Wofür wir stehen
INDIVIDUALITÄT
Jedes Kind ist anders und hat besondere Stärken. Deshalb sind wir in unserem Kindergarten bemüht, nach dem Motto „Jedem das Seine“ (nicht „Allen das Gleiche“) zu handeln. Wahrzunehmen, welche Bedürfnisse das einzelne Kind hat, was es gerade beschäftigt und was es zum nächsten Lernschritt braucht, ist die Basis für unsere Arbeit. Die pädagogische Kunst ist es, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen, das nötige Material bereitzustellen und die individuellen Prozesse zu begleiten.
TRANSPARENZ
Wir wollen unsere Arbeit sichtbar machen, sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern und die Öffentlichkeit.
Damit die Kinder wissen, was sie erwartet, können sie auf dem Wochenplan „lesen“, was geplant ist und welche Angebote täglich stattfinden. Wir versuchen, die Kinder auf spezielle Ausflüge, Aktionen oder Angebote vorzubereiten, indem wir diese in den Tagen zuvor mit ihnen planen und besprechen. Regeln verhandeln wir mit den Kindern gemeinsam und wiederholen sie immer wieder. So fühlen sie sich sicher und können selbstbewusst agieren.
Wir versuchen, unsere Arbeit gegenüber den Eltern transparent zu machen. Der tägliche Austausch, die Elternabende, das Sichtbar-Machen unserer Arbeit durch Dokumentation auf den „sprechenden“ Wänden, die Einladung der Eltern, sich auf unterschiedlichste Weise einzubringen und einen Vormittag in der Gruppe mit zu erleben,… all das soll Einblicke und gegenseitige Bereicherung ermöglichen.
Auch für die Öffentlichkeit soll unsere pädagogische Arbeit nachvollziehbar sein. Das geschieht z.B. durch unsere Konzeption, durch die Zusammenarbeit mit der Pfarre und durch diese Homepage.
GELEBTE PARTIZIPATION (TEILHABE)
Wir sehen unsere Aufgabe darin, Orientierung zu geben und einen Rahmen zu setzen, in dem die Kinder ein möglichst hohes Maß an Selbst- und Mitbestimmung haben. Durch gelebte Partizipation erfahren Kinder, wie soziale Gemeinschaften funktionieren und eignen sich demokratische Kompetenzen an.
Unsere Kindergartenkinder sind eingeladen, manche Dinge selbst zu bestimmen oder zu entscheiden z.B. die Art der Beschäftigung, die Spielpartner und die Spieldauer, den Spielort, das Essen, die Bindungspersonen, die Teilnahme an Angeboten.
Im Kindergarten laden wir die Kinder regelmäßig ein, sich bei der Raumgestaltung, der Planung, den Festen und Unternehmungen einzubringen. In Kinderkonferenzen können sie ihre Ideen, Wünsche oder Probleme einbringen und besprechen, was gerade anliegt. So erfahren sie einerseits Wertschätzung ihrer Person und lernen andererseits, Verantwortung zu übernehmen.
DAS FREISPIEL
Außer Frage steht für uns, dass das Spiel die oberste und wichtigste Lernform in elementaren Bildungseinrichtungen darstellt. „Das Spiel ist die Arbeit des Kindes“, hat schon Maria Montessori erkannt. Kinder sind aktive, neugierige Wesen und wollen sich im Spiel die Welt erschließen. Das Spiel ermöglicht ganzheitliche Entwicklungsprozesse und die Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit. Die positiven Auswirkungen des Spiels kommen vor allem im freien Spiel zur Geltung.
Deshalb hat das Freispiel in unserem Kindergarten besonderen Wert. Wir bemühen uns, die Interessen der Kinder aufzuspüren und ihnen Raum und Material dafür zur Verfügung zu stellen. Wenn Kinder intensiv im Spiel versunken sind, versuchen wir, unsere Zeitstrukturen zu flexibilisieren, um die Spiel- und Lernprozesse nicht zu stören. Dann sehen wir unsere wertvolle Rolle als Beobachter und Begleiter diese Prozesse.
OFFENE TÜREN - GRUPPENÜBERGREIFENDES, FELXIBLES ARBEITEN
Kinder lernen am nachhaltigsten, wenn sie ihren Interessen entsprechend experimentieren, forschen, gestalten und spielen können.
Um die Kinder in ihrem individuellen Tun bestmöglich zu unterstützen, stehen unsere Gruppenraumtüren offen, damit die Kinder auch die Garderoben, den Gang, das Kindergasthaus, die Waschräume, den Bewegungsraum, beide Gruppenräume und den Garten für ihre Spielideen nutzen können.
Wir arbeiten in unserem Haus gruppenübergreifend, das heißt, die Kinder dürfen auch in die andere Gruppe wechseln, um dort zu spielen und Freundschaften zu pflegen.
Täglich gibt es mehrere gruppenübergreifende Angebote, die die Kinder beider Gruppen annehmen können, aber nicht müssen.
Darüber hinaus gibt es auch Kinderversammlungen, an denen alle Kinder der jeweiligen Gruppe teilnehmen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und das Gemeinschaftsbewusstsein zu stärken.
Auf diese Weise wollen wir eine Balance finden zwischen gemeinsamen Aktivitäten und frei gewählten Aktivitäten, zwischen einer Atmosphäre, in der sich die Kinder geborgen, aufgehoben und einer Gruppe zugehörig fühlen und einer „Atmosphäre der Freiheit“, die durch individuelle Begleitung und Zeit geprägt ist und in der Kinder möglichst nachhaltig lernen können.
STÄRKEN- UND RESSOURCENORIENTIERUNG
In unserem Kindergarten ist es uns ein besonderes Anliegen, die Stärken, Talente und Interessen der Kinder in den Vordergrund zu rücken und sichtbar zu machen. Deshalb hat jedes Kind einen eigenen Schatzbaum. Im Dialog mit einem Erwachsenen werden die Meilensteine, Kompetenzen, Lernfortschritte und Besonderheiten dokumentiert und in Form eines Apfels auf den Baum geheftet. Die Farbe des Apfels richtet sich nach dem Alter des Kindes. Am Ende des Jahres sprechen und staunen wir über die reiche „Talenteernte“ und die Schulanfänger:innen pflücken am Ende ihrer Kindergartenzeit den goldenen Schatzapfel.
Diese Art der Begleitung führt zur Stärkung der Persönlichkeit, zur Schärfung der Selbst- und Fremdwahrnehmung, zur Steigerung der Reflexionsfähigkeit und sie macht Kinder resilient. Vor allem aber feiern wir die Großartigkeit der Kinder und freuen uns über die enorme Vielfalt.
ZEIT
Um obige Ausführungen zu realisieren, bedarf es vor allem Zeit! Diese Zeit möchten wir uns ganz bewusst nehmen:
• Zeit für Gespräche
• Zeit für Begleitung von Konflikten und herausfordernder Gefühle
• Zeit für die Ideen der Kinder
• Zeit für Etwas-Zu-Ende-Bringen