Die erste Eremitin Esther Strauß (22, Kunststudentin in Linz, geboren in Tirol) kam mit ihrer spirituellen Begleiterin Mag.a Susanne Gross (Leiterin des Referates Spiritualität der Diözese Linz) zum Linzer Mariendom. Sie wird bis kommenden Freitag die Türmerstube in 68 Meter Höhe bewohnen.
Mit dem Projekt wird ein Gegenpol zur brodelnden Stadt gesetzt. 58 Wochen lang wird die Türmerstube ab jetzt bewohnt. „Die Chance liegt nicht nur bei den EremitInnen, sondern jede Person kann dadurch einen Anstoß bekommen, in die Tiefe seines/ihres Lebens zu gehen. Damit wird auch nur die Grundkompetenz der Kirche unterstrichen“, betont der Projektinitiator Hubert Nitsch.
Der Eremit ist ein Phänomen der Menschheits- und Religionsgeschichte. Seit tausenden von Jahren ziehen sich Menschen immer wieder zeitlich begrenzt oder auch für immer zurück, um einen neuen Blick auf das Leben zu bekommen oder aber um eine Alternative in der Gesellschaft zu leben.
In dem Projekt „Turmeremit“ spiegelt sich eine kirchliche Dimension wider, da jedem Eremiten und jeder Eremitin eine persönliche, seelsorgliche Begleitung zur Seite gestellt wird. Neben einem Tagebuch, welches von EremitIn zu EremitIn weitergeben wird, und das ein Reflektieren und Artikulieren ermöglicht, gibt es in der Eremitage eine kleine ausgewählte Handbibliothek. Gläubige und Linz09-BesucherInnen haben täglich um 12.15 Uhr für 20 Minuten die Möglichkeit, dem/der Eremiten/in beim täglichen Mittagsgebet in der Krypta im Mariendom zu begegnen.