Sammlung Freudenthaler
Am Beginn der Sammlung findet sich ein umfassendes Archivverzeichnis, in dem alle Dokumente und Medien aufgelistet sind. Die Sammlung ist in vier große Kapitel unterteilt: Im ersten Kapitel finden sich Dokumente und Medien zur Geschichte und Nachkriegsgeschichte des ehemaligen Konzentrationslagerkomplexes Gusen. Das zweite Kapitel gibt Auskunft zur Biografie Johann Grubers (Dokumente zu Familie und Werdegang, Publikationen Johann Grubers, Zeitzeugenberichte, biografische Arbeiten zu Johann Gruber, Dokumente zur Rechtsprechung und Rehabilitation). Im dritten Kapitel geht es um die Rezeption Johann Grubers, insbesondere im Umfeld des „Papa Gruber Kreises“ (seit 2007) und der „Plattform Johann Gruber“ (seit 2011). Dabei werden Aktivitäten der Gedenkinitiativen, Veranstaltungen, künstlerische Arbeiten, Beiträge zu Liturgie, Wissenschaft und Pädagogik, die Rezeption der Diözese Linz und der Pfarre St. Georgen an der Gusen dokumentiert. Im vierten Kapitel finden sich schließlich eine Mediensammlung mit Presseberichten, Fotos, PowerPoint Präsentationen, Audioaufzeichnungen und Videofilmen.
Das Anliegen der Sammlung ist es, den Lagerkomplex Gusen, insbesondere die Persönlichkeit Johann Grubers vielen Menschen und vor allem auch jungen Menschen sowie einschlägigen Forscherinnen und Forschern zugänglich zu machen, ihn und die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Vergessen zu bewahren und sein Leben, seinen Glauben und sein Martyrium mit unserer Zeit in Berührung zu bringen. So versteht sich diese Sammlung als eine Rechercheplattform, die der weiteren Forschung über den Lagerkomplex Gusen, über das Leben von Johann Gruber und über die damit verbundene Gedenkarbeit dienlich sein soll. Die Sammlung ermöglicht einen übersichtlichen und einfach zugänglichen Recherchezugang für Publikationen, für wissenschaftliche Forschungsarbeiten, oder auch für die praktische Bildungsarbeit, speziell im Unterricht und in der Verkündigung.
Im Archivverzeichnis findet sich die Auflistung aller gesammelten Dokumente und Medien. Die Dateien, die auf der Webseite zugänglich sind, werden im Archivverzeichnis gelb hervorgehoben, sodass ausgewählte Dateien direkt betrachtet und heruntergeladen werden können. Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind diese Dateien lediglich für den persönlichen Gebrauch bzw. für Forschungszwecke zu verwenden.
Sollte eine Datei digital verfügbar sein, sind bei deren Benutzung folgende Quellenangaben zu machen:
- Bezeichnung des Dokumentes bzw. des Mediums (Autor, Titel…),
- verfügbar in: Sammlung Freudenthaler, https://www.dioezese-linz.at/institution/9010/sammlung,
- [Angabe des Datums der Abrufung im Internet],
- Name des Kapitels, in dem die Datei in der Sammlung angelegt ist,
- Nummer des Kapitels,
- Datum, unter dem die Datei angelegt ist.
Zum Beispiel:
- Mühleder Bernhard, Kurztext zur Vermittlungsbox, verfügbar in: Sammlung Freudenthaler, https://www.dioezese-linz.at/institution/9010/sammlung, [2020-02-26], Unterrichtsmaterialien, Kapitel 3.5.1, 2015-04.
- Landesgericht für Strafsachen Wien, Beschluss Rehabilitation, verfügbar in: Sammlung Freudenthaler, https://www.dioezese-linz.at/institution/9010/sammlung, [2020-10-13], Kapitel 2.5.3 Rechtsverfahren 2009-2016, 2016-01-05.
Sollte die Datei in der Sammlung vorhanden sein, aber nicht digital verfügbar sein, fällt „verfügbar“ weg.
Zum Beispiel:
- Witzany Sieglinde, Protokoll Papa Gruber Kreis, in: Sammlung Freudenthaler, https://www.dioezese-linz.at/institution/9010/sammlung, [2020-02-26], Einladungen, Protokolle, Kapitel 3.1.1.2, 2010-01-01.
Einblick in digital nicht verfügbare Dokumente und Medien, die im Archivverzeichnis aufgelistet sind, können für Recherche- und Forschungszwecke beim Ersteller dieser Sammlung unter christoph.freudenthaler@24speed.at angefragt werden. Ein Anspruch auf die Zurverfügungstellung der Dateien besteht jedoch nicht.
Mit dieser Sammlung wird die tiefgreifende Arbeit zur Erforschung des Lebens und Wirkens Johann Grubers und zu seiner Rezeptionsgeschichte allenfalls ergänzt und erweitert. Hingewiesen sei insbesondere auf die von Bischof Maximilian Aichern initiierte wissenschaftlich profunde Publikation von Helmut Wagner über das Leben Johann Grubers (Dr. Johann Gruber, Priester – Lehrer – Patriot, Nonkonformismus und ihre Folgen in der Zeit des Nationalsozialismus, Wagner Verlag, Linz 2011). Erwähnt seien aber auch die schon in den 1990er Jahren beginnenden Forschungsarbeiten von Mary Huisman, Rudolf Haunschmied, Martha Gammer und Sieglinde Witzany. Auf Mary Huisman geht vor allem die Initiative im Jahr 1999 zur Aufhebung des politischen Teils der Verurteilung Johann Grubers aus dem Jahre 1939 zurück.
Besonders wichtig sind aber auch die Publikationen zum Lagerkomplex Gusen, insbesondere des Gusen-Gedenkdienstkomitees (http://www.gusen.org). In diesem Zusammenhang sei auf den äußerst erfolgreichen Beteiligungsprozess zur Neugestaltung der Gedenkstätte Gusen/St. Georgen hingewiesen, dessen Ergebnisse inklusive eines Masterplanes im Oktober 2023 präsentiert wurden https://www.gusen-memorial.org/de
Die Sammlung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Perfektion; manchmal enthält sie auch weniger hochwertig hergestellte und unvollständige Kopien und Mitschriften verschiedenster Personen. Insgesamt gewährt sie jedoch ein umfassendes Bild über die Persönlichkeit Grubers, dessen Rezeptionsgeschichte und viele historische Details zur Geschichte und Nachkriegsgeschichte des ehemaligen Konzentrationslagerkomplexes Gusen.
Den vielen Menschen, die sich an der Archivierung der Dokumente beteiligten, sei herzlichst gedankt!
Die Sammlung liegt digital wie analog vor. Die digitale Aufbereitung der Sammlung auf der Internetseite www.johann-gruber.at verdankt sich der Unterstützung der „Plattform Johann Gruber“, des Kommunikationsbüros der Diözese Linz sowie Thomas Zaglmaier, der die Webseite mit viel Umsicht betreut.
So bleibt nur noch zu hoffen und zu ermutigen, dass möglichst viele Menschen von dieser Sammlung Gebrauch machen. Damit soll ein Anstoß gegeben werden, den Ereignissen im Lagerkomplex Gusen und der Persönlichkeit Johann Grubers noch näher zu kommen, die gesellschaftspolitischen und kirchlichen Verwobenheiten der damaligen Zeit vor Augen zu führen, danach zu fragen, wie es so weit kommen konnte und was das alles mit unserer Zeit zu tun haben könnte, um schließlich der Relevanz des Lebens und des Martyriums Johann Grubers und der Bedeutung einer zeitgemäßen Gedenkarbeit für unser gegenwärtiges Zusammenleben nachspüren zu können.
Christoph Freudenthaler, St. Georgen an der Gusen, Ostersonntag, 20. April 2025