Margit Schmidinger

Meine Motivation:
Im Juni 2024 wurde ich zur ehrenamtlichen Vorsitzenden der kfb oö gewählt. Es ist mir eine große Freude und Ehre, die größte Frauenorganisation Österreichs auf diese Weise mitzugestalten.
Zwei Aspekte sind mir in meinem Dienst ein besonderes Anliegen: Zum einen, den Begriff Kirche weit zu denken. Das ist ein Zukunftsprozess in der Diözese Linz, der mich seit Jahren zur Mitgestaltung motiviert. Mein Bild von Kirche ist ein sehr weites, ich identifiziere mich mehr mit dem Begriff katholisch, der „allumfassend“ bedeutet. Das bedeutet, dass die Kirche für alle Religionen, sexuelle Orientierungen und Geschlechter offen sein soll. Daran möchte ich mitarbeiten.
Der andere Punkt ist es, Frauen zu ermutigen, in ihre Gestaltungskraft zu kommen und sie ein Stück weit aus der Rolle der Helferin herauszuholen. Frauen wollen mitgestalten, mitentscheiden und auf Augenhöhe kommunizieren. Die entscheidende Frage ist, was macht mir wirklich Freude? Und dort, wo keine Begeisterung mehr da ist, dürfen Sachen auch aufhören. Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
Die Inspirationsquelle für mein Tun ist mein Vertrauen in das große Geheimnis, das wir Gott nennen. Mein Glaube ist für mich wie das Wasser für den Fisch. Glaube ist für mich das Vertrauen, das mich umgibt, in dem ich lebe, aus dem ich lebe, das mich trägt, hält und nährt. Lebendigkeit erfahre ich dort, wo ich diesem Vertrauen Raum gebe. Aber das war für mich nicht immer so, es war oft ein mühsames Suchen. Aber immer war da die Sehnsucht nach mehr Leben, die mich aus alten Gewohnheiten, aus alten Bildern herausbrechen ließ. Vertrauen vermag alles (Therese von Lisieux).
Über mich:
Ich lebe mit meinem Mann in Ottnang und viele Jahre war ich passionierte Hausfrau und Mutter – zu unserer Familie gehören insgesamt sechs heute bereits erwachsene Kinder, davon zwei Stiefkinder und ein Pflegekind und mittlerweile vier Enkelkinder. Nachdem ich mich in der Pfarre ehrenamtlich engagiert habe, entschied ich mich, die Ausbildung zur Pastoralassistentin am Seminar für kirchliche Berufe zu absolvieren. Danach war ich insgesamt 13 Jahre in der Pfarre Schwanenstadt/Bach als Pastoralassistentin tätig und seit 2021 leite ich im Dekanat Schwanenstadt das Projekt „Talitakum – eine christliche Lebensschule für mehr Lebendigkeit und Lebensfreude!“ Hier habe ich viel Gestaltungsspielraum, die Stärkung und Ermutigung von Frauen ist ein Schwerpunkt.