Widerstand braucht Mut
Er ist nicht im Zentrum, mein Platz, doch er hat eine zentrale Bedeutung. Nicht nur im Marien-Dom und als zeitloses Mahnmal, sondern auch in meinem Leben!
Es ist ein Platz an einer Säule, die Standfestigkeit symbolisiert und ebenso mein Verwurzeltsein im Glauben, aus dem Mut zum Widerstand erwächst. Genau das ist der Grund, warum es mich hierhergezogen hat. Es ist für mich ein Ort der Bestärkung und Inspiration! Franz Jägerstätter konnte es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, sich dem menschenverachtenden Nazi-Regime anzuschließen und Teil eines Krieges zu sein, bei dem es nur Verlierer geben kann. Aus christlicher Überzeugung konnte er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, im Krieg gegen Menschen zu kämpfen. Mindestens so stark musste seine Frau Franziska sein. Es hatte auf sie Auswirkungen, gleich-gültig, wie er sich entschieden hätte.
Und was hat das mit mir zu tun? Wer mich kennt, weiß, dass ich mich seit über 10 Jahren gegen Frauen- und Mädchenhandel engagiere, das bedeutet auch, gegen kriminelle Mächte und Märkte zu kämpfen, die Menschenleben zerstören. Frauen werden, oft unter vorgetäuschter Liebe, in einer weltweit boomenden Sexindustrie als WARE geködert, gehandelt, zu hohen Summen verkauft, gedemütigt, als Eigentum von Zuhältern im wahrsten Sinn des Wortes abgestempelt und in sklavenartiger Abhängigkeit gehalten und sexuell aufs Schlimmste missbraucht. Es ist ein gefinkeltes und kriminelles Milieu, ein undurchschaubares Netzwerk, das weitgehend unbehelligt im Dunkel agieren kann.
Und das braucht Widerstand.
Globaler Frauenhandel darf nicht länger stillschweigend hingenommen werden und die damit verbundene Ausbeutung von Frauen in der Zwangsprostitution gesellschaftsfähig sein. Nein, da braucht es ein entschiedenes: Stopp dem Frauenhandel. Ich kenne mittlerweile zahlreiche physisch und psychisch kaputte Frauen, die oft jahrelang dem Missbrauch und täglichen Vergewaltigungen ausgesetzt waren und das ganze Greuel (nur) irgendwie überlebt haben.
Für sie will ich Stimme sein, dieses Übel inmitten unserer Gesellschaft ans Licht und zur Sprache bringen. Es braucht einen kollektiven Aufschrei gegen diese Art moderner Sklaverei! Wir müssen alles tun, um das unvorstellbare Leid zu verhindern, das zahllosen Frauen und Mädchen, auch mitten unter uns, angetan wird und die Täter, Nutznießer und Profiteure müssen zur Verantwortung gezogen werden. - Dabei stoße ich oft auf Widerstand und dazu brauche ich Mut, dennoch dranzubleiben. Das System Zwangs-Prostitution inmitten einer blühenden Sexindustrie scheint in Europa und in Österreich eine ‚hl. Kuh‘ zu sein – sie darf nicht angetastet werden. Ich kann ein Lied davon singen – ein trauriges!
Dieser Wahnsinn erweckt in mir stets neu den Mut, zu handeln!
Widerständig präsent zu sein und kraftvoll aufzutreten.
Meine Gottverbundenheit ist dafür DIE Kraftquelle und mein vertrauensvoller Glaube DIE Gestaltungskraft in meinem Leben schlechthin!
Jesu Geisteshaltung und sein Lebensmodell will in uns Christinnen und Christen weiterleben und sich in Haltung und christlich-menschlichem Verhalten manifestieren. Das Einstehen für Menschenwürde und Menschenrechte, gegen Missbrauch und Ausbeutung ist mir als Aufgabe zugefallen.
Und meine Hoffnung:
Eines Tages wird alles ans Licht der Wahrheit kommen – wie es das moderne Fenster hier zum Ausdruck bringt. Hoffentlich nicht zu spät für zahllose Opfer! Widerstand braucht MUT und kostet Kraft! Und es braucht ihn besonders dort, wo Menschen in Ihrer Würde verletzt werden und Unrecht die Herrschaft übernimmt!
Kennen Sie das auch?
- Wo fühlen Sie sich gefordert, aus Überzeugung Widerstand zu leisten
- Woraus schöpfen Sie den Mut dazu?
WIDERSTAND BRAUCHT MUT
Bedenktext: Ge(h)danken zum Mitnehmen
Die im Stillen weinen, sieht man nicht.
Und denen vor Schmerz die Stimme versagt, hört man nicht.
Und die sich nicht mehr in ihrer Würde spüren, rühren an mein Gespür.
Und die verheimlicht werden, brauchen meinen öffentlichen Auftritt.
Und die am Leid zerbrechen, brauchen unsere Zivilcourage.
Dazu sind wir berufen und gesandt im Namen unseres menschenfreundlichen Gottes