Sie erwerben zahlreiche Fähigkeiten und verinnerlichen Handlungsabläufe und werden so Stück für Stück selbstständiger in ihrem täglichen Tun.
Die Alltagsbewältigung ist ein zentrales Lern- und Entwicklungsziel im Kindergarten und in der Krabbelgruppe. Vom An- und Ausziehen, Essen und Hände waschen bis hin zum Toilettengang, zur Wickelsituation oder zum Mittagsschlaf ist ein Kindergarten-/ Krabbelgruppentag geprägt von Alltagshandlungen, die bestimmte Strukturen und Abläufe befolgen. Die Kinder sollen nach und nach an diese Routinen herangeführt werden. Das Ziel dahinter ist, dass Kinder alltagstauglich werden.
Das Kind lernt vieles durch Nachahmung sowie durch häufige Wiederholungen. Im Kindergarten und in der Krabbelgruppe lernen die Kinder sowohl voneinander, aber auch durch die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Alltagshandlungen sind geprägt von bestimmten Routinen und Strukturen. Diese immer gleichbleibenden Handlungsmuster bieten den Kindern Orientierung und Sicherheit. Wir Pädagoginnen und Assistentinnen übernehmen dabei sowohl die Rolle des Modells, aber auch eine anleitende und moderierende Funktion ein. Unsere Aufgabe besteht in der Handlungsbegleitung. Durch verbale Anleitung, Rituale, wie z.B. Lieder und Sprüche und die ständige Wiederholung werden die Kinder Stück für Stück an die Handlungsabläufe gewöhnt und können ihren Alltag immer selbstständiger bewältigen.
In der Alltagsbegleitung sind auch zahlreiche weitere Lernprozesse integriert. Die Sprachentwicklung wird beim handlungsbegleitenden Sprechen angeregt. Das Kind erweitert seinen Wortschatz und seine Ausdrucksfähigkeiten und erwirbt im Dialog zahlreiche kommunikative Kompetenzen.
Alltagsbewältigung ist auch Beziehungsgestaltung. Bei der beziehungsvollen Pflege, ein Begriff, den die Kinderärztin Emmi Pikler begründet hat, steht das Kind in sehr engem Kontakt zur Bezugsperson. Dabei wird die Bindung zum Erwachsenen verstärkt und eine vertrauensvolle Beziehung entsteht.
Bericht von Marlene