Montag 21. Oktober 2024

6. Station: Verliebt sein

... wie schön bist du!

Hohelied 4,5–16


Deine Brüste sind wie zwei Kitzlein, wie die Zwillinge einer Gazelle, die in den Lilien weiden. Wenn der Tag verweht und die Schatten wachsen, will ich zum Myrrhenberg gehen, zum Weihrauchhügel. Alles an dir ist schön, meine Freundin; kein Makel haftet dir an. Komm doch mit mir, meine Braut, vom Libanon, weg vom Libanon komm du mit mir! Weg vom Gipfel des Amana, von den Höhen des Senir und Hermon; weg von den Lagern der Löwen, den Bergen der Panther.

 

Verzaubert hast du mich, meine Schwester Braut; ja verzaubert mit einem (Blick) deiner Augen, mit einer Perle deiner Halskette. Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester Braut; wie viel süßer ist deine Liebe als Wein, der Duft deiner Salben köstlicher als alle Balsamdüfte. Von deinen Lippen, Braut, tropft Honig; Milch und Honig ist unter deiner Zunge. Der Duft deiner Kleider ist wie des Libanon Duft.


Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, ein verschlossener Garten, ein versiegelter Quell. Ein Lustgarten sprosst aus dir, Granatbäume mit köstlichen Früchten, Hennadolden, Nardenblüten, Narde, Krokus, Gewürzrohr und Zimt, alle Weihrauchbäume, Myrrhe und Aloe, allerbester Balsam. Die Quelle des Gartens bist du, ein Brunnen lebendigen Wassers, Wasser vom Libanon. Nordwind, erwache! Südwind, herbei! Durchweht meinen Garten, lasst strömen die Balsamdüfte! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse von den köstlichen Früchten.

 

Das Hohelied ist eine Sammlung von Liebesliedern. Kein biblisches Buch greift so viele Gartenbilder in kunstvoller Poesie auf wie das alttestamentliche Hohelied. Thema ist die Beziehung zweier sich leidenschaftlich liebender Menschen. In der erotischen Liebe zeigt sich eine zentrale biblische (christliche) Lebensweisheit (nämlich: „Es ist gut, wenn man dem anderen Gutes tut“) auch körperlich: Jemandem etwas Gutes tun (zum Beispiel streicheln) tut einem selbst auch gut und „Es ist eine Lust, dem anderen Gutes zu tun“.


Die zentrale Aufforderung des Buches zu Lebens- und Liebesgenuss (Hld 5,1b: „Freunde, esst und trinkt, berauscht euch an der Liebe!“) dürfen wir als Christinnen und Christen bereitwillig annehmen: Weil Gott sein Ja zu jedem/jeder von uns sagt, haben wir allen Grund uns des Lebens, der Liebe und der Sexualität zu erfreuen und sie als Geschenk anzunehmen, als Gabe und Aufgabe.


Impulse

 

  • Wann erlebe ich meine Sexualität als Geschenk Gottes? 
  • Welche (positive) Energie bringt die Erotik in meine Beziehung?
  • Woran erkenne ich, dass meine Sexualität für mich und meine/n Partner/in das Leben bereichert?

► Setzen Sie sich in die Liebeslaube und denken Sie an die Zeit Ihres Verliebtseins (zurück).

 

Verliebt

 

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