Evangelium nach Lukas 19,1–8
Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.
Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.
Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.
Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.
Die Römer ließen ihre Steuern von Zollpächtern eintreiben, die für ein gewisses Steueraufkommen eines Ortes zuständig waren. Die Oberzöllner – wie z.B. Zachäus – trieben durch Angestellte (Zöllner) die Abgaben ein. Sie verlangten normalerweise mehr Steuern, als sie den Römern abliefern mussten, und wurden somit schnell reich, während sie teilweise arme Familien in den Ruin trieben. Durch den ständigen Umgang mit Fremden waren Zöllner kultisch unrein – und somit Sünder.
In dieser Geschichte zeigt sich deutlich das Besondere Jesu. Er predigt nicht Gebote und Verhaltensregeln, sondern geht vielmehr auf die Menschen zu und nimmt sie an, so wie sie sind – auch mit ihren Fehlern und Sünden. Dieses Angenommen-Werden ermöglicht es den Menschen sich zu ändern.
Impulse
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Der Maulbeerbaum im Bibelgarten