„Earth Overshoot Day“ ein Weckruf für bewusstes Leben
Österreich verbraucht so viele Rohstoffe, dass das Jahreskontingent für 2024 bereits Anfang April aufgebraucht ist. Für eine lebenswerte Zukunft sollte der Overshoot Day wieder auf einen viel späteren Zeitpunkt des Jahres rutschen, und dazu können wir alle täglich beitragen.
Earth Overshoot Day und Country Overshoot Days
Der Earth Overshoot Day, auch Welterschöpfungstag genannt, ist jener Tag, an dem die Ressourcen weltweit für das laufende Jahr verbraucht sind – im vergangenen Jahr war das am 2. August. Für das heurige Jahr wurde dieser weltweite Overshoot Day noch nicht prognostiziert.
Welterschöpfungstage der einzelnen Länder
© Global Footprint Network 2024, www.overshootday.org.
Die Country Overshoot Days, also die Tage, an denen die Ressourcen einzelner Länder für dieses Jahr aufgebraucht sind, wurden vom Global Footprint Network bereits bekanntgegeben. Zum Beispiel:
- 11. Februar: Qatar
- 7. April Österreich
- 24. November: Ecuador und Indonesien
Der durchschnittliche Lebensstil in Österreich ist also nicht ganz so verschwenderisch wie in Qatar, aber wesentlich verschwenderischer als in Ecuador und Indonesien.
Die Berechnungen zum Earth Overshoot Day stellt das Global Footprint Network zur Verfügung. Details dazu können auf www.overshootday.org nachgelesen werden.
Tipps für ein ökologisches, gutes Leben, das die Ressourcen unserer Erde schont
Um den Ressourcenverbrauch Österreichs Tag für Tag zu senken, gibt es viele einfache Möglichkeiten. Der Kauf torffreier Erde, Reparaturen, der Kauf von Secondhand-Kleidung und Wassersparen mit Duschsparkopf sind nur ein paar Tipps zum Einstieg.
- Mit torffreier Erde in die Gartensaison starten: Wer Erde einkauft, sollte auf die Aufschrift „torffrei“ oder auf das „biologisch gärtnern“-Gütezeichen auf der Verpackung achten – das garantiert, dass in dieser Erde kein Torf enthalten ist. Warum das wichtig ist? Obwohl Moore nur 3 Prozent der Erdoberfläche ausmachen, binden sie 30 % des Bodenkohlenstoffs (Quelle: Naturschutzbund Österreich). „Moore binden doppelt soviel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen. Torffreie Erde trägt dazu bei, dass die einzigartigen Moorlandschaften erhalten bleiben. Die Erde im Blumentopf kann auch einfach „aufgefrischt“ werden. Das bedeutet, dass die Erde mit Kompost angereichert wird oder nur ein Teil der Erde durch frische Erde ersetzt wird - das spart Ressourcen und Geld. Auf den Mistplätzen der MA 48 kann Kompost gratis abgeholt werden und es gibt dort die torffreie Erde „Guter Grund“ zu kaufen.
- Reparieren statt Wegwerfen: Reparieren verbraucht wesentlich weniger Material als das Herstellen neuer Produkte und verringert die Abfallberge. Das Wiener Reparaturnetzwerk hat im Jahr 2023 durch 160.000 Reparaturen der Umwelt 1.235 Tonnen Abfall erspart. Auf der Veranstaltung repair:fair der Stadt Wien – Umweltschutz, die am 17. und 18. Mai 2024 im Museumsquartier stattfindet, gibt es Reparatur zum Angreifen und Mitmachen – und das Reparaturnetzwerk begeht dort auch sein 25-jähriges Jubiläum.
- Wasser sparen beim Duschen: Eine 10-minütige Dusche mit einem Sparduschkopf verbraucht, bei gleichem Komfort, statt 120 nur 70 Liter Wasser. Wer zusätzlich noch die Zeit fürs Duschen begrenzt − also beispielsweise daneben Musik hört und sich nach den 2 Lieblingsliedern schon ins Badetuch wickelt − spart doppelt. Ein weiterer positiver Effekt: Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie, denn die meisten von uns duschen doch gerne warm.
- Secondhand Kleidung: Ein Durchschnittsmensch schafft sich pro Jahr 60 neue Kleidungsstücke an, und viele davon werden kaum oder gar nicht getragen! Der Baumwoll-Anbau für ein einziges T-Shirt benötigt schon etwa 2.700 Liter Süßwasser. Länger tragen statt neu kaufen, ist also angesagt. Secondhand-Shops und Kleidertauschbörsen tragen dazu bei.
4 Schritte vom spontanem Schnäppchenkauf zur verantwortungsvollen Konsumentscheidung
- Brauche ich das wirklich? Impulskäufe durch verlockende Werbeschaltungen vermeiden, indem man sich die zentrale Frage vor dem Kauf stellt: „Brauche ich das wirklich?“
- Ist eine Reparatur möglich? Reparieren von defekten Dingen anstatt sie wegzuwerfen, spart Ressourcen und verringert Abfall. Außerdem schaffen Reparaturwerkstätten Arbeitsplätze und wahren das Know-how und die Wertschöpfung in der Region. Letztlich spielt die Lebensdauer des Produktes eine wichtige Rolle. Zum Beispiel entstehen 72% der Umweltauswirkungen eines Handys nicht während der Nutzungsphase, sondern bei Herstellung und Entsorgung! Umso wichtiger ist eine Reparatur, um das Gerät möglichst lange zu nutzen.
- Secondhand statt Neukauf! Wenn etwas gebraucht wird, sind Secondhand-Geschäfte, Flohmärkte oder Freunde und Familie die erste Anlaufstelle. Refurbished-Shops bieten generalüberholte Geräte in Top-Zustand an. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse.
- Sorgfältig aussuchen und Retoursendungen einsparen! Durch sorgfältige Auswahl der Produkte schon beim Bestellen können Retoursendungen vermieden werden. Anstatt Kleidungsstücke in mehreren Größen zu bestellen, kann man jetzt wieder die Geschäfte in der Nähe besuchen: einfach durchprobieren und dabei persönliche Beratung genießen – so lässt sich leicht das Passende finden.
Der Anstieg des Onlineshoppings bringt viel Verpackungsabfall mit sich und kann zu starkem Transportaufkommen führen – das liegt unter anderem an den hohen Rücksendequoten. Ein Viertel der Onlinebestellungen wird wieder zurückgesendet. Da es in Österreich keine gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Umgang von Retourware gibt, können Unternehmen diese aus Kostengründen sogar entsorgen. Oftmals haben Onlineshops keine passenden Kartons für alle Produktgrößen, wodurch kleinste Dinge in riesigen Kartons geliefert werden. Wer im regionalen Einzelhandel kauft, spart Kartonagen, Füllmaterial und Retoursendungen. Noch ressourcenschonender als ein Neukauf sind Reparaturen und Secondhand-Ware.
Wir beraten Sie gerne persönlich!
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