Montag 30. Dezember 2024

Die Gletscherschmelze ist nicht mehr zu stoppen

Selbst bei geringer Klimaerwärmung ist fast die Hälfte aller Gletscher bis 2100 verloren. Das hat gravierende Auswirkungen auf Flora und Fauna. Jetzt heißt es handeln, denn jedes zehntel Grad zählt.

Wasserknappheit, steigende Meeresspiegel, veränderte Flora und Fauna: Das fortschreitende Schmelzen der Gletscher auf Grund der Klimaerwärmung hat zum Teil gravierende Auswirkungen. Nun zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer im Fachjournal »Science« veröffentlichten Studie, dass selbst im günstigsten Fall ein großer Teil der Gletscher verschwinden wird. Demnach dürften fast 50 Prozent der rund 215 000 berücksichtigten Gletscher bis zum Jahr 2100 schmelzen – wenn der Temperaturanstieg tatsächlich auf 1,5 Grad begrenzt wird. Die Autoren haben auch eine positive Botschaft: Sofortige Maßnahmen zum Klimaschutz und jedes zehntel Grad eingesparte Erwärmung können den Prozess verlangsamen.

 

Gletscher sind große Massen aus Schnee, Firn und Eis, die meist von Bergen langsam in Richtung Tal strömen. Mit seinen Berechnungen bestätigt das internationale Team um David Rounce von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh bisherige Erkenntnisse zum Ausmaß der Gletscherschmelze. »Die Studie hat diverse Prozesse, die bisher nicht betrachtet werden konnten, sehr detailliert angeschaut. Aber es ist nicht so, dass etwas völlig Neues bei der Studie herauskommt, was vorher nicht bekannt war«, sagt Glaziologe Olaf Eisen vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, der nicht an der Untersuchung beteiligt war.

Der Studie zufolge steht das Schmelzen der Gletscher in linearem Zusammenhang mit dem durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg. Bereits bei einem Anstieg um 2 Grad – dem im Pariser Abkommen vereinbarten Ziel für die maximale Erwärmung – könnten knapp 70 Prozent der Gletscher bis zu einer Größe von einem Quadratkilometer verschwinden. Von den Gletschern zwischen einem und zehn Quadratkilometern würden fast 20 Prozent komplett abschmelzen.

 

Quelle: Die Gletscherschmelze ist nicht mehr zu stoppen - Spektrum der Wissenschaft
Gesellschaft & Soziales
4020 Linz
Kapuzinerstraße 84
Telefon: 0732/7610-3251
Telefax: 0732/7610-3779
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: