Als AMS-Kundin...
Als AMS-Kundin ist meine Situation nicht besonders gut:
Ich hatte einen schmerzhaften Bandscheibenvorfall, der zweite kündigt sich bereits an. Außerdem gehöre ich mit meinen 53 Jahren bereits zum „alten Eisen“.
Letztens brache ich den Befund zum AMS, mit der Bitte, man möge mir angemessene Jobvorschläge anbieten. Ich kann weder lange stehen noch schwer heben, erklärte ich. Ein abwechslungsreicher Job, wäre für mich optimal, fügte ich hinzu. Wir werden das Beste für Sie tun, wurde mir gesagt. Meine Bitte wurde schriftlich festgehalten – aber ignoriert. So bekam ich Vorschläge von Jobs, bei welchen man entweder viel stehen oder schwer schleppen muss.
Ich rief wieder beim AMS an und fragte, ob irgendwer Zeit für mich und mein Anliegen hätte und ob schon jemand meine Befunde angeschaut hat. Kurz darauf wurde ich zum ersten Mal gesperrt. Angeblich hatte ich mich bei einem Bäckermeister nicht gemeldet, was jedoch nicht stimmt.
Ich fahre immer zur Außenstelle des AMS am Bahnhof in Linz, damit mir jemand bei der Arbeitssuche hilft, wenn ich mich nicht auskenne. Die AMS-MitarbeiterInnen sind dort ausgesprochen hilfsbereit und freundlich! Jedenfalls suchte ich dort nach Jobs und war dann wieder im Krankenstand. Da bekam ich wieder ein Jobangebot. Sicherheitshalber rief ich beim AMS an und sagte, dass ich mich bei diesem Arbeitgeber nicht melden könne, da ich krank sei. Damals lag ich im Bett, da ich nicht einmal mehr gehen konnte vor lauter Schmerzen. Ich war zwei Wochen stationär in der Landesnervenklinik. Kurz darauf wurde ich erneut gesperrt. Diese Sperre wurde dann zwar vom AMS wieder zurückgezogen. Es dauerte nicht lange, und ich wurde wieder gesperrt.
Ich hatte nicht länger die Kraft gegen das AMS anzukämpfen. Ich zog dann um, und bat um eine zweiwöchige Pause, da es auch mit der Post nicht funktionierte. Aber auch diese Bitte wurde nicht zur Kenntnis genommen. Obwohl mir am Telefon gesagt wurde, dass das kein Problem sei, wurde ich wieder gesperrt. Nun sitze ich da ohne Einkommen. Ich muss nicht nur mich, sondern auch noch mein Kind versorgen.
Ich würde gerne arbeiten gehen.
Es sollte jedoch eine Arbeit sein, die meine Rückenschmerzen nicht noch schlimmer macht. Wenn man vom AMS dreimal gesperrt wird, dann wird man abgemeldet und ist nicht mehr versichert. Bei mir lauten nun die Bedingungen: Erst 28 Tage arbeiten, dann kann ich wieder um das Arbeitslosengeld ansuchen. Nicht versichert sein, heißt nicht mehr zum Arzt gehen dürfen für Medikamente, die ich leider regelmäßig brauche. Ich bin am Rande der Verzweiflung. Es ist ein furchtbarer Teufelskreis, ein Alptraum, in welchem ich mich befinde.
Maria M., Kupfermuckn-Verkäuferin, Bericht einer Betroffenen