Sprache und Kommunikation
Besonders die sprachlichen Vorbilder, die den Kindern zur Seite stehen, die Anleitungen und Rückmeldungen, die sie erhalten und die Anregungen und Förderungen, die sie in ihrem Umfeld bekommen, spielen dabei eine gewichtige Rolle.
Kommunikationsprozesse laufen auf mehreren Ebenen zugleich ab: Auf der sprachlichen, der emotionalen, der sozialen und der körperlichen Ebene.
Die beste Sprachförderung findet beim aktiven Handeln statt. Wir versuchen das Tun sprachlich zu begleiten.
Positive soziale Beziehungen zu Kindern und Erwachsenen sowie emotionale Geborgenheit und Sicherheit sind die Basis für einen gelungenen Spracherwerb.
Dieses günstige Lernklima motiviert zum Weitertun, was für den Erwerb einer Zweitsprache besonders wichtig ist. Eine sprachanregende Umgebung in einem kindgerechten und
lebendigen Umfeld ermöglicht es Kindern, ihre Sprachkompetenzen zu erweitern.
Unser Kindergarten hat einen hohen Anteil türkisch sprechender Kinder, außerdem besuchen ungarische und bosnisch abstammende Kinder den Kindergarten! Im Sinne von Inklusion und Diversität wollen wir ihre Sprachfähigkeit unterstützen!
Mehrsprachigkeit
Sprachenvielfalt und kulturelle Unterschiede gehören zur gesellschaftlichen Wirklichkeit Europas!
Im Kindergarten haben wir die Chance, Aspekte der jeweiligen Herkunftskultur sowie der Kultur des Landes, in dem die Kinder leben, zu thematisieren.
Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Aspekten bildet die Basis für interkulturelle Kompetenz.
Möglichst früh mit verschiedenen Sprachen in Kontakt zu kommen oder zu erlernen, ist eine wesentliche Ressource fürs Leben.
Mit dem Kindergartenbesuch beginnt für Kinder mit Migrationshintergrund eine Sozialisation, die wegen der Lebenssituation der Familie durch eine andere Sprache gekennzeichnet ist.
Die Muttersprache muss weiterhin Platz im Kindergartenalltag finden.
Pädagogisches Handeln, welches dem Kind diese Situation erleichtert und gute Bedingungen schafft, den natürlichen Zweitspracherwerb spielerisch und erlebnisorientiert zu fördern, hat große Bedeutung, sowohl für das betroffene Kind, als auch für die Gesellschaft.
Der Erstspracherwerb dieser Kinder darf mit dem Eintritt in den Kindergarten nicht unterbrochen werden. Dies würde nicht nur die Sprachbeherrschung in der Erstsprache, sondern auch die Entwicklung allgemeiner kognitiver Fähigkeiten und schulischer Bildungsprozesse behindern.
Erst wenn die Muttersprache gefestigt ist, lernt das Kind weitere Sprachen spielerisch (auch englisch, französisch,…)
Mehrsprachigkeit soll im Kindergarten für alle Kinder Realität sein.
Eine Ressource in diesem Sinne sind die Eltern.
Sie sind die ersten Partner der Kindergartenpädagogin in ihrem Streben nach Anerkennung und Förderung der Mehrsprachigkeit (sie können bei der Aussprache bestimmter Wörter helfen, beim Übersetzen,... )
Jedoch brauchen die Eltern oft Aufklärung ihrer offenen Fragen im Zusammenhang mit der kindlichen Zweisprachigkeit und die Ermutigung, die Erstsprache in der Familie zu verwenden.
Die Anerkennung der Mehrsprachigkeit soll im Kindergarten sichtbar, lesbar, hörbar und erlebbar sein. Es ist notwendig, dass die Sprachen aller Kinder berücksichtigt werden, unabhängig von der Anzahl der Kinder, die die jeweilige Sprache sprechen. Mehrsprachigkeit
muss sich auf den gesamten Tagesablauf erstrecken und alle Beteiligten umfassen.
Besonders wichtig ist, den Kindern, die Deutsch als Muttersprache sprechen, Mehrsprachigkeit positiv erleb- und erlernbar zu machen. Wertschätzung der Mehrsprachigkeit äußert sich durch das päda- gogische Handeln, die pädagogischen Angebote und durch die persönliche Haltung.
Voraussetzungen für eine interkulturelle Bildungsarbeit sind: Dialogbereitschaft, Transparenz, Zuhören, Akzeptanz.
Wir bemühen uns um Offenheit und das Verbindende vor dem Trennenden zu sehen und nützen die Chance der Vielfalt, der Unterschiedlichkeit und des Gemeinsamen.