Montag 21. Oktober 2024

8. Station: Dürsten

Lebendiges Wasser aus dem Brunnen

Evangelium nach Johannes 4,5–14

 

So kam er zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. 

Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? 
Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.


Brunnen spielen im wasserarmen Israel eine große Rolle. Während in Zisternen der Regen aus den Wintermonaten gespeichert wird, spenden die Brunnen Quell- bzw. Grundwasser, also gutes, „lebendiges“ Wasser. Brunnen sind auch Orte der Begegnung; die Menschen – vor allem ist es die Arbeit der Frauen, das Wasser zu holen – treffen sich bei den Brunnen und tauschen Neuigkeiten aus.


Auch Jesus nutzt den Brunnen zur Kommunikation. Dabei hält er sich nicht an die damals üblichen Regeln. Er spricht mit jemandem, der aus Sicht der Juden nicht zum eigenen Volk gehört und nicht den richtigen Glauben hat. Als Mann redet er mit einer Frau in der Öffentlichkeit, was sich in dieser Zeit auch nicht gehört. Er wertet damit das Verhältnis zu Fremden und Frauen auf – und akzeptiert sie als gleichwertige Gesprächspartnerinnen. Er gibt sich am Ende des Gesprächs als Messias (Joh 4,26) zu erkennen. Die Frau geht und verkündet diese frohe Botschaft den Menschen in ihrem Ort (Joh 4,28–29).


Impulse


Wasser erfrischt und stärkt: Was bzw. wer richtet mich auf, wenn ich müde bzw. niedergeschlagen bin?
Wie gehe ich mit Menschen um, die in unserer Gesellschaft keinen guten Ruf haben?
Wonach dürstet es mich/sehne ich mich?


► Nehmen Sie einen Schluck frischen Wassers aus dem Brunnen!

 

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Der Brunnen im Bibelgarten ...

 

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