Mittwoch 27. November 2024

2. Erstaunliche Geschichte: Entstehung & Entwicklung der Stephanusrunde

Fortsetzung der Geschichte: siehe Bilder unten und YouTube Videos

 

Abnahme des Turmkreuzes als SymbolbildAbgestürztes Willkomensschild vor VisitationWo alles begann, steht ein großer Regenbogen, zu groß für ein Bild

 

Am Anfang war eine Situation, wie sie nicht selten anzutreffen ist: Kinder aus durchaus christlich geprägten Familien kamen in das Alter, in dem sie sich von keinem Angebot mehr angesprochen fühlten. Damals waren es 12-jährige Burschen, die den Ministrantendienst beenden wollten.

Der nette Leiter dieser Ministrantengruppe, selber früher Minstrant, be-kannte sich inzwischen als Atheist. 

 

Das Team zum Mauerreinigenteilweise abgebürstete MauerErgebnis der Sanierung

 

Notenblattausschnitt der Stephanusgebete

Der zuständige Kaplan Alfred Wiesinger entwickelte ein gewagtes Ergänzungsprogramm, zu dem auch alle frühe-ren Gruppenmitglieder eingeladen wurden: Eine wöchen-tliche Meditationsrunde mit einem Gebetsrahmen in Melodien des Kiewer Chorals (Terzparallele und Funk-tionsbass, s. Art. 3).  Die große Überraschung: Der Start glückte, und die Zahl der Teilnehmer stieg mit der Zeit an-statt zu sinken.

 

 

aus Indien eingewanderte Pflanzeder Priester Kornelius hat uns aufgekochtder indische Kurat Kornelius war besonders beliebt

 

Regelmäßig wurde fortan der Gebetsteil des Treffens um einen Spiel-, Inhalts- oder Aktionsteil ergänzt, wofür nach und nach eine Ideen- sammlung ausgearbeitet wurde. Wichtig waren hier Grundelemente des christlichen Glaubens, ergänzt durch Schätze anderer Kulturen und Religionen. Zudem ging es oft spielerisch oder handwerklich zu, wobei die wohl exotischste Bastelarbeit ein Verkaufsschlager werden sollte: Weih-rauchstäbchen, mit deren Erlös junge aramäische Christen in Tur Abdin (Südosttürkei) unterstützt wurden.  (Stäbchenrezept: Art. z.2 - 3.) 

 

Bambusstäbchen werden in Holzkohlebrei getunktdie Stäbchen werden befeuchtet und in Weihrauchpulver gerollt500 Stäbchen: Hilfsprojekt zugunsten der Christen im Turabdin

 

Ausschnitt aus den 3 Kernschritten des Glaubens

Als Name der Gruppe wurde „Stephanus-Runde“ ge-wählt, angelehnt an zwei Bibelstellen (Phil 4,1 und Thess 2,19f.), auf die auch ihr Symbol Bezug nahm: ein mit einem grünen Zweig gestaltetes Jungscharlogo, ausge-arbeitet von einer Kunststudentin.  Von den Pfadfindern übernahm die Runde die Idee einer „Bewährungskarte“, in die praktische Übungen des Glaubens eingetragen wurden.

 

Bewährt haben sich im Laufe der Jahre auch gewisse Bräuche, darunter 

ausgedehntere Treffen etwa alle sechs Wochen, mit je einer entsprechen- den „Spezialjause“ als Abschluss. Einmal im Jahr - am „Geburtstag“ der Runde (21. Jänner, "zufällig" in der ökumen. Gebetswoche) - gab es zudem ein öffentliches Abendgebet mit gesanglicher Unterstützung von Pries-terseminaristen, orthodoxen Familien als Ehrengästen und anschlie-ßender Diaschau und Agape (s. auch Art. 9); der unglaublichste Beitrag: 4 Tage davor, gegen Ende des Vorbereitungstreffens, lotste die Polizei einen "verirrten" syrisch-orthodoxen Mönch zum Pfarrhof mit Bitte um Quartier: per Auto war er auf der Rückfahrt von seiner Heimat Libanon ins skan-dinavische Exil (Bilder von ihm auch in Art. 11 und Art. 12)

 

Mit spitzen Wurfpfeilen im alten Pfarrsaal ...dieser syrische Mönch war quer durch Europa unterwegs, Polizei gab ihn 'zufällig' bei uns abGruppenleiter zu Gast: Einblick in die Runde geben

 

Ein Höhepunkt nach bereits dreieinhalb Jahren war eine gemeinsame Reflexionswoche in den Bergen, die „Almklausur“ (Bilder unten und: Art. 4  4. u. 6. und unterste, Art. 9in Art. 11). Auf den Lebensweg-Zeichnungen der inzwischen 14-jährigen Burschen zeigt sich das „heilige Experiment“ insgesamt als leuchtende Spur des Glücks.  Der Pfarrwechsel von Kaplan Wiesinger machte auch einen Führungswechsel nötig: Ein Begleiter aus der Pfarre und ein Priesterseminarist leiteten fortan die Runde.

 

die Nebenalmhütte wurde zur Kapelle   die gemütliche Almhüttenstube mit Kachelofen   vor der Nebenhütte, die zur Kapelle wurde

 

Wieder drei Jahre später - die meisten standen nun direkt vor Matura und Studium - kam es zum ergreifenden Abschluss des gemeinsamen Weges:  das Stephanus-Versprechen im feierlichen Abendgebet in der neuen Pfarre des Gründers. 27 Jungscharkinder sangen bei vier der Chorälen mit:  

 

der begleitende Seminarist liest die Titellesungm, in der Paulus die Philipper 'stephanos' nenntder Stephanusrunden Gründer Pfarrer Alfred Wiesinger spricht einleitende Worte27 Kinder singen, gegenüber der Stephanusrunde bei 4 Chorälen mit

zum  Video ^ der Vesper

 

Die „Nachwirkungen“: Einige Mitglieder der ersten Stephanus-Runde waren und blieben in der Kinder- und Jugendarbeit ihrer Pfarre und im Pfarrge-meinderat aktiv. In der neuen Pfarre des Gründers und Mentors wurden zuerst einzelne Elemente aufgegriffen - in der „Jungschar-Spezial“, die später als Vorstufe zu Stephanus „Der grüne Zweig“ genannt wurde, und in der Firmvorbereitung, zudem auch in einer Stephanus-Chorschola mit Erwachsenen. Nach einigen Jahren äußerte eine Buben-Jungschar­gruppe von 12- bis 13-Jährigen den Wunsch, eine Stephanus-Runde zu gründen – und viele Ideen bekamen wieder Dynamik.

 

Soweit ein Auszug aus der Tonbildreportage, die - live erlebt - noch einiges mehr von den erstaunlichen und faszinierenden Erfahrungen der Gründungsmitglieder zeigt. 

... und hier Eindrücke von der Fortsetzung - siehe auch YouTube Kanal:

die zweite Stephanusrunde beim Wandern auf der Postalmdie Kapelle als meditativer Rahmen, auch um die Stephanusgebete singendie Jungschar begleitete das Evangeliar durch die Kirche

besondere Empfehlung: YAKANAKA deutsch und WAVING FLAGS Messe

Stephanusrunde
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: