Amtseinführung von Pfarrern und Pfarrvorständ:innen in den neuen Pfarren Steyr und Mühlviertel-Mitte
Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung wurden mit 1. Jänner 2024 die drei Dekanate Traun, Steyr und Gallneukirchen als neue Pfarren TraunerLand, Steyr und Mühlviertel-Mitte kirchenrechtlich gegründet. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständ:innen für pastorale bzw. wirtschaftliche Angelegenheiten (Pastoral- und Verwaltungsvorstand /-vorständin). Wesentlich bleiben bzw. weiter intensiviert werden die Zusammenarbeit und die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen, Seelsorger:innen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre.
Nach der Pfarre TraunerLand (13. Jänner) wurden am vergangenen Wochenende auch in den Pfarren Steyr und Mühlviertel-Mitte Pfarrer und Pfarrvorständ:innen von Bischof Manfred Scheuer in ihr Amt eingeführt. Für die Pfarre Steyr wurde der Festgottesdienst zur Amtseinführung und Pfarrgründung am Samstag, 27. Jänner um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche Steyr (ehemalige Stadtpfarrkirche) gefeiert, für die Pfarre Mühlviertel-Mitte am Sonntag, 28. Jänner 2024 in der Pfarrkirche Gallneukirchen.
Amtseinführung und Pfarrgründungsfest in der Pfarre Steyr
Die neue Pfarre Steyr (früher: Dekanat Steyr) besteht aus den 15 Pfarrteilgemeinden Dietach, Garsten, Kleinraming, Maria Laah, St. Ulrich bei Steyr, Steyr-Christkindl, Steyr-Ennsleite, Steyr-Gleink, Steyr-Hl. Familie, Steyr-Münichholz, Steyr-Resthof, Steyr-St. Ägidius und St. Koloman, Steyr-St. Anna, Steyr-St. Michael und Wolfern. Hinzu kommen 16 kirchliche Einrichtungen: Altenheimseelsorge, Pfarrcaritas-Kindergärten (Steyr-Christkindl, Dietach, Garsten, Steyr-Münichholz, Wieserfeldplatz); Citypastoral, Dominikanerhaus, Gefangenenseelsorge, Jugendseelsorge, Jugendzentrum Gewölbe, Krankenhausseelsorge, Kirchenbeitrags-Beratungsstelle, das Projekt „Kirche und Innovation“, RegionalCaritas sowie der Treffpunkt „mensch & arbeit“. Geleitet wird die Pfarre von Pfarrer Lic. theol. Franz Wöckinger, Pastoralvorständin Mag.a Ursula Stöckl und Verwaltungsvorstand Oliver Brandner vom gemeinsamen Pfarrbüro in Steyr aus.
Pfarrkirche Steyr
© Peter Röck
Den Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständ:innen feierte Bischof Manfred Scheuer am 27. Jänner 2024 um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche Steyr (ehemalige Stadtpfarrkirche) mit den Gläubigen. Die Messe stand unter dem Thema „Du bist nicht allein unterwegs“ – ein Motto, das auch auf einem gelb-weißen Transparent an der Pfarrkirche Steyr zu lesen ist. Zum Festgottesdienst gekommen waren Vertreter:innen aller 15 Pfarrteilgemeinden und der 16 pastoralen Orte der Pfarre (von Pfarrcaritas-Kindergärten über die Krankenhaus-, Gefangenen- und Betriebsseelsorge bis hin zu Bildungs- und Jugendzentrum) sowie zahlreiche Pfarrmitglieder der neuen Pfarre Steyr. Stellvertretend für alle politischen Verantwortlichen wurden bei der Feier der Bürgermeister der Stadt Steyr Markus Vogl und die Bürgermeisterin der Gemeinde St. Ulrich Annemarie Wolfsjäger begrüßt. Gekommen waren auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, von Kultureinrichtungen bis zu Vereinen und Bildungseinrichtungen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Jugendband der Katholischen Jugend unter der Leitung von Bernhard Stöckl. An der Orgel musizierte Klaus Oberleitner.
Als Zeichen für die Verbundenheit der Pfarrteilgemeinden in der neuen Pfarre zogen am Beginn des Gottesdienstes mit Bischof Scheuer Vertreter:innen der Seelsorgeteams, die die 16 Pfarrteilgemeinden ehrenamtlich leiten, und der 15 kirchlichen Einrichtungen mit brennenden Osterkerzen in die Pfarrkirche ein. Beim Festgottesdienst bekundeten die Ernannten – Pfarrer und Pfarrvorständ:innen – vor Bischof Manfred Scheuer und der versammelten Feiergemeinde ihre Bereitschaft, die Pflichten dieser Ämter auf sich zu nehmen: So versprachen sie, die Pfarre Steyr umsichtig zu leiten, in ihr die Grundvollzüge von Kirche lebendig zu halten, dafür zu sorgen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums zeitgemäß verkündet wird, Arme und Bedrängte in die Mitte der Gemeinschaft zu stellen, an Freud und Leid der Menschen Anteil zu nehmen und mit Wertschätzung sowie im Dienst an der Einheit mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und pastoralen Orten zusammenzuarbeiten und dabei Bischof Scheuer gegenüber loyal zu sein. Das Vorstandsteam nahm zur Amtseinführung in Zivilkleidung an gut sichtbarer Stelle im Altarraum Platz, um die gemeinsame Verantwortung zum Ausdruck zu bringen.
„Damit mehr Liebe und Freude in die Stadt und in die Region Steyr kommt“
In seiner Predigt nahm Bischof Manfred Scheuer auf den Text aus dem Matthäusevangelium Bezug, in dem Jesus die Jünger hinaus in die Welt sendet und ihren zusagt: ‚Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.‘ Bischof Scheuer: „Da geht es um Sendung, Mission, Auftrag zur Jüngerschaft. Viele Vorbehalte und auch Vorurteile schlagen dem Missionsbegriff immer wieder entgegen. Er ist ja auch in historischer Hinsicht nicht unbelastet. Können wir ihn heute in unseren Breiten wiederentdecken und mit einem neuen Sinn füllen?“ Die Kirche brauche sich nicht neu zu erfinden, sie habe jedoch auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren, damit Kirche vor Ort erlebbar bleibe.
Bischof Manfred Scheuer bei seiner Predigt.
© Peter Röck
Bischof Scheuer wörtlich: „Wer sind wir? Wozu sind wir gut? Was macht uns unverwechselbar? Was ist unser Auftrag, unsere Mission? Was ist der Auftrag der Kirche in Oberösterreich nicht einfach aufgrund von Marktforschung, sondern im Evangelium verwurzelt? Es ist der Auftrag, nicht sich selbst zu genügen, nicht nur um die eigene Selbsterhaltung zu kreisen, sondern aus sich herauszugehen. Bei Mission geht es um die Schlüsseldimensionen eines christlichen Gottes- und Menschenbildes: also um die Gottes- und Nächstenliebe. Wozu ist die Pfarrreform gut? Hoffentlich, damit mehr Liebe und Freude in die Stadt und in die Region Steyr kommt.“
Entscheidend für eine lebendige Kirche sei das Zeugnis von Menschen, die sich zu Gott bekennen und aus dem Evangelium leben würden, betonte der Bischof. Diese Menschen würden der Kirche ihr Gesicht, ihre Hände und Worte geben und sie verkörpern. Kirchliche Strukturen sollten gute Rahmenbedingungen schaffen, „damit die Christinnen und Christen in unserem Land ihr Christsein frei und möglichst gut unterstützt zum Ausdruck bringen können, damit Kirche als offene und positive Kraft in unserer Gesellschaft erlebbar ist“, unterstrich Scheuer. An den Pfarrer, die Pfarrvorständ:innen und alle Mitfeiernden gewandt, meinte der Bischof: „Ihr werdet heute beauftragt, für die Stadt und für die Menschen in der Region zu beten. Eure Mission ist es, das Beste für die Menschen zu suchen und ein Segen zu sein.“
Hoffnungsvoller Start in die Zukunft als neue Pfarre
Nach der Predigt von Bischof Scheuer bekannten Pfarrer Franz Wöckinger, Pastoralvorständin Ursula Stöckl und Verwaltungsvorstand Oliver Brandner ihren Glauben. Spontan stimmte die Feiergemeinschaft der bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche ein und brachte damit unmittelbar das gemeinsame Bekenntnis und die gemeinsame Verantwortung aller zum Ausdruck. Danach erklärte der Bischof die Rechtmäßigkeit des Amtsantritts. Vertreter:innen aus den Pfarrteilgemeinden und pastoralen Orten drückten dem Pfarrer und den beiden Pfarrvorständ:innen per Handschlag ihre Verbundenheit und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zum Wohl der ganzen Pfarre aus. Abschließend segnete Bischof Manfred Scheuer die Neubestellten für ihren Dienst.
Pastoralvorständin Ursula Stöckl, Pfarrer Franz Wöckinger und Verwaltungsvorstand Oliver Brandner
© Peter Röck
Mit einem großen Applaus bestätigte die Feiergemeinschaft den neuen Pfarrvorstand. Viele hatten das Gefühl, bei einem historischen Ereignis dabei zu sein, das es in den nächsten Jahrzehnten nicht nochmals geben wird. Das gemeinsame Feiern bestärkte das Miteinander aller, die aus den verschiedenen Pfarrteilgemeinden und kirchlichen Einrichtungen zu diesem Gründungsfest gekommen waren. Es war ein hoffungsvoller Start der neuen Pfarre Steyr in die Zukunft.
Am Ende des Festgottesdienstes dankte Pastoralvorständin Ursula Stöckl auch im Namen des Pfarrers und des Verwaltungsvorstands für das Wohlwollen, das Entgegenkommen und die freundliche Aufnahme. „Danke, dass ihr diesen spannenden und auch herausfordernden Weg mit uns geht!“ Ihr Dank galt auch all jenen, die das Fest der Pfarrgründung und Amtseinführung vorbereitet und mitgestaltet hatten. Das Leben, die Liebe, die Freude teilen und in die Welt hinaustragen – das ist unser Wunsch“, so Stöckl an die Mitfeiernden.
Nach dem feierlichen Gottesdienst fand im Stadtpfarrhof und am Platz davor eine Agape statt. Manche wärmten sich an den Feuerschalen mit einem Punsch, den eine Jugendgruppe vorbereitet hatte, andere plauderten in guter Stimmung bei Getränken und kleinen Köstlichkeiten im Pfarrhof. Das Motto „Du bist nicht allein unterwegs“ auf dem Transparent an der Pfarrkirche Steyr war an diesem Abend deutlich spürbar und erlebbar.
Amtseinführung in der Pfarre Mühlviertel-Mitte
Die neue Pfarre Mühlviertel-Mitte (früher: Dekanat Gallneukirchen) besteht aus den 12 Pfarrteilgemeinden Alberndorf, Altenberg, Gallneukirchen, Hagenberg, Hellmonsödt, Katsdorf, Kirchschlag, Pregarten, Reichenau, Steyregg, Treffling und Wartberg ob der Aist. Geleitet wird sie von Pfarrer Mag. Andreas Golatz, Pastoralvorstand Mag. Bruno Fröhlich und Verwaltungsvorstand Mag. Thomas Forster vom gemeinsamen Pfarrbüro in Wartberg ob der Aist aus.
Den Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständen feierte Bischof Manfred Scheuer am 28. Jänner 2024 um 11 Uhr in der Pfarrkirche Gallneukirchen mit etwa 500 Gläubigen. Gekommen waren Vertreter:innen aller 12 Pfarrteilgemeinden und der pastoralen Orte und zahlreiche Pfarrmitglieder der neuen Pfarre Mühlviertel-Mitte. Als Vertreter:innen der Politik waren der Bezirkshauptmann von Urfahr-Umgebung Dr. Paul Gruber, die Bezirkshauptfrau von Freistadt Mag.a Dr.in Andrea Wildberger, MA und mehrere Bürgermeister:innen unter den Mitfeiernden. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Chor und Instrumentalist:innen (Keyboard: Christa Gratzer, Querflöte: Elisabeth Gratzer, Gitarre: Franz Gratzer) unter der Leitung von Franz Gratzer. An der Orgel musizierte Stephan Pömer.
Festliche Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständen der Pfarre Mühlviertel-Mitte in der Pfarrkirche Gallneukirchen.
© Johannes Kienberger
Beim Festgottesdienst bekundeten die Ernannten – Pfarrer und Pfarrvorstände – vor Bischof Manfred Scheuer und der versammelten Feiergemeinde ihre Bereitschaft, die Pflichten dieser Ämter auf sich zu nehmen: So versprachen sie, die Pfarre Mühlviertel-Mitte umsichtig zu leiten, in ihr die Grundvollzüge von Kirche lebendig zu halten, dafür zu sorgen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums zeitgemäß verkündet wird, Arme und Bedrängte in die Mitte der Gemeinschaft zu stellen, an Freud und Leid der Menschen Anteil zu nehmen und mit Wertschätzung sowie im Dienst an der Einheit mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und pastoralen Orten zusammenzuarbeiten und dabei Bischof Scheuer gegenüber loyal zu sein.
„Eure Mission ist es, das Beste für die Menschen zu suchen und ein Segen zu sein“
In seiner Predigt nahm Bischof Manfred Scheuer auf die Frage des Gesetzeslehrers an Jesus im Text aus dem Lukasevangelium Bezug: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Was sollen wir tun angesichts der gesellschaftlichen, der kirchlichen und kulturellen Veränderungen und Entwicklungen in unserem Land? Wir haben in der Diözese Linz den Zukunftsweg begonnen und die Struktur- und Pfarrreform in Gang gebracht. Die heutige Amtseinführung ist eine Frucht davon. Ist unsere Pfarrreform dazu gut, dass wir das ewige Leben erben? Und womit verbinden denn die Leute das gute Leben für eine nachhaltige Zukunft? Wo verorten Menschen das ‚gute Leben‘ oder auch ihre Zuversicht bzw. ihre Sorgen?“
Bischof Manfred Scheuer bei seiner Predigt.
© Johannes Kienberger
Auftrag der Kirche in Oberösterreich sei es, nicht nur um die eigene Selbsterhaltung zu kreisen. Bei der Amtseinführung und bei der Sendung gehe es um die Schlüsseldimensionen eines christlichen Gottes- und Menschenbildes: um die Gottes- und Nächstenliebe. „Wozu ist die Pfarrreform gut? Hoffentlich, damit mehr Liebe und Freude in die Stadt Gallneukirchen und in die Region Mühlviertel-Mitte kommt. Dass Gott mehr geliebt wird. Ich bin überzeugt davon, dass es dafür notwendig ist, Kindern von Jesus zu erzählen, Menschen mit dem Evangelium vertraut zu machen, das Beten zu lernen und zu lehren“, so der Bischof wörtlich. Die Kirche brauche sich nicht neu zu erfinden, sie habe jedoch auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren, damit Kirche vor Ort erlebbar bleibe. „Ich hoffe sehr, dass spürbar ist und sein wird, dass wir Christinnen und Christen zueinander gehören: im Gebet und im Feiern, im gemeinsamen Gespräch, in der Sorge für Schwache und Kranke, im sozialen Einsatz für Menschen in Not“, unterstrich Scheuer.
Kirchliche Strukturen sollten gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Christinnen und Christen ihr Christsein frei und möglichst gut unterstützt zum Ausdruck bringen könnten und damit Kirche als offene und positive Kraft in der Gesellschaft erlebbar sei, betonte der Bischof. An den Pfarrer, die Pfarrvorstände und alle Mitfeiernden gewandt, meinte Scheuer: „Ihr werdet heute beauftragt, die unterschiedlichen Charismen und Dienste so miteinander in Kommunikation zu bringen, dass sie zum Segen und zum Aufbau, zur Auferbauung der Kirche und der Menschen werden. Das gilt für das Miteinander im Pfarrvorstand, für Hauptamtliche und Ehrenamtliche. Ihr werdet heute beauftragt, für die Stadt und für die Menschen in der Region zu beten. Eure Mission ist es, das Beste für die Menschen zu suchen und ein Segen zu sein.“
Das Leben und die Liebe Gottes in die Welt tragen
Nach der Predigt von Bischof Scheuer bekannten Pfarrer Andreas Golatz, Pastoralvorstand Bruno Fröhlich und Verwaltungsvorstand Thomas Forster ihren Glauben. Nun erklärte der Bischof die Rechtmäßigkeit des Amtsantritts. Alle hauptamtlichen Mitarbeiter:innen und Vertreter:innen aller Seelsorgeteams aus den Pfarrteilgemeinden drückten dem Pfarrer und den beiden Pfarrvorständen per Handschlag ihre Verbundenheit und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zum Wohl der ganzen Pfarre aus. Abschließend segnete Bischof Manfred Scheuer die Neubestellten für ihren Dienst.
Bischof Manfred Scheuer gratulierte Pfarrer und Pfarrvorständen herzlich.
© Johannes Kienberger
Zur Gabenbereitung wurden neben den eucharistischen Gaben auch symbolische Gaben zum Altar gebracht: ein Gesang- und Gebetbuch „Gotteslob“ als Symbol für die Freude am Glauben, ein Stück Granit als Zeichen für den Glauben an Gott als gemeinsames Fundament, ein Werkstück aus der Werkstätte der Diakonie als Zeichen für die Gemeinschaft aller Menschen.
Symbolische Gaben vor dem Altar.
© Johannes Kienberger
Am Ende des Gottesdienstes richteten die Neubestellten das Wort an die Feiergemeinde. Pfarrer Andreas Golatz dankte allen, die zum Gelingen des Festes zur Amtseinführung beigetragen hatten, sowie allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten. Zur neuen Pfarrstruktur meinte Golatz: „Es ist mir ganz wichtig zu sagen, dass wir nichts, was funktioniert, was Menschen wichtig ist und wofür sie sich einsetzen, beenden werden. Was in den Pfarrteilgemeinden funktioniert, soll weitergehen; dort, wo es schwierig ist oder holprig läuft, wollen wir zusammenarbeiten, damit es besser wird. Ich möchte mich bei allen bedanken, die heute hierhergekommen sind, um diese neue Gemeinschaft auszudrücken und spürbar zu machen. Dass so viele gekommen sind, ist ein schönes und hoffnungsvolles Zeichen für die neue Pfarre Mühlviertel-Mitte. Wozu gibt es uns? Um das Leben und die Liebe Gottes in die Welt zu tragen.“
Pfarrer Andreas Golatz
© Johannes Kienberger
Pastoralvorstand Bruno Fröhlich nannte das Wort „Hören“ als mögliches Leitwort für die neue Pfarre Mühlviertel-Mitte. „Danke, dass so viele Menschen in den Pfarrteilgemeinden da sind und zuhören, was die Menschen bewegt, wer und was ihrem Leben Sinn gibt, was ihnen Freude und Sorge macht. Sich umhören – nachfragen und so den Blick weiten, Erfahrungen sammeln und den Mut haben, auch umzukehren. Hinhören – genau hören –, was uns Gott zu sagen hat durch sein Wort, das menschliche Gestalt angenommen hat in Jesus Christus, der sich hinwendet zu den Menschen. Aufhören – auch etwas zu Ende gehen lassen, dankbar abschließen, würdigen, damit Neues entstehen kann, damit der Mut wächst, Neues anzufangen.“ Mit König Salomo aus dem Alten Testament bat Fröhlich um ein „hörendes Herz – offen für andere, offen für Neues, offen für Begegnung mit den Menschen und mit Gott“.
Pastoralvorstand Bruno Fröhlich
© Johannes Kienberger
Verwaltungsvorstand Thomas Forster betonte, es werde in der neuen Pfarre und ihren Pfarrteilgemeinden aus seiner Sicht Zeit brauchen, gerade in finanziellen Dingen „dem Denken um den eigenen Kirchturm herum mehr Weite zu geben“. Der diözesane Schulterschluss müsse noch deutlicher spürbar werden, um zusammen den Weg in die Richtung zu gehen. Auch er dankte allen, die die Amtseinführung mitgefeiert hatten und „die uns auch zukünftig mit ihren Taten, in Gedanken und im Gebet unterstützen werden. Gemeinsam mit dem Geist Gottes werden wir die Pfarre Mühlviertel-Mitte in eine erfolgreiche Zukunft führen“, so Forster.
Verwaltungsvorstand Thomas Forster
© Johannes Kienberger
Das Fest klang beim gemütlichen Beisammensein bei einer Agape aus.
https://www.dioezese-linz.at/muehlviertel-mitte
Die Pfarrstrukturreform
Das Umsetzungskonzept der Pfarrstrukturreform sieht 39 „Pfarren“ vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden (kurz „Pfarrgemeinden“) mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern „Pfarrkirche“ und „Pfarrpfründe“ bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden. Die Pfarrgemeinden werden daher zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen. Zu diesem Beziehungsnetz gehören auch alle vorhandenen pastoralen Orte, speziell jene der kategorialen Pastoral, wie zum Beispiel im Krankenhaus, in Bildungs- oder Jugendzentren und in der Betriebsseelsorge. Innovative Projekte und pastorale Initiativen sollen fixer Bestandteil des gemeinsamen Pfarrlebens sein. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten. Wesentlich bleibt dabei weiterhin die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre. Erreichbarkeit, Seelsorge, Glaubenszeugnis und sozialer Einsatz sollen durch eine bessere Koordination und Aufgabenbeschreibung langfristig für alle Pfarrteilgemeinden sichergestellt werden.
Ziel der neuen Struktur ist es vor allem, einen unterstützenden Rahmen für eine inhaltliche, an der Botschaft Jesu orientierte Neuausrichtung der Christinnen und Christen zu schaffen, damit Kirche im Sinne des Evangeliums auch weiterhin nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft ist.