Starker Rückhalt für klare Positionen
Am 11. Juni 2016 trafen sich die Vertreterinnen der Dekanate und der Vorstand der kfb oö zur Diözesankonferenz im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels. Das vergangene Arbeitsjahr war im Besonderen von der Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen geprägt: zuerst die frauenlose Landesregierung im Herbst, dann die Diskussion um die Kürzung der Mindestsicherung für Asylberechtigte, zuletzt die Abgrenzung von einem manipulativen Kommunikationsstil im Vorfeld der Stichwahl um das Amt des Bundespräsidenten.
Die Mitglieder der Diözesankonferenz unterstützten mit deutlicher Mehrheit die Positionen der kfb-Leitung. Zum aktuellsten Thema, der Kürzung der Mindestsicherung für Asylberechtigte, sagte kfb-Vorsitzende Erika Kirchweger: „Wir finden es ist ein Skandal, dass die Mindestsicherung für Asylberechtigte gekürzt wird. Menschen, die Krieg und Elend erfahren haben, suchen bei uns Zuflucht. Sie brauchen Unterstützung, um sich bei uns eine neue Existenz aufbauen zu können. Die gekürzte Mindestsicherung wird unweigerlich viele Asylberechtigte in Armut und womöglich auch Obdachlosigkeit führen, da es wenig leistbaren Wohnraum gibt.“
Gesellschaftspolitisches Engagement ist einer der Schwerpunkte der kfb oö. „Politik ist anwandte Liebe zu den Menschen“, zitiert Erika Kirchweger die Philosophin Hannah Arendt. „So verstehen auch wir als kfb unseren gesellschaftspolitischen Einsatz.“ Das politische Handeln der kfb drückt sich laut Kirchweger auf drei Ebenen aus: zahlreiche kfb-Gruppen sind mit konkreten Aktionen sozial und solidarisch tätig. Eine zentrale Aufgabe ist es, als Sprachrohr die Anliegen von Frauen, besonders von Benachteiligten, zu verstärken. Dazu ist es wichtig, Kooperationen einzugehen und sich mit anderen Organisationen zu vernetzen. Schließlich ist jede einzelne aufgefordert, sich zu informieren und Dinge kritisch zu hinterfragen.
Die Diözesankonferenz ist das oberste beschlussfassende Gremium der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich. Die diesjährige Konferenz stellte die Weichen für die Neuwahl der ehrenamtlichen Vorsitzenden im Juni 2017: die Funktionsperiode wurde von derzeit fünf auf künftig vier Jahre verkürzt, die Wahlkommission wurde eingesetzt und die neue Geschäftsordnung wurde verabschiedet.