Besuch beim AMS Linz
Ziele dieses pastoralen Besuches waren einerseits mit arbeitssuchenden Menschen in Kontakt zu kommen und andererseits von Mitarbeiter:innen der regionalen Geschäftsstelle von ihrer Arbeit und von der Leitung von aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt zu erfahren.
Zu Beginn verteilte Diözesanbischof Manfred Scheuer im Eingangsbereich Kekse „Linzeraugen“ an arbeitssuchende Menschen und wünschte ihnen alles Gute. Der darauffolgende Rundgang mit der Leiterin der AMS-Geschäftsstelle Elisabeth Wolfsegger und ihrer Stellvertreterin Maria Siegmeth begann im Berufsinformationszentrum. Mit viel Kompetenz werden sowohl Schüler:innen und Jugendlichen als auch Berufsumsteiger:innen, etwa nach Unfällen oder Erkrankungen, bei der beruflichen Orientierung unterstützt.
1. Reihe v.l.: Barbara Mitterndorfer-Ehrenfellner, Bischöfl. Arbeitslosenstiftung, Christina Hochhauser, Bischöfl. Arbeitslosenstiftung, Elisabeth Wolfsegger, Leiterin der AMS-Geschäftsstelle Linz, Bischof Manfred Scheuer, Maria Siegmeth, Stv. Leiterin der AMS-Geschäftsstelle Linz, Monika Weilguni, Dekanatsassistentin Linz-Mitte, Margit Heinzl, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung
2. Reihe v.l.: Martin Undesser, Abteilungsleiter AMS-Service für Unternehmen, Bernhard Moser-Grünauer, Abteilungsleiter Service für Arbeitskräfte, Siegfried Mair, AMS-Service für Unternehmen, Philipp Decker, AMS-Service für Unternehmen, Daniela Hader, Bischöfl. Arbeitslosentiftung-JONA Personalservice, Christian Winkler, Geschäftsführer Bischöfl. Arbeitslosenstiftung
Beim von Mitarbeiter:innen der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung organisierten Stehcafe kam es zu Gesprächen mit Arbeitssuchenden und Beschäftigten des AMS. Aktuell werden 8.660 arbeitslose Menschen in der Linzer AMS-Geschäftsstelle betreut, etwa 60 % davon sind nur kurz (unter 3 Monaten) arbeitslos. Von den etwa 1.000 langzeitarbeitslosen Menschen sind die Hälfte über 55 Jahre alt. Die zahlreichen Beratungsgespräche der insgesamt 160 Mitarbeitenden in dieser Geschäftsstelle wurden ebenso angesprochen wie besondere Probleme der Menschen bei der Arbeitssuche.
Diözesanbischof Manfred Scheuer betonte, dass es für die Kirche immer wichtig ist, die Lebensumstände und Probleme von arbeitssuchenden Menschen in den Blick zu nehmen und ebenso die Bedarfe und Herausforderungen von arbeitskräftesuchenden Betrieben.
In Oberösterreich sind aktuell ca 48.300 Menschen (inklusiver verdeckter Arbeitslosigkeit) auf Arbeitssuche Etwa 28.500 offene Stellen sind beim AMS gemeldet, diese Zahl ist in den letzten Monaten kontinuierlich angestiegen. Darüber hinaus gibt es weitere offene Stellen, die nicht beim AMS gemeldet sind.
Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung: „Diese vielen offenen Stellen machen es scheinbar einfach, Arbeit zu bekommen. Doch dieser Schein trügt. Die Menschen, die derzeit keine Arbeit finden, haben es aus verschiedenen Gründen besonders schwer, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, etwa aufgrund ihres Alters, gesundheitlicher Probleme, mangelnder oder nicht nachgefragter Qualifikation, Kinderbetreuungspflichten oder Migrationshintergrund.“
Die ambivalenten Erfahrungen aus der Tätigkeit der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung lassen sich so zusammenfassen:
- Betriebe suchen Fachkräfte, aber viele arbeitslose Menschen haben keine Berufsausbildung.
- Viele arbeitslose Menschen wollen eine Ausbildung machen, aber diese ist zu teuer und der Kursort ist zu weit entfernt.
- Betriebe suchen Arbeitskräfte, aber der Lebenslauf der Bewerber:innen entspricht nicht den Erwartungen.
- Arbeitslose Menschen trauen sich nach zahlreichen Absagen oft nichts mehr zu, aber die passende Unterstützung fehlt.
- Arbeitgeber suchen belastbare Arbeitskräfte, aber viele arbeitslose Menschen haben gesundheitliche Einschränkungen.