„Die Zeit drängt!“
Währenddessen schmelzen die Gletscher unerbittlich weiter, die Wälder verdorren angesichts zunehmender Trockenphasen und erhebliche Teile der Landwirtschaft sind von empfindlichen Ernterückgängen betroffen. „Die Folgen der Klimaerwärmung sind nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart. Die Zeit läuft uns davon, wirksame Gegenmaßnahmen zu setzen und eine weitere Verschlimmerung aufzuhalten“, so der Moraltheologe und Umweltsprecher in der Diözese Linz Michael Rosenberger.
Das Klimavolksbegehren mit fast 400 000 Unterschriften fordert deshalb, dass Klimaschutzpolitik mehr sein muss als ein paar punktuelle und kleinformatige Maßnahmen. Es braucht einen klaren Fahrplan für die Klimaneutralität bis 2040 mit überprüfbaren Zwischenzielen!
Durch einen mutigen Mehrparteienantrag auf Basis der Forderungen des Klimavolksbegehrens könnte der Umweltausschuss des Parlaments am 9. März einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimaschutz in Österreich gehen.
Als Umweltbeauftragte der Katholischen und Evangelischen Kirche Österreichs fordern wir ein klares Ja des Parlaments zu einem solchen Mehrparteienantrag, denn wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir erwarten, dass jetzt gehandelt und eine umfassende ökosoziale Strukturreform in Gang gesetzt wird. Klimaschädliche Subventionen müssen abgeschafft und klimagerechtes Verhalten gefördert werden.
Außerdem gilt es, einen angemessenen Preis für CO2 zu veranschlagen. Der Staat muss ein verbindliches CO2-Budget einrichten sowie seine eingegangenen Reduktionsziele einhalten und überprüfen. Die ökologische und sozialverträgliche Umgestaltung unserer Marktwirtschaft kann nicht länger warten.
Die Fastenzeit steht unter dem Ruf: Kehrt um! Dieser Ruf gilt jedem und jeder persönlich, aber auch den gesellschaftlichen Strukturen. Es ist Zeit, mit der „Ökologischen Umkehr“ (Papst Franziskus) ernst zu machen.