Samstag 21. Dezember 2024

Atom vs. Klima: Braucht es Atomkraft für die Eindämmung der Klimakrise?

GLOBAL 2000 veröffentlicht Faktencheck-Video zur Klimakonferenz COP 28 – Atomkraft mehr als doppelt so teuer wie Erneuerbare, alterungsbedingte AKW-Ausfälle gefährden Versorgungssicherheit

Zum morgigen Beginn der COP 28 in Dubai veröffentlicht GLOBAL 2000 und mit der deutschen Partnerorganisation BUND Naturschutz ein animiertes Video, das die Faktenlage zu Atomkraft als möglichem Beitrag zum Klimaschutz analysiert. Das Erklärvideo soll insbesondere jüngere Menschen ansprechen, die über YouTube und anderen Social Media Plattformen regelrechten Desinformationskampagnen ausgesetzt sind.

 

„Viele der Behauptungen der Atomindustrie halten einem sachlichen Faktencheck auf Basis von seriösen Quellen wie der Internationalen Energieagentur oder dem Weltbericht der Atomindustrie nicht stand“, stellt Reinhard Uhrig, Atomexperte von GLOBAL 2000 klar. „Auch die Ankündigungen von ‚neuen‘ oder ‚modularen‘ Reaktorkonzepten (SMR und Kernfusion) kommen in der für die Klimakrise relevanten nächsten Dekade zu spät – falls sie überhaupt jemals serienreif werden, denn das ist nach Angaben der Nuclear Energy Agency der Internationalen Energieagentur fraglich.“

 

Nach aktuellen Daten der Internationalen Energieagentur mit Sitz in Paris kostet Strom aus Atomkraft mehr als doppelt so viel wie Strom aus modernen Erneuerbaren wie Wind und Solar, selbst wenn man die Kapazitäts- und Flexibilitätskosten der variablen Einspeisung der Erneuerbaren mit einberechnet. Klimaschutz muss möglichst kosteneffizient weltweit CO2-Emissionen reduzieren – schon der hohe Preis pro Kilowattstunde disqualifiziert Atomkraft als Maßnahme.

 

Weiters zeigen Daten des Weltberichts der Atomindustrie (World Nuclear Industry Status Report), dass der Neubau von Atomkraftwerken so komplex ist, dass neue Projekte in der relevanten Zeit bis 2040 nicht fertig werden können, wohingegen Solarkraftwerke und Windräder wesentlich schneller ans Netz gehen.

 

Bei den weltweit bestehenden knapp 400 Reaktoren sorgt ihre Alterung für zunehmend mangelhafte Versorgungssicherheit durch viele außerplanmäßige Ausfälle: in Frankreich stand im Jahr 2022 die Hälfte der Reaktorflotte für notwendige Reparaturarbeiten an Notkühl-Einspeisstutzen still, das stark von Atomkraft abhängige Land musste notgedrungen große Strommengen aus dem Ausland beziehen. Der Ausfall von einzelnen erneuerbaren Anlagen kann hingegen aufgrund der geringeren Größe einfacher durch andere Einheiten oder andere erneuerbare Erzeugungsarten kompensiert werden.

 

Nuklear-Mächte planen Atom-Show auf der Klimakonferenz

Im Vorfeld der COP 28 brachten sich bereits mehrere große Nuklearmächte in Stellung für die Bewerbung von Atomkraft auf der Klimakonferenz, darunter die USA und Großbritannien sowie Frankreich, aber auch Länder wie Schweden, die ihre Position zu Atomkraft unter einer neuen rechtspopulistischen Regierung geändert haben.

 

„Wir laden die klimainteressierte Öffentlichkeit ein, mit uns den Faktencheck zu machen und nicht auf die Show der weltweit kriselnden Nuklearindustrie bei der Klimakonferenz hereinzufallen“, sagt Uhrig abschließend. „Die langjährige Weltmarktführer im Atom-Sektor, Rosatom aus Russland und China General Nuclear aus China scheiden in vielen Weltregionen aus geopolitischen Gründen als Anbieter aus, die westlichen Konzerne EdF aus Frankreich und Westinghouse aus den USA sind in massiven Finanznöten. Der radioaktive Schein trügt – der tatsächliche Weg zur raschen, kostengünstigen und sicheren Eindämmung der Klimakrise ist erneuerbar.“

 

Video-Download und Einbindungsdetails

 

Das Video ist auch hier aufrufbar!

 

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231129_OTS0006/atom-vs-klima-braucht-es-atomkraft-fuer-die-eindaemmung-der-klimakrise-video

 

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