Architekt Thomas Pucher
MIT LICHT UND HOLZ DAS VORHANDENE WEITERBAUEN
Terrassen und gebaute Landschaften, innen wie außen, bestimmen das bestehende, denkmalgeschützte Gebäudeensemble aus den 70er und 80er Jahren. Es entwickelt sich in spannenden Raumfolgen und Wegeführungen, immer über unterschiedliche Niveaus und mit gut gesetzten Lichtführungen und Ausblicken in die beeindruckende Landschaft.
Aus heutiger Sicht ist das noch immer eine sehr starke Haltung und so möchten wir die nun erfolgende Sanierung und Erweiterung sehr behutsam mit drei grundsätzlichen Eingriffen lösen:
- Licht in den Bestand bringen. Dadurch Wegeführung und Platzbildungen stärken.
- Mit einer zentralen Erweiterung auf der derzeitigen Dachterrasse eine neue Mitte schaffen, ein städtisches Forum, das gleichzeitig das Zentrum aller Wege im Haus bildet.
- Erweiterungen an den Rändern, dort, wo es erforderlich ist und immer im Sinne des Bestandes, in „Varianten der maßstäblichen Gliederung großer Baumassen und Räume“
(Zitat Franz Riepl aus dem Buch „Franz Riepl über Architektur“. Müry Salzmann Verlag 2015)
Unser Entwurf ergänzt so den Bestand um die Baustoffe Licht und Holz zu einem stimmigen Ganzen. Unsere Vision ist ein offenes und spirituelles Lernumfeld als Symbiose von Alt und Neu.
DAS FORUM
Die derzeit kaum genutzte, jedoch zentral am Campus liegende Dachterrasse von Haus A wird mit leichter Struktur überdacht und als transparenter Raum zur neuen Mitte des Campus ausgebaut.
Zum Foyer im EG wird die Decke geöffnet und mit einer großen Sitztreppe verbunden, sodass ein helles, lichtdurchflutetes Atrium direkt im Zentrum des Campus entsteht.
Auf der Forum-Ebene selbst finden zahlreiche Nutzungen Platz: attraktive Lernzonen mit Außenterrassen, die Mensa, Seminarräume und das Music Center mit dem großen Ensembleraum.
FOYER ERDGESCHOSS
Das Bestandsfoyer wird Richtung Norden, zur Bibliothek im ehemaligen Schwimmbad und zum neuen Hofhaus erweitert. Eine neue, großzügige Treppe verbindet in Zukunft diesen Bereich mit dem neuen, niveaugleichen Haupteingang auf -01. Über der neuen Treppe wird das Dach mit Licht-Sheds geöffnet – es entsteht eine großzügige neue Querachse und ein neues Eingangsatrium. An diesem neuen Haupteingang liegt auch die Bibliothek und kann so öffentliche und 24/7 genutzt werden.
HOFHAUS
Nördlich an den Bestand anschließend wird ein neuer Gebäudeflügel angebaut, der die Schulen SOB und SPK beinhaltet. Er bildet mit der Bibliothek ein gut geschnittenes Hofhaus und entwickelt so innerhalb der Campus Struktur eine eigene Identität mit offener Mitte.
HOMEBASES
Die Homebases für das Lehrpersonal werden im Bestandshaus B untergebracht, welches um zwei Achsen verlängert und um ein Geschoß erweitert wird. Die schlanke, offene Struktur, die so typisch für die Bürobauten der 50er Jahre ist, eignet sich hervorragend für diese Nutzung. Die gewünschten neuen Arbeitswelten können hier mit einfachen Maßnahmen im Innenausbau geschaffen werden.
Atelier Thomas Pucher
Im Jahr 2005 gründete Architekt Thomas Pucher das Atelier Thomas Pucher und prägt seitdem mit seinen Projekten nicht nur die Grazer Baulandschaft.
Das Büro des Ateliers Thomas Pucher zählt derzeit 35 Mitarbeiter:innen und ist damit eines der größten Architekturbüros in Graz. Internationale, nationale sowie regionale Projekte prägen das Portfolio: So gewann das Atelier Thomas Pucher den ersten Preis in internationalen Wettbewerben für das Design der Organisation der Islamischen Konferenz in Dschidda, die Musikschule in Tallinn, Estland und den Neubau der Sinfonie in Warschau, Polen.
Städtebauliche Gestaltung und die Verdichtung des Wohnraums mit gleichzeitiger Ausdehnung der Grünflächen ist Thomas Pucher ebenfalls ein besonderes Anliegen. 2016 übernahm er die Organisation und Durchführung der Urban Future Global Conference in Graz und rückte Graz damit in den Fokus internationaler Expert:innen auf dem Gebiet der Stadtentwicklung und städtebaulichen Planung. Das zentrale Thema der Konferenz beschäftigte sich mit einem Kernthema der aktuellen Stadtplanung in Graz, in die das Atelier Thomas Pucher mit mehreren Projekten gestalterisch richtungsweisend eingebunden ist: Denn Smart City bedeutet für den Architekten Pucher vor allem: Leben und Arbeiten im Quartier, Grünraum und aktive Nutzung des öffentlichen Raumes.
Gerade in letzter Zeit war das Atelier Thomas Pucher besonders erfolgreich: so konnten in den Jahren 22/23 nicht weniger als 6 Ausschreibungen gewonnen werden, darunter beispielsweise das Hallenbad Klagenfurt, der Gesundheitscampus der FH Kärnten, die Neue Klinik Hietzing, der Böhler Ausbildungscampus in Kapfenberg, der Campus für Bildung, Wissenschaft und Menschlichkeit der Diözese Linz und das Neue Bahnhofsareal Wiener Neustadt.
Statement von DI Thomas Pucher, Gründer und CEO Atelier Thomas Pucher, Graz,
Architekt des Siegerprojekts