Dabei hat eine Gruppe von engagierten Laien unter Eduardo Bonnin gemeinsam mit dem Priester Sebastian Gaya und dem Bischof von Mallorca Juan Hervas Benet erkannt, dass es nicht nur darum geht, das Evangelium zu verkünden, sondern es glaubwürdig mit dem Leben zu bezeugen und den Menschen erfahrbar zu machen. Sie suchten nach einem neuen Weg, den Menschen die Anziehungskraft und Erlebbarkeit des Evangeliums nahe zu bringen. Dabei entstand der Cursillo (span. „kleiner Kurs“) – ein kleiner, dreitägiger Glaubenskurs.

Mittlerweile gibt es Cursillo auf allen Kontinenten. Im deutschsprachigen Raum gab es den ersten Cursillo in den Pfingsttagen 1960 in Österreich, gehalten von Pater Josef Garcia Cascales CMF(1928-2012) mit einem ehrenamtlichen Team. In Österreich ist der Cursillo in nahezu allen Diözesen vertreten, wobei jede Diözese eigenständig und eigenverantwortlich arbeitet. Bei den jährlich stattfindenden Treffen aller Diözesen werden Erfahrungen ausgetauscht sowie die inhaltliche Auseinandersetzung mit aktuellen Themen unserer Zeit angeregt. In Oberösterreich fand der erste Cursillo im April 1964 statt, seither fanden ca. 270 Cursillos statt. Ungefähr 9000 Frauen, Männer und Jugendliche haben in O.Ö. einen Cursillo gemacht. Ziel der Kurse ist die Stärkung der Menschen in ihrem jeweiligen Lebens- und Tätigkeitsbereich.
Neben dem klassischen dreitägigen Seminar, das kontinuierlich weiterentwickelt wurde, bietet Cursillo Oberösterreich mit dem "Tag zum Innehalten" ein Angebot speziell für Pfarren oder Gruppen vor Ort an. Der Pilgercursillo verbindet die Inhalte des dreitägigen Seminars mit einer 8tägigen Pilgerreise auf der "Via Sancti Martini" von Passau nach Linz. Ein engagiertes Team junger Menschen hat Angebote für Jugendliche und Junge Erwachsene entwickelt und eine ganz besondere Initiative ist der Gefangenen-Cursillo im Gefangenenhaus Garsten, der ebenfalls seit vielen Jahren von einem ehrenamtlichen Team getragen wird.