"Oft genügt ein Lächeln, das verbindet!"
Gemeinsam mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen feiere ich Gottesdienste und übersetze in Gebärdensprache.
Meist bin ich in der Stadtpfarre Urfahr im Einsatz; dort werden mindestens alle zwei Wochen Gottesdienste gedolmetscht. Auch in Schwanenstadt finden jeden ersten Sonntag im Monat Messen für Gehörlose statt.
Gebärden erfolgen mit den Händen; auch Mimik und Mundbild sind be-deutend. Besonders feierlich sind Gottesdienste, bei denen ein Gebärdenchor mitwirkt. Nicht nur das gesprochene Wort wird übersetzt, sondern auch Liedtexte. Damit die Gebärden gut sichtbar sind, gebärdet der Chor in dunkler Kleidung und mit weißen Handschuhen.
Viele Gottesdienstbesucher:innen fühlen sich angeregt, mitzumachen, wodurch eine lebendige Feier entsteht und Gemeinschaft spürbar wird.
Ein Höhepunkt ist das jährliche Treffen von gehörlosen Menschen am Weißen Sonntag: Die Freude über das Wiedersehen und das gemeinsame Feiern ist bereits lange im Vorfeld groß.
Wichtig ist mir, gehörlose Menschen gut in die „hörende Welt“ einzubinden und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Begegnung gelingt auch ohne Kenntnis der Gebärdensprache – mit einem aufmerksamen Blick oder einer freundlichen Geste. Oft genügt ein Lächeln, das verbindet bereits.