Montag 21. Oktober 2024

1. Station: Schöpfung

Im Paradies ist gut sein ...

Genesis [1. Buch Mose] 2,4b–9


Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte, gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen, und es gab noch keinen Menschen, der den Ackerboden bestellte; aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Ackerbodens.


Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.


Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.


Am Anfang der Bibel steht ein Schöpfungslied. Gott hat zuerst Himmel und Erde, das Licht, die Pflanzen, dann die Tiere und schließlich den Menschen erschaffen. Das Schöpfungslied vermittelt eine sehr positive Weltsicht, da nach jeder Strophe betont wird, dass alles, was Gott erschaffen hat, gut bzw. (nach der Erschaffung des Menschen) sogar sehr gut ist. Es drückt den Glauben aus, dass alles auf der Welt auf Gott zurückgeht: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde …“ (Gen 1,1–2,4) Die Paradieseserzählung stellt dann die Erschaffung des Menschen in den Mittelpunkt. Gott schafft für den Menschen ein Paradies, den Garten Eden, und für diesen Menschen auch die Tiere. Die Paradieseserzählung beschäftigt sich mit der Frage, warum wir Menschen nicht mehr im Paradies leben, wieso unsere Welt so ist, wie sie nun ist – mit Tod, mit leidvollen Erfahrungen und mit Unterdrückung.

 

Ist diese Welt nun so, weil der Mensch sich überschätzt, weil er wie Gott sein will? Diese Deutung legt zumindest die Erzählung nahe, in der Adam und Eva von der verbotenen Frucht essen. Ein Apfel wird in der Paradieseserzählung nicht erwähnt. Es ist nur von den Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse bzw. vom Baum in der Mitte des Gartens die Rede. Die Vorstellung, dass es sich bei dieser Frucht um einen Apfel handelt, geht auf die lateinische Bibelübersetzung zurück. Das lateinische Wort für „Böses, Schlimmes“ und „Apfel“ lautet nämlich malum bzw. malus.


Impulse

  • Was brauche ich, um mich wie im Paradies zu fühlen?
  • In welchen Situationen wird mir so richtig bewusst, dass Gottes Schöpfung gut bzw. sehr gut ist?
  • Was/Wer reißt mich immer wieder aus dem Paradies heraus?

► Das „Paradies“ lädt zum Ausruhen und zum Genießen ein. 
Es ist ein europäischer Garten mit Pflanzen aus unserer Heimat. So ein Garten kann wie ein Paradies sein. Atmen Sie tief ein und betrachten Sie eine Pflanze genauer, die Ihnen besonders gefällt ...

 

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