Hinschauen statt wegschauen!
2014 flüchteten so viele Menschen, wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Für viele von ihnen ist der lebensgefährliche Weg über das Mittelmeer die einzige Möglichkeit, Krieg, Hunger und Folter zu entkommen. In den vergangenen Tagen sind über 1000 Männer, Frauen und Kinder dabei ertrunken.
Nach Schätzungen der UN sind weltweit 80% der Flüchtlinge Frauen und Kinder. Neben den allgemeinen Fluchtgründen wie Verfolgung aus politischen, ethnischen oder religiösen Gründen verlassen viele Frauen ihre Heimat aufgrund von frauenspezifischen Gewalterfahrungen: Vergewaltigung als Mittel der Kriegsführung, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung oder Zwangsprostitution.
Frauenspezifische Fluchtgründe werden in Österreich in der ersten Instanz vielfach gar nicht berücksichtigt. „Wir fordern, dass geschlechtsspezifische Verfolgung als Asylgrund im Gesetz verankert wird“, so Kirchweger.
„In den meisten Industrieländern ist Migrationspolitik durch Abwehrreaktionen gekennzeichnet“, so Kirchweger weiter. Die unfassbar dramatischen Einzelschicksale von Menschen, die auf unseren Schutz und unsere Hilfe angewiesen sind, würden wenig beachtet. „Wir sind aufgerufen, die Schicksale jeder und jedes einzelnen zu sehen. Ich bin sehr dankbar über das Engagement der vielen kfb-Frauen in den Pfarren, die sich für Flüchtlinge einsetzen“, sagt Kirchweger.
Die Katholische Frauenbewegung ruft ihre Mitglieder dazu auf, die Petition „Gegen Unrecht – stoppen wir das Massensterben im Mittelmeer“ zu unterstützen.