Amtseinführung von Pfarrern und Vorständ:innen in den neuen Pfarren Schärding und Braunau
Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung wurden mit 1. Jänner 2023 die fünf „Pioniere“, die Dekanate Linz-Nord, Braunau, Weyer, Schärding und Eferding, als neue Pfarren Urfahr, Braunau, Ennstal, Schärding und EferdingerLand kirchenrechtlich gegründet. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständ:innen für pastorale bzw. wirtschaftliche Angelegenheiten (Pastoral- und Verwaltungsvorstand /-vorständin). Wesentlich bleibt weiterhin die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen, Seelsorger:innen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre.
Nach Urfahr und EferdingerLand (am 14. und 15. Jänner 2023) wurden am vergangenen Wochenende auch in den Pfarren Schärding und Braunau Pfarrer und Pfarrvorständ:innen feierlich in ihr neues Amt eingeführt: Für die Pfarre Schärding nahm am 20. Jänner 2023 um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche in Schärding Bischof Manfred Scheuer die Amtseinführung vor, für die Pfarre Braunau am 22. Jänner 2023 um 10.15 Uhr in Braunau-St. Franziskus Generalvikar Severin Lederhilger.
Amtseinführung in der Pfarre Schärding: Gemeinsam Kirche sein
Die neue Pfarre Schärding (früher: Dekanat Schärding) besteht aus den 12 Pfarrgemeinden Brunnenthal, Esternberg, Freinberg, Münzkirchen, Schardenberg, Stadt Schärding, St. Florian am Inn, St. Marienkirchen bei Schärding, St. Roman, Suben, Vichtenstein und Wernstein. Geleitet wird sie von Pfarrer Mag. Eduard Bachleitner, Pastoralvorstand Mag. Martin Brait und Verwaltungsvorstand Florian Pfeiffer von ihrem gemeinsamen Pfarrbüro in Schärding aus.
Den Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständen feierte Bischof Manfred Scheuer am 20. Jänner 2023 um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche in Schärding mit etwa 250 Gläubigen. Gekommen waren Vertreter:innen der 12 Pfarrgemeinden, der Pfarrgemeinderäte, Seelsorgeteams und pastoralen Orte, ebenso der evangelische Pfarrer von Schärding Tom Stark. Die Politik war durch Bezirkshauptmann Florian Kolmhofer vertreten. Musikalisch berührend gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Ensemble, bestehend aus Florian und Regina Hutterer, Heidi Schrattenecker und Florian Baumgartner.
Beim Festgottesdienst bekundeten die Ernannten – Pfarrer und Pfarrvorstände – vor Bischof Manfred Scheuer und der versammelten Feiergemeinde ihre Bereitschaft, die Pflichten dieser Ämter auf sich zu nehmen: So versprachen sie, die Pfarre Schärding umsichtig zu leiten, in ihr die Grundvollzüge von Kirche lebendig zu halten, dafür zu sorgen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums zeitgemäß verkündet wird, Arme und Bedrängte in die Mitte der Gemeinschaft zu stellen, an Freud und Leid der Menschen Anteil zu nehmen und mit Wertschätzung sowie im Dienst an der Einheit mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und pastoralen Orten zusammenzuarbeiten und dabei Bischof Scheuer gegenüber loyal zu sein.
Grundsympathie als Voraussetzung für Gemeinschaft und Einheit
In seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer, es brauche mehr denn je lebendige und belastbare Gemeinschaften – Familien, Freundschaften, Pfarrgemeinden, Vereine und soziale Initiativen. Diese „tragenden Gemeinschaften“ müssten gestärkt werden, auch von der Kirche. Nichts scheine angesichts der Bedrängnisse der Gegenwart wichtiger zu sein, als das Verbindende zu suchen und zu stärken. Solidarität sei wichtiger denn je – und sie werde in vielerlei Hinsicht bereits gelebt; das mache ihn dankbar und zuversichtlich, so der Bischof. Scheuer dankte allen, „die das Miteinander in den Pfarrgemeinden und in der Pfarre Schärding mitgebaut und gestaltet haben und die sich mit Herzblut einbringen“.
Es brauche in der Kirche ein Wohlwollen füreinander und eine Grundsympathie als Grundvoraussetzung für Gemeinschaft und Einheit. „Wenn es in einer Pfarrgemeinde einen lebendigen Familiengottesdienst gibt, können sich alle mitfreuen? Wenn der Abschied von vertraut gewordenen Menschen anderen weh tut, dann geht das auch uns an. Wenn eine Gemeinde Hilfe braucht, dann denken die Nachbarn mit. Es braucht eine Grundsympathie und keine Konkurrenz, auch keinen Neid, ein Mitdenken der jeweils anderen, ein Aufeinander-Schauen.“
Bischof Manfred Scheuer dankte für die ausgeprägte Kultur der Freiwilligkeit in den Gemeinden und Pfarren. Ehrenamtlicher Einsatz biete die Möglichkeit, die Entwicklung eigener Ideen und Initiativen mit der tätigen Nächstenliebe zu verbinden und als Individuum in eine tragende Gemeinschaft eingebunden zu sein. Der Bischof dankte allen engagierten Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern für ihren Beitrag zum Aufbau einer „Zivilisation der Liebe“: Ihr seid nicht einfach Lückenbüßer. Wir verdanken den Ehrenamtlichen unschätzbare soziale, caritative, kirchliche und auch wirtschaftliche Werte.“ Gerade junge Menschen würden sich danach sehnen, dass ihre Fähigkeiten und Talente „geweckt und entdeckt“ würden, so Scheuer.
Anders, als das Sprichwort „Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben“ es nahelege, dürfe man die neue Pfarre und das neue Jahr schon am Beginn loben. „Lob das Jahr 2023 schon vor dem Ende. Dann empfängst du es nicht mit Misstrauen und Verdacht, sondern mit Vertrauen und Zuversicht, dann wird es so, dass du es am Ende mit Recht loben kannst“, so Bischof Scheuer in Anlehnung an ein Wort von Karl Rahner. Und er stellte ein Wort des Jesuitenpaters Alfred Delp dazu: „Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.“
Bereitschaft zur Mitarbeit per Handschlag bekräftigt
Nach der Predigt von Bischof Manfred Scheuer bekannten Pfarrer Eduard Bachleitner, Pastoralvorstand Martin Brait und Verwaltungsvorstand Florian Pfeiffer ihren Glauben. Nun erklärte der Bischof die Rechtmäßigkeit des Amtsantritts. Vertreter:innen aus den Pfarrgemeinderäten, Seelsorgeteams und pastoralen Orten der 12 Pfarrgemeinden drückten dem Pfarrer und den beiden Pfarrvorständen per Handschlag ihre Verbundenheit und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zum Wohl der ganzen Pfarre aus.
Eine Besonderheit war, dass bei der Feier neben Pfarrer und Vorständen auch alle hauptamtlichen Seelsorger:innen – Priester, Diakone und Laien – Bischof Manfred Scheuer per Handschlag ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekräftigten. Abschließend segnete Bischof Manfred Scheuer die Neubestellten für ihren Dienst.
Reform als Zeichen von Erneuerung und Beständigkeit
Tom Stark, der evangelische Pfarrer von Schärding und Ried, betonte in seinen Grußworten, die neue Pfarre Schärding, wenngleich erst ein paar Tage alt, sei ihm jetzt schon „grundsympathisch“. Er wünschte Gottes Segen und gab den Anwesenden ein Zitat des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer mit auf den Weg: „Unser Christsein wird heute nur in zweierlei bestehen: im Beten und im Tun des Gerechten unter den Menschen. Alles Denken, Reden und Organisieren in den Dingen des Christentums muss neu geboren werden aus diesem Beten und diesem Tun. Liebe Pfarre Schärding, wenn es einmal kompliziert wird oder der Schuh drückt oder zu groß ist, wenn sich Unklarheiten auftun, dann wünsche ich euch, dass ihr zu diesen beiden Dingen zurückkommen könnt: zum Beten und zum einfachen Tun.“
Bezirkshauptmann Florian Kolmhofer unterstrich in seinen Grußworten, so unterschiedlich die Aufgaben von Kirche und öffentlicher Verwaltung seien, so gebe es doch etwas Einendes: die gemeinsame Arbeit für eine funktionierende Gesellschaft. Kolmhofer: „Ich danke der Kirche, die einen ganz wesentlichen Beitrag dazu leistet, dass Gesellschaft funktioniert, dass Gemeinsamkeit funktioniert – und diese Gemeinsamkeit brauchen wir nach den letzten Jahren ganz dringend, damit wir das Gemeinsame wieder vor das Trennende stellen.“ Die Pfarrstrukturreform bezeichnete der Bezirkshauptmann als „mutigen Schritt“: Die Zeichen der Zeit seien erkannt worden, man habe auf eine sich verändernde Umgebung reagiert und neue Strukturen geschaffen. Neues zu schaffen bedeute immer eine Herausforderung, sei aber ein wichtiges Zeichen der Erneuerung und zugleich der Beständigkeit, weil das Leben in den Pfarrgemeinden erhalten bleibe. Kolmhofer dankte besonders den ehrenamtlich in der Kirche Engagierten für ihren wertvollen Beitrag.
Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle zur Umsetzung der neuen Pfarrstruktur, drückte seine Freude über diesen wichtigen Schritt in der Umsetzung aus. Mit der Gründung und Amtseinführung sei eine wichtige Etappe abgeschlossen. Schachinger äußerte seine persönliche Wertschätzung gegenüber dem Pfarrer und den Vorständen und dankte für deren Mut und Geduld. Die Grundsympathie, die vorherrsche, lasse ihn auch kritische Fragen aushalten. Schachinger: „Ich habe euch drei mit eurer Direktheit schätzen gelernt. Wir gehen diesen Weg gemeinsam voll Hoffnung und voll Zuversicht, dass er gelingen wird – weil wir darauf vertrauen, dass hauptamtlich und ehrenamtlich Engagierte diesen Weg mitgehen.“
„Wir sind Pioniere, keine Angsthasen“
Am Ende des Gottesdienstes richteten die Neubestellten das Wort an die Feiergemeinde. Pfarrer Eduard Bachleitner verglich die eineinhalbjährige Vorbereitungszeit der Pionierpfarre mit einer Schwangerschaft: „Am ersten Jänner war die Geburt – aber mit der Geburt ist nicht alles abgeschlossen, es beginnt ein neuer Abschnitt. Mit neuen Freuden auf diesem Weg, vielleicht auch mit manchen Ängsten, was jetzt noch auf uns zukommen kann. Aber ich bin guten Mutes, wenn ich so in die Kirche hineinschaue und in die einzelnen Pfarrteilgemeinden: dass wir alle mutig in die Zukunft blicken, nicht ängstlich, sondern wagemutig, wie die Pfarre Schärding ist: Wir sind Pioniere, keine Angsthasen. Es kommt jetzt auf jeden und jede an, was wir aus dieser neuen Pfarre machen.“
Pastoralvorstand Martin Brait blickte ebenfalls auf intensive eineinhalb Jahre mit vielen Besprechungen, Struktur- und Organisationsfragen zurück. „Manchmal tauchen da Fragen auf: Wozu das Ganze? Wo kommt hier noch die Frohe Botschaft vor? Sieht man uns an, dass wir fasziniert sind vom Lebensentwurf Jesu und seinem Gottvertrauen? Sieht man uns an, dass wir uns berühren lassen von der Not der Menschen? Sieht man uns an, dass wir bei allen Schwierigkeiten uns getragen wissen von der Hand Gottes? Sind wir – wenigstens manchmal ein bisschen – transparent für diese tiefe Wirklichkeit, dieses große Geheimnis, das wir Gott nennen? Meine Bitte: Wenn man uns das nicht mehr ansieht, sagt uns das.“ Brait lud alle Anwesenden ein, gemeinsam den Weg weiterzugehen.
Verwaltungsvorstand Florian Pfeiffer betonte die Bedeutung des Miteinanders: zwischen den Pfarrgemeinden, mit den Pfarrsekretär:innen, den hauptamtlichen Seelsorger:innen und den ehrenamtlich Tätigen: „Mir ist erst in den letzten Wochen richtig bewusst geworden, welche immensen Verwaltungsaufgaben bewältigt werden können. Ohne euren Einsatz und eure Bereitschaft wäre all das nicht möglich“, dankte er den vielen Engagierten für die gute Zusammenarbeit.
Amtseinführung in der Pfarre Braunau: Mutig neue Wege gehen
Die neue Pfarre Braunau (früher: Dekanat Braunau) besteht aus den 14 Pfarrgemeinden Braunau-Maria Königin, Braunau-Ranshofen, Braunau-St. Franziskus, Braunau-St. Stephan, Burgkirchen, Gilgenberg, Handenberg, Mauerkirchen, Mining, Neukirchen an der Enknach, Schwand im Innkreis, St. Georgen am Fillmannsbach, St. Peter am Hart und Überackern. Geleitet wird sie von Pfarrer Mag. Dipl. Soz. Päd. (FH) Gert Smetanig, Pastoralvorständin Irene Huss und Verwaltungsvorstand Mag. Martin Lang.
Den Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständ:innen feierte Generalvikar Severin Lederhilger am 22. Jänner 2023 um 10.15 Uhr in Braunau-St. Franziskus mit den Gläubigen. Gekommen waren Vertreter:innen aller 14 Pfarrgemeinden, der Seelsorgeteams, Pfarrgemeinderäte und der pastoralen Orte sowie der Pfarrer der evangelischen Pfarre Braunau Jan Lange. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Gesang der Feiergemeinde, instrumental unterstützt durch Richard Ortner aus der Pfarrgemeinde Burgkirchen.
Beim Festgottesdienst bekundeten die Ernannten – Pfarrer und Pfarrvorständ:innen – vor Generalvikar Severin Lederhilger und der versammelten Feiergemeinde ihre Bereitschaft, die Pflichten dieser Ämter auf sich zu nehmen: So versprachen sie, die Pfarre Braunau umsichtig zu leiten, in ihr die Grundvollzüge von Kirche lebendig zu halten, dafür zu sorgen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums zeitgemäß verkündet wird, Arme und Bedrängte in die Mitte der Gemeinschaft zu stellen, an Freud und Leid der Menschen Anteil zu nehmen und mit Wertschätzung sowie im Dienst an der Einheit mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und pastoralen Orten zusammenzuarbeiten und dabei Bischof Scheuer gegenüber loyal zu sein.
Bei der Feier wurden auch die Beauftragten auf der Pfarrebene für die vier Grundfunktionen vorgestellt: Christine Rosska (Liturgie), Elisabeth Kronreif (Verkündigung), Andrea Rossmaier (Caritas) und Irene Huss (Gemeinschaft).
Christsein in Vielfalt und Einmütigkeit
Generalvikar Severin Lederhilger betonte in seiner Predigt, die Amtseinführung markiere den „Beginn eines neuen Miteinanders von Menschen, die gemeinsam die Gute Nachricht Jesu, sein Evangelium von Gerechtigkeit, Liebe und Frieden, in den Alltag unserer Zeit übersetzen möchten“. Die neuen Ämter und Strukturen dürften dieser Verkündigung des Glaubens nur dienen, sich dabei selbst aber nicht unangemessen in den Vordergrund rücken. Lederhilger: „Wir sollen eine Kirche mit Profil sein, aber nicht der Profilierung Einzelner.“ Der Generalvikar erinnerte unter Bezugnahme auf den Apostel Paulus daran, dass dieser in seinen Briefen an die Gemeinde von Korinth stets die Einmütigkeit der Gemeinden beschworen und an die Einsicht aller Getauften appelliert habe. „Paulus wirbt mit Nachdruck darum, eines Herzens und eines Sinnes zu sein. Egal ob im Kloster, in der Familie oder in den Pfarrgemeinden: Immer sollen wir zuerst das Verbindende suchen und das Gute im anderen wahrnehmen, denn so orientieren wir uns an Christus und seiner Botschaft“, so der Generalvikar, der gleichzeitig betonte, dass dies nicht mit Einförmigkeit gleichzusetzen sei: „Verschiedene Meinungen, unterschiedliche Traditionen und neue geistliche Zugänge bereichern den Erfahrungsschatz in den Pfarrgemeinden und in der Kirche insgesamt, wenn sie im guten Dialog, mit klaren Argumenten und gegenseitiger Wertschätzung ins Gespräch eingebracht werden. Unter diesen Vorzeichen darf und soll ein markantes kirchliches Profil in der Welt von heute deutlich werden. Es braucht jene selbstbewusste Haltung, die bereit ist, respektvoll voneinander zu lernen und die eigene Sichtweise von anderen ergänzen oder sogar korrigieren zu lassen.“
In den Pfarrteilgemeinden und im pastoralen Handlungsraum der Pfarre Braunau werde nun ein neues, erstes Kapitel in der Pfarrchronik aufgeschlagen, unterstrich der Generalvikar. Der Pfarrer und die Pfarrvorstände seien weiterhin auf die Zusammenarbeit mit allen kirchlichen Mitarbeiter:innen sowie mit den Verantwortlichen in den Pfarrgemeinderäten und Seelsorgeteams angewiesen und bräuchten auch die Unterstützung, das Mittragen und die Bereitschaft aller Gläubigen im Pfarrgebiet. Generalvikar Lederhilger dankte im Namen von Bischof Scheuer allen Menschen in der neuen Pfarre Braunau und ihren Pfarrgemeinden und wünschte Gottes Segen für die kommenden Herausforderungen. „Ich bin mir sicher, dass kirchliches Christsein von euch weiterhin mit viel Kreativität, Kompetenz, Glaubenskraft und Einsatzfreude gelebt wird – in bunter Vielfalt und hoffentlich auch guter Einmütigkeit“, zeigte sich Lederhilger überzeugt.
Nach der Predigt von Generalvikar Lederhilger bekannten Pfarrer Gert Smetanig, Pastoralvorständin Irene Huss und Verwaltungsvorstand Martin Lang ihren Glauben. Nun erklärte Generalvikar Lederhilger die Rechtmäßigkeit des Amtsantritts. Vertreter:innen aus den Pfarrgemeinderäten, Seelsorgeteams und pastoralen Orten der 14 Pfarrgemeinden drückten dem Pfarrer und den beiden Pfarrvorständ:innen per Handschlag ihre Verbundenheit und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zum Wohl der ganzen Pfarre aus. Abschließend segnete Generalvikar Lederhilger die Neubestellten für ihren Dienst.
„Nicht asphaltieren – riskieren!“
Am Ende des Gottesdienstes richteten die Neubestellten das Wort an die Feiergemeinde.
Pfarrer Gert Smetanig erzählte eine Weisheitsgeschichte aus Brasilien: „In einer brasilianischen Basisgemeinde von Fischern stellte jemand die Frage: ‚Warum sind Fischer wie Simon und Andreas, Jakobus und Johannes die Ersten, die Jesus auf seinen Weg mitnimmt? Warum sucht Jesus einen Fischer wie Petrus aus, um ihm die Leitung der Kirche anzuvertrauen?‘ Die Antwort: ‚Wer sich zu Land bewegt, baut eine Straße und asphaltiert sie. Dann wird er immer wieder diesen Weg benutzen. Ein Fischer aber sucht die Fische dort, wo sie sind. Deshalb sucht er jeden Tag einen neuen Weg. Ihm kommt es darauf an, die Fische ausfindig zu machen. Es kann ja sein, dass der Weg von gestern nicht zu den Fischen von heute führt.‘“ Die Weisheit der Fischer bestehe im Gespür für die Dynamik und Veränderlichkeit des Lebens, in der Skepsis gegenüber festgelegten Routen und ausgetretenen Pfaden und im Fingerspitzengefühl für neue Möglichkeiten und Wege. Dies alles wünsche er auch der neuen Pfarre Braunau: „Eine Kirche, Gemeinden und viele Christinnen und Christen, die nicht Straßenbauer, sondern Pfadfinder sind; die sich von der Weisheit der Fischer anstecken lassen; die sich mit der Offenheit des Petrus und der ersten Menschenfischer anfreunden. Nicht asphaltieren – riskieren!“
Pastoralvorständin Irene Huss betonte in ihren abschließenden Worten: „Für neue Wege brauchte es Mut – und sie entstehen nur, wenn man sie geht. Danke an alle, die diesen Weg mit uns gehen, danke an die unzähligen Engagierten in den Pfarrgemeinden und an den pastoralen Knotenpunkten und Orten, ohne die diese Schritte nicht möglich wären. Danke sage ich auch zu all jenen, die mir, die uns diese Aufgabe zutrauen.“ Huss dankte auch besonders Martin Schachinger, dem Leiter der Stabstelle Pfarrstruktur, als „Fels in der Brandung, zu dem wir immer mit unseren Fragen kommen können.“ Nicht zuletzt sprach sie Bischof Manfred Scheuer ihren Dank aus für seinen Mut, zum Zukunftsweg der Diözese Linz Ja zu sagen.