Vortrag von Franz Gruber:
Termin: 7. November 2009, 20.00 Uhr
Thema: Galilei, Darwin, Freud – und Gott? Wissen und Glaube in der theologischen Forschung
Die Pioniere der modernen Wissenschaften haben die Grenzen von Wissen und Glaube neu vermessen. Seither befinden sich beide Orientierungssysteme in einem oft leidenschaftlich ausgetragenen Streit: „Was hat Gott in der Wissenschaft zu suchen?“ „Was verliert der Mensch, wenn er sich letzten Fragen nicht mehr stellt?“ Aufgabe der theologischen Forschung ist es, das Verhältnis von Wissen und Glaube wieder neu zu bestimmen. Dabei zeigt sich auf beiden Seiten, dass der Gottesbegriff ein unverzichtbarer Grenzbegriff ist, der sich aufdrängt, wenn wir letzte Fragen stellen: „Warum gibt es überhaupt ‚etwas’ und nicht vielmehr ‚nichts’?“ Der Astrophysiker Stephen Hawking antwortete einmal darauf: „Wenn Sie wollen, können Sie Gott als die Antwort auf diese Frage definieren.” Aber auch die Theologie muss immer wieder ihr oft naives Reden von Gott überwinden, denn: „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht“ (D. Bonhoeffer). Wissen und Glaube sind also auch heute keine scharf voneinander abgrenzbaren Bereiche. Doch erst an ihren Grenzen brechen nach Immanuel Kant die wichtigsten Fragen auf: „Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen? Was ist der Mensch?“
Gastgeberin ist Dr. Chrstine Haiden, Chefredakteurin von Welt der Frau
Ort: Kepler Salon, Rathausgasse 5, 4020 Linz