Bischof Scheuer: Bitte um das Gebet für einen guten Weg
In seinen Begrüßungsworten am Beginn des ersten Tags betonte Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer: „Es ist wichtig, dass wir diesen Weg gehen aus der Wahrnehmung dessen, was Gott in uns wirkt. Ich hoffe, dass wir unser Leben und das Leben der Kirche in diesem Land letztlich als Heilsgeschichte Gottes mit uns buchstabieren und das Gute dankbar wahrnehmen.“ Darüber hinaus, so der Bischof, brauche es die von Papst Franziskus u. a. im Zusammenhang mit der Amazonien-Synode genannte „Konversion“: eine Umkehr in ökologischer, ökonomischer, kultureller, sozialer und spiritueller Hinsicht. Dabei brauche es nicht das geradlinige Verfolgen der eigenen Interessen und Strategien, sondern durchaus die Unterbrechung. „Eine Unterbrechung, die beispielsweise verbunden ist mit dem Verzicht, auch mit dem Teilen und mit der Solidarität. „Unser Weg wird nie Frucht bringen, wenn wir uns nicht bekehren“, fand Scheuer klare Worte.
Außerdem gehe es darum, Prozesse zu entwickeln im Vertrauen darauf, von Gott in eine gute Zukunft geführt zu werden. „Ich wünsche uns Vertrauen, ein gesundes Maß an Selbstkritik und die Erfahrung, dass wir Gesegnete sind“, so der Bischof zu den Anwesenden.
Bischof Manfred Scheuer ermutigte am Beginn des Diözesanforums zum Vertrauen. © Diözese Linz / Peter Christian Mayr
In seiner Predigt beim Gottesdienst zum Abschluss des dritten Diözesanforums betonte Bischof Manfred Scheuer, beim Zukunftsweg, bei Amt und Leitung gehe es nicht um Selbstverwirklichung, sondern „um das Teilen der Gaben, der Charismen, der Talente, um eine Fürsorge, um eine Kreativität, um den Aufbau von konkreten Personen, aber auch um den Aufbau von Gemeinschaft und Kirche“. Letztlich müsse die Intention lauten: „Damit mehr Liebe in die Welt kommt“.
Dabei gehe es nicht einfach um Theorie oder eine Strategie, die man plane oder umsetze, sondern immer um personales Zeugnis und personale Beziehung. Was daraus letztlich an Gutem erwachse, habe man nicht in der Hand; das Resultat sei unverfügbar, so Scheuer. Deshalb brauche es auch die Grundhaltung des Betens für den Zukunftsweg, die bedeute, zu den Quellen zu gehen, aus der Quelle zu schöpfen und „den Atem des Lebens mitzuvollziehen“. Das Gebet sei letztlich „ein Testfall der Hoffnung und des Glaubens“, ob man Gott und auch den anderen zutraue, dass etwas verwandelt und verändert werden könne. Der Bischof: „Ich bitte euch, intensiv zu beten und die Diözese mit ins Gebet zu nehmen.“ Wer für andere bete, schaue auf sie mit anderen Augen, so die Überzeugung des Bischofs, weil der Grundgedanke der Solidarität mit ins Spiel komme.
Er glaube an das Wunder, so Scheuer, dass in der Diözese Linz ein guter Weg gelingen könne. Jedoch: „Das wird nicht unverwundet gehen – wir werden noch einiges ‚abkriegen‘ und noch viel voneinander lernen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, dass wir dankbar sein können für den Glauben und die Gaben der jeweils anderen.“ Der Bischof dankte den Anwesenden für ihren Glauben und für ihr Zeugnis: „Zeugnis hat mit Zeigen, Zeugen und Ziehen zu tun. Zeigen meint das Hinweisen auf die eigenen geistlichen Quellen. Zeugen im Sinne von Erschaffen meint: kreativ sein, Wachstum fördern. Und Ziehen heißt, andere mitnehmen, mitziehen im Leben und im Glauben. Danke, dass ihr zeigt, zeugt und zieht.“
Predigtgedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
Bischof Manfred Scheuer: Dank für das persönliche Zeugnis und Bitte um das Gebet. © Diözese Linz / Peter Christian Mayr