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Neue Informationstafeln vor der Stollenanlage "Bergkristall" in St. Georgen/Gusen

 

Informationstafeln

 

Die Informationstafeln wurden aus Mitteln der Republik Polen mit Unterstützung des Rates zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium finanziert und in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Polen in Wien und der Stiftung "Polnisch-Deutsche Aussöhnung" umgesetzt.

Für den Inhalt mitverantwortlich ist die Perspektivengruppe St. Georgen/Gusen, bestehend aus: Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St.Georgen, BM.I Abteilung IV/7 Mauthausen Memorial, Bundesimmobiliengesellschaft, Gedenkdienstkomitee Gusen, Gemeinde St. Georgen/Gusen, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Plattform Johann Gruber.

 

Das Konzentrationslager Gusen

 

Das Konzentrationslager Gusen wurde ab Dezember 1939 als Zweiglager des wenige Kilometer entfernten KZ Mauthausen errichtet. Die Gefangenen mussten dort zunächst in den Steinbrüchen, später zunehmend in der Rüstungsproduktion Zwangsarbeit leisten.

Insgesamt etwa 71.000 Menschen aus ganz Europa wurden in das KZ Gusen deportiert. Etwa 36.000 kamen dort ums Leben. Die größten nationalen Gruppen kamen aus Polen und der Sowjetunion. Tausende waren auch aus west- und südeuropäischen Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien sowie aus dem Deutschen Reich deportiert worden.

Die US-amerikanische Armee befreite das Konzentrationslager am 5. Mai 1945

 

Die Zwangsarbeit in den Stollen

 

Anfang 1944 begann der Bau der Stollenanlage „Bergkristall“. Dafür wurde das KZ Gusen um den Lagerteil „Gusen II“ erweitert. Die Stollenanlage sollte die Produktion der Messerschmitt-Jagdflugzeuge Me 262 vor den Luftangriffen der Alliierten schützen. Bis zu 6.000 KZ-Häftlinge arbeiteten gleichzeitig auf dieser Baustelle. Die Bauarbeiten erfolgten rund um die Uhr und wurden unter ständigen Misshandlungen unter größtem Zeitdruck vorangetrieben. Noch im Herbst 1944 wurde die Massenproduktion von Flugzeugrümpfen und – Bauteilen aufgenommen.

Mindestens 8.600 Häftlinge des Lagers Gusen II wurden ermordet, oder starben an den Folgen der Arbeits- und Lebensbedingungen.

 

Die Stollenanlage heute

 

Im Jahr 2001 übernahm die Republik Österreich die Verantwortung für dieses größte nationalsozialistische Bauwerk auf österreichischem Boden. Zwischen 2002 und 2009 führte die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), ein Unternehmen der Republik Österreich, umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an der Stollenanlage durch. Große Teile wurden dabei verfüllt, um das Gelände zu stabilisieren und somit die Sicherheit zu gewährleisten. 1.700 Meter des Originalstollens konnten jedoch durch Realisierung umfangreicher technischer Maßnahmen erhalten werden.

An einigen Tagen im Jahr wird die Stollenanlage auch für Besucher geöffnet. Informationen darüber erhalten sie bei Rupert Pilsl unter Tel. +43 7238 2269-51 oder rupert.pils@bmi.gv.at.

 

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Fachausschuss „Papa Gruber“

des Pfarrgemeinderates St. Georgen/Gusen

und Verein Plattform Johann Gruber

 

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