Rund 2,8 Millionen Menschen besuchten im Kulturhauptstadtjahr mehr als 7.700 Veranstaltungen von Linz09. 600.000 BesucherInnen waren beim Vorprogramm im Zeitraum von 2006 bis 2008 zu verzeichnen.
Aus touristischer Sicht brachte das Kulturhauptstadtjahr Linz eine gegenläufige Entwicklung zum allgemeinen Trend in den Landeshauptstädten. Während Linz von Jänner bis Oktober 2009 ein Plus von 11,4% bei den Nächtigungen erzielen konnte, verzeichnen andere österreichische Landeshauptstädte wie Graz mit -1,8%, Salzburg mit -3,2% und Wien mit -4,6% starke Rückgänge.
Die positive Steigerung in Linz trug außerdem dazu bei, dass Oberösterreich selbst noch im Oktober 2009 im Bundesländervergleich ein Plus von 0,2% aufweisen kann. Maßgeblich ist diese Entwicklung auf die starken Nächtigungszahlen aus Linz zurückzuführen.
Finanzierung
Die Grundfinanzierung von Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas OrganisationsGmbH ist mit 60 Mio Euro vertraglich vereinbart und deckt den Projektzeitraum 2005 bis 2010 ab. Fördergeber sind die Stadt Linz (20 Mio Euro), das Land Oberösterreich (20 Mio Euro), die Bundesrepublik Österreich (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur; 20 Mio Euro) und die Europäische Union (1,5 Mio Euro).
Durch Sponsoring wurden in das Budget von Linz09 etwa 10,5 Mio Euro eingebracht. Auf Sachleistungen (u. a. Dienstleistungen, Werbeleistungen, Sachgüter) entfielen davon rund 6,5 Mio Euro. Durch Ticketing und Merchandising wurden 1,7 Mio Euro eingebracht.
Über 60% des Gesamtbudgets flossen in die Programmgestaltung.
Ca. 19% waren für die Bewerbung der Kulturhauptstadt und das Marketing budgetiert.
Linz09 bilanziert mit einem ausgeglichenen Ergebnis im Einnahmen- und Ausgabenbereich und geht darüber hinaus mit einer nicht unerheblichen Reserve in das Jahr 2010.
Image
Laut einer im August 2009 durchgeführte Spectra Marktforschungsinstitutes hat sich das Image von Linz seit Beginn des Kulturhauptstadtjahres weiter positiv verändert. Es ist gelungen, die Positionierung von Linz als moderne, dynamische Industrie- und Technologiestadt mit attraktivem Kulturangebot zu festigen sowie Linz als europäische Kulturhauptstadt 2009 österreichweit bekannt zu machen. Im August 2009 wussten 97% der LinzerInnen, 90% der OberösterreicherInnen und 60% der ÖsterreicherInnen über diesen Umstand Bescheid und bezeichneten ihren Informationsstand als „sehr gut“ oder „gut“.
Allein im Kulturhauptstadtjahr fand Linz09 in mehr als 2.600 nationalen und internationalen Medien (Print, Fernsehen, Radio und online) bzw. in über 20.000 Beiträgen Erwähnung.
Das Programm von Linz09
Die Erwartungen und Hoffnungen der lokalen Kultureinrichtungen, der KünstlerInnen und KulturakteurInnen an das Kulturhauptstadtjahr waren hoch. Die Erarbeitung des Programms, für dessen Gestaltung ausschließlich die künstlerische Leitung von Linz09 verantwortlich zeichnete, war ein langer Prozess – begleitet von Überraschungen, Enttäuschungen und Auseinandersetzungen. Aus über zweitausend Projektvorschlägen und aus eigenen Vorstellungen sollte ein Profil geformt werden, das sich unterschiedlichsten Ansprüchen zu stellen hatte.
Linz durchlebte als Kulturhauptstadt Europas eine an Eindrücken, Überraschungen und Erfahrungen überaus reiche Zeit. Von der fulminanten Eröffnungsnacht mit 130.000 Menschen auf der Nibelungenbrücke und an der Donau, bis in die Zeit der leisen Abschiede zum Jahresende. Dazwischen entfaltete sich ein Programm mit hoher Dichte und überzeugendem künstlerischen Niveau.
In der wärmeren Jahreszeit eroberte dann Linz09 auch den öffentlichen Raum. Über 8.000 Jugendliche sangen bei MEGAHERTZ auf dem Hauptplatz und 300 Jungen und Mädchen aus zehn Städten trugen ein europäisches Fußballturnier (YES09) aus. Das große Theater-Schulprojekt I LIKE TO MOVE IT MOVE IT hatte sich herumgesprochen, der CIRCUS verzauberte mit seinen Musikprogrammen, das Projekt HÖRSTADT samt Ruhepolen wurde zum Begriff und immer mehr Sprachen lagen in der Luft.
Franz Dobusch (Bürgermeister der Stadt Linz), Dr. Josef Pühringer (Landeshauptmann Oberösterreich), Dr. Erich Watzl (Vizebürgermeister der Stadt Linz), Dr. Claudia Schmid (Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur), Martin Heller (Intendant Linz09), Peter Schöber (Linz 09 Projektverantwortlicher des ORF). Foto: Linz09/Kurt Groh.
