Diözese Linz steigt als erste Diözese Österreichs auf 100% zertifizierten Ökostrom um
Gemeinsam mit der Firma ENAMO Ökostrom wird dieses Vorhaben nun in die Wirklichkeit umgesetzt. Am Montag, 8. April 2013 stellten Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, Mag. Reinhold Prinz, Ökonom und Direktor der Finanzkammer der Diözese Linz, Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger, Umweltsprecher der Diözese Linz sowie die Vorstände der Firma ENAMO Ökostrom Dr. Leo Windtner, Generaldirektor ENERGIE AG Oberösterreich und Mag. Alois Froschauer, Generaldirektor LINZ AG das Projekt vor.
„Als erste Diözese Österreichs steigt die Diözese Linz ab 2014 auf 100 % zertifizierten Ökostrom nach Richtlinien UmweltZeichen 46 ‚Grüner Strom’ um“, sagte Generalvikar Lederhilger in der Pressekonferenz: „Dieser Schritt freut mich insofern, als er wesentliche strategische Inhalte der Diözese Linz widerspiegelt. Die Schöpfungsverantwortung und der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen sind für die Katholische Kirche in Oberösterreich nicht erst seit dem Beitritt zum Klimabündnis 2005 wichtig. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, ausgebildete UmweltberaterInnen und ökologische Bauweise und Energiekonzepte setzt die Diözese seit Jahren Initiativen zum Klimaschutz.“
Für den Ökonomen der Diözese Linz ist der Vertragsabschluss ein bedeutender Schritt. Direktor Prinz: „Gemeinsam mit dem Umweltsprecher der Diözese wurde ein Stufenplan – mit dem Ziel ab 2014 auf echten UZ 46 zertifizierten Ökostrom umzusteigen – entwickelt. Neben der ökologischen Frage galt es natürlich auch zu beurteilen, ob der Umstieg unter ökonomischen Aspekten vertretbar ist. Die Verbindung von Regionalität, eine ökologische Schwerpunktsetzung und ein faires Pricing für 2014/2015 konnte mit dem langjährigen Partner Energie AG/Linz AG unter dem Dach der Enamo erreicht werden. Diesen Schritt in Richtung einer noch stärkeren Ökologisierung, die wirtschaftlich hinsichtlich der Kostenbelastung zu vertreten ist, wird die Diözese Linz mit 1. April 2014 als erste Diözese in Österreich umsetzen – ein Gesamtumstieg auf echten UZ 46 zertifizierten Ökostrom mit einem Volumen von 35 Gigawattstunden.“
Umweltsprecher Rosenberger betonte: „Für die Energiewende ist langfristig der vollständige Ausstieg aus atomarer und fossiler Energie notwendig – im Bereich der Erzeugung elektrischer Energie (nach Angaben des Lebensministeriums ca. 19 % des Gesamtenergieverbrauchs in Österreich), aber ebenso in den Bereichen thermischer und kinetischer Energie, also von Wärme und Mobilität. Die Energiewende ist eines der ambitioniertesten gesellschaftlichen Projekte des 21. Jh. Um das angestrebte Ziel zu erreichen, bedarf es nach allgemeiner Überzeugung einer dreifachen Strategie:
- die Strategie, einen möglichst geringen Energieverbrauch zu erzielen (Suffizienzstrategie), im Sinne von Maßhalten durch eine Veränderung der Konsummuster und Wertpräferenzen zugunsten klimaverträglicher und ressourcensparender Wohlstandsmodelle;
- die Strategie, durch technische und organisatorische Innovationen eine Erhöhung des Wirkungsgrades der eingesetzten Energie zu erreichen (Effizienzstrategie) und
- die Strategie, fossile und nukleare Energien durch erneuerbare Energien zu ersetzen (Substitutionsstrategie).
Mit dem Umstieg auf 100 % zertifizierten Ökostrom vollzieht die Diözese Linz als erste in Österreich einen bedeutenden Schritt im dritten Bereich der Substitutionsstrategie.“
„Grundlage für den Vertragsabschluss ist die jahrelange gute Zusammenarbeit der Diözese Linz mit den beiden Vertriebsgesellschaften von ENERGIE AG und LINZ STROM“, sagte Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. „Die Diözese Linz zeigt mit der Entscheidung für ENAMO Ökostrom ihre große Verantwortung für die Umwelt. Denn das gewählte Stromangebot – „ENAMO Ökostrom UZ 46“ – entspricht den strengsten Anforderungen in Hinblick auf Transparenz und Nachhaltigkeit“, so auch der Generaldirektor der LINZ AG Alois Froschauer.
Der mit dem Umweltzeichen zertifizierte Strom – „Grüner Strom“ - zeichnet sich durch klare definitorische Bestimmungen und transparente Kriterien aus und ist garantiert frei von nuklearen und fossilen Energieträgern.
Die wichtigsten Anforderungen des Umweltzeichens sind unter anderem:
- mindestens 1 Prozent Anteil an Photovoltaik
- maximal 79 Prozent Gesamtanteil an Wasserkraft
- mindestens 10 Prozent Anteil von Strom aus Anlagen, die nicht älter als zehn Jahre sind (ab Erstinbetriebnahme) oder die in den vergangenen Jahren revitalisiert bzw. erweitert wurden, wobei das elektrische Arbeitsvermögen um mindestens 15 Prozent vergrößert wurde.