euer Gruppenraum und der Pfarrgarten. Vielleicht könnt ihr sogar in der Kirche übernachten und sie bei Nacht erkunden?
Wichtig: Kinderschutz ist ein wichtiges Thema - ganz besonders bei Übernachtungen. Überlegt euch, wie ihr ein gutes, sicheres Umfeld für euere Kinder schaffen könnt. Mehr dazu findet ihr hier im Voll.bunt und hier auf der Jungscharwebsite.
Ausflüge. Gemeinsam unterwegs zu sein schweißt als Gruppe zusammen und bringt neue Erlebnisse. Solch ein Ausflug kann euch in einen Tierpark, ein Schwimmbad oder ein Museum führen. Oder ihr besucht eine andere Kirche und macht dort eine Führung. Weitere Ideen und Vorschläge findest du hier.
Ferienlager. Einige Gruppen fahren einmal im Jahr, meistens im Sommer, auf Ferienlager. In dieser Zeit lernen sich die Kinder noch intensiver kennen und ihr habt die Möglichkeit, längere Spieleaktionen, wie Spielgeschichten, Stationen oder Adventure-Games, mit ihnen auszuprobieren. Auch ein Wandertag, ein Tag im Freibad oder Ausflüge zu nahegelegenen Sehenswürdigkeiten haben bei so einem Ferienlager Platz.
Tipp: Wenn ihr zum ersten Mal ein Lager plant, meldet euch gerne im Jungscharbüro für Tipps. Diese können euch auch den Termin für die nächste Lagerleiter*innen-Schulung sagen, bei der ihr alles Wichtige rund um die Leitung des Ferienlagers lernt.
Im Blick: „Bezahlung“
Ein „heißes“ Pflaster ist das Thema "Bezahlung". In den verschiedenen Pfarrgemeinden gibt es unterschiedliche Modelle. Diese kommen immer mit Vor- und Nachteilen, die man für die örtlichen Gegebenheiten betrachten muss.
- Fixum pro Dienst: für jeden Dienst gibt es einen bestimmten Betrag, der einmal pro Jahr ausgezahlt wird, z.B.: 0,50€ je Gottesdienst und 2€ für Begräbnisse und Hochzeiten
- Naturalien je Anzahl der Dienste: je nach Anzahl der Dienste dürfen sich die Minis ein oder mehrere Geschenke aussuchen, z.B.: kleine Spiel- und Schreibwaren, Naschereien,…
Eine Sammlung für Dankegeschenke findest du hier. - Vergünstigung bei Ferienlager abhängig von Diensten: Ministrant*innen bekommen einen Rabatt für das Sommerlager je nach Anzahl der geleisteten Dienste.
- Keine „Bezahlung“: Aktionen und Veranstaltungen für alle Ministrant*innen unabhängig von der Dienstanzahl.
Zum Beispiel ein Abschlussfest am Ende des Arbeitsjahres – einen Vorschlag dazu findest du hier.
Es geht dem Ende zu…wenn Minikinder groß werden
Manche Minikinder werden zu Gruppenleiter*innen und ministrieren weiter, andere kommen nicht mehr in die Gruppenstunden (weil sie dafür zu alt sind), aber ministrieren noch weiter.
Je nachdem, wie die Ministunden in eurer Pfarre gestaltet sind, werdet ihr unterschiedliche Rituale/Übergänge haben. Für viele hören die Gruppenstunden und das Minikind-Dasein mit der Firmung auf – dann kann man diese Minikinder am Ende dieses Jahres verabschieden.
Das heißt aber nicht, dass diese nun kein Teil der Minis mehr sind – nur eben keine „Kinder“ mehr.
Zum Ende: Verabschiedung
Die aktive Zeit als Ministrant*in oder Mini-Gruppenleiter*in geht auch einmal zu Ende. Dieses Ende kann und soll genauso wie der Beginn nochmals bewusst gestaltet werden. In der Mitte steht dabei der Abschied aus der Gruppe und dem Ministrant*innen-Kreis und der Dank für die gemeinsame Zeit und den Dienst am Altar. Ein kleines Geschenk unterstreicht dies zusätzlich. Eine schöne Erinnerung sind dabei etwa Bilder aus der Zeit als Ministrant*in oder kleine Briefe und Erinnerungen von Gruppenleiter*innen und Mit-Minis.
Damit Abschiede gut gelingen, braucht es eine Kultur des Abschiedes. Am besten ist es, wenn ihr euch ein festes Ritual ausdenkt, das immer zum Einsatz kommt, wenn ein Kind als Ministrant*in aufhört. Damit ist allen klar, wie es anfängt und wie es aufhört und Kinder werden auch Bescheid geben, wenn sie aufhören, da sie ihren Abschied nicht verpassen wollen.
Unten sind ein paar Möglichkeiten angeführt, daraus könnt ihr euer individuelles Pfarr-Verabschiedungsritual zusammenstellen und eure Minis würdig verabschieden.
Möglichkeiten für solch einen Abschied sind z.B.:
- Abschieds-Gottesdienst mit Dank der Pfarrleitung und symbolisches Ablegen der Albe
- Abschiedsritual zu Ende des letzten Sommerlagers
- Abschiedsfeier, bei der alle Ministrant*innen eingeladen sind
Ideen zu Jahresende und Verabschiedung von Gruppenleitenden findest du hier.
Noch Fragen? Melde dich im Jungscharbüro – wir helfen gerne weiter!
Lesetipp: Die Minibörse war eine bis 2019 erscheinende Arbeitshilfe für die Minipastoral aus Deutschland. In der 4. Ausgabe 2015 findet sich auf den Seiten 10-17 ein Artikel zu „Von der Wichtigkeit der Wertschätzung – Anerkennung als förderliche Haltung und Ideen zur konkreten Umsetzung“.