Dr. Peter Kostelka, der Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes (PVÖ), mahnt in Zusammenhang mit dem heutigen Equal Pay Day eine raschere Entwicklung hin zur Lohn-Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ein. Noch immer ist der Unterschied groß: Bei gleicher Arbeit bekommen Frauen im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen über das Jahr gerechnet so viel weniger Gehalt, dass sie ab morgen bis zum Ende des Jahres quasi gratis arbeiten.
„Das ist nicht nur gegenwärtig ungerecht, das begründet zu einem guten Teil auch die Ungerechtigkeit der zwischen Frauen und Männern eklatanten Unterschiede, was die Höhe der Pension betrifft“, weiß Kostelka, der in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam macht, dass die Angleichung der Lebens-Arbeitsleistung von Frauen und Männern mit der bereits laufenden schrittweisen Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters für Frauen einerseits schon im Laufen ist, die Angleichung der Lebens-Entlohnung dafür aber noch weit hinterherhinkt.
„Bis 2033 werden auch alle Frauen erst mit 65 Jahren in Alterspension gehen können“, sagt Kostelka, „es ist also höchste Zeit, dass auch ihre Löhne rasch diesen geänderten Bedingungen angepasst werden.“ Darüber hinaus fordert der unabhängige Pensionistenverband auch verbesserte Anrechnungszeiten für unbezahlte Arbeit wie Kindererziehung und Pflege von Angehörigen. Kostelka: „Es kann nicht sein, dass Frauen neben ihrer Erwerbsarbeit, die schon schlechter entlohnt wird, auch noch wertvolle, aber unbezahlte Arbeit für die Gesellschaft leisten und als ,Dank‘ dafür im Alter auch noch weniger Pension bekommen, weil weniger Beiträge am Pensionskonto eingegangen sind. Altersarmut beginnt bei ungleicher Entlohnung.“ (Schluss)