Teilöffnung / gruppenübergreifendes Arbeiten

Dies ermöglicht den Kindern ein interessensorientiertes und bedürfnisorientiertes Spielen. Sie können in dieser Zeit den Ort, das Material und die Kinder, mit denen sie spielen möchten, frei wählen. Dies fördert das Selbstbewusstsein der Kinder und sie werden immer mutiger. Die Kinder wählen ihren Raum, um neue Kontakte und Freundschaften aufzubauen und auch andere Bezugspersonen kennenzulernen. Auch Selbstbestimmung spielt eine große Rolle. Die Kinder dürfen frei wählen ob sie den Gruppenraum verlassen möchten oder doch im vertrauten Umfeld spielen und lernen möchten. Ein großer Vorteil der Lernräume ist, dass wir eine große Materialvielfalt anbieten können. Durch die Lernräume konzentrieren wir uns in jeder Gruppe auf bestimmte Themen und bieten dazu eine Vielfalt an Materialien und Angeboten an. Die Freiheit zu haben, Dinge zu tun oder nicht zu tun, Entscheidungen für sich zu treffen braucht starke Wurzeln. Wir begleiten die Kinder dabei!
Wir stellen unsere Lernräume genauer vor:
Baufüchse
Bei den Baufüchsen dominieren die Themen Bauen und Konstruieren sowie Zählen und Messen. Mädchen und Buben erfahren hier Facetten aus Logik und Mathematik (Mengen, Geometrie, räumliches Denken, technische Funktionen). Die Kinder tauchen in eigene Welten ab. Ihre Fantasie und Kreativität übernehmen das Spiel. Sie assoziieren sich in etwa mit Rittern, Bauarbeitern oder Rennfahrern. Sie lernen zusammen zu arbeiten, gemeinsame Lösungen zu finden und ein Ziel gemeinsam zu erreichen (zB beim Bau einer Burg oder einer Rennbahn). Weiters gibt es in der Gruppe ein Architektenbüro zur Umsetzung von Bauplänen. Ein weiterer Bereich bei den Baufüchsen ist das Experimentieren. Hier steht das eigenständige Tun und das selbstständige Sammeln von Erfahrungen im Vordergrund.
Sprachmäuse
Sprache ist ein grundlegendes Ausdrucksmittel, Teil der Identität und wichtig für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Sprachliche Bildung ist nicht nur auf die Bildungssprache Deutsch beschränkt. In der Gruppe der Sprachmäuse wird der Schwerpunkt auf Sprache und Montessori gelegt. Im Vordergrund stehen die Begeisterung und Freude am gemeinsamen spielerischen Lernen der Sprache. Den Kindern soll Interesse und Toleranz gegenüber anderen Sprachen und Kulturen vermittelt werden. Ein vertrautes Gefühl soll für die englische Sprache geschaffen werden. Durch einen zweisprachigen Kalender, eine Englischecke mit diversen Medien bestückt, ein Bereich mit englischen Bilderbüchern uvm. Die wesentlichen Grundsätze und Ziele der Montessori-Pädagogik sind unter anderem: Eine vorbereitete Umgebung – alle Gegenstände haben einen festen Platz und können selbstständig geholt und wieder aufgeräumt werden. Das Streben des Kindes nach Selbstständigkeit hat höchste Priorität. Außerdem steht das Arbeiten mit Aktionstabletts im Vordergrund um selbstständig, nach dem eigenen Tempo und dem eigenen Entwicklungsstand zu lernen.
Kinderwohnung
In unserer Kinderwohnung finden Mädchen und Buben vieles aus ihrem alltäglichen Leben wieder - sie finden eine reale Welt vor. Die Kinder können sich im ganzen Raum kreativ entfalten und alle Bereiche für das Rollenspiel nutzen. Auch das gemeinsame Zubereiten der gesunden Jause steht in der Kinderwohnung im Vordergrund und findet jeden Donnerstag statt. Die Bibliothek lädt zum gemeinsamen Lesen und Erzählen ein. Es werden Kompetenzen wie Kreativität, Fantasie, Sprache und soziales Miteinander gefördert. Die Kinder erproben sich selbst und können in verschiedene Rollen schlüpfen. Sie lernen ihre Welt besser zu verstehen und können alltägliche Erlebnisse im Spiel verarbeiten. Kinder spielen nach, was sie beschäftigt.
Kreativwerkstatt
In unserer Kreativwerkstatt finden die Kinder verschiedenste Bereiche, um sich kreativ zu entfalten mit einem vielfältigen Angebot an Materialien. Den Kindern steht ein Bastelbereich und eine Holzwerkstatt zum Gestalten und Bauen zur Verfügung. Kinder wollen echtes Werkzeug verwenden – wir trauen es ihnen zu und unterstützen sie dabei in unserer Holzwerkstatt. Was uns besonders wichtig ist, egal wie sich die Kinder betätigen, ob und was dabei herauskommt, es geht vordergründig um die Freude am Tun und die Prozesse und Erfahrungen, die sie dabei erleben. Neugier, Begeisterung, die Lust am Entdecken und gestalten sind die besten Voraussetzungen für lebenslanges Lernen. Holz beflügelt die Fantasie und den Forscherdrang und so entstehen allerlei erstaunliche Kunstwerke und Eigenkreationen. Weiters gibt es einen Nassmalbereich mit großer Malwand, um im Stehen zu malen. Ein Zeichenbereich mit einer großen Auswahl an Stiften und Papier. Eine Sandwanne und Badewanne uvm.
Kinder, deren kreative Kompetenz gefördert wird, stellen gewohnte Denk- und Handlungsmuster in Frage und finden außergewöhnliche Antworten auf Herausforderungen. Divergentes Denken schafft einen neuen ungewohnten Seitenweg zum erwarteten Hauptweg unserer Gedanken. Außerdem werden Kompetenzen wie Kreativität, Feinmotorik, Grobmotorik, Ausdauer, Konzentration und Wahrnehmung gefördert.
Was uns in jeder Gruppe wichtig ist:
Im Zentrum des Kindergartenalltags steht eine Pädagogik, die sich stark an den Bedürfnissen und Tempi der Kinder orientiert. Die vorrangige Lernform im Kindergarten ist das Spiel. Die Pädagoginnen handeln als Ko-Konstrukteurinnen und schaffen so gemeinsame Bildungsprozesse mit dem Kind. Das Material orientiert sich in jeder Gruppe an den Interessen und Lernthemen der Kinder und wird nach genauer Beobachtung - entsprechend den Bedürfnissen der Kinder - gewechselt.