Samstag 21. Dezember 2024

Hunger durch extreme Dürre in Ostafrika

Hungrig, durstig, stark geschwächt – so geht es Millionen Menschen in Ländern Ostafrikas wie Kenia, Somalia oder Äthiopien. Die Menschen leiden unter den Auswirkungen einer starken Dürre. Durch die extreme Trockenperiode und ihre schwerwiegenden Folgen müssen in Ostafrika derzeit circa 14 Millionen Menschen hungern. Sie kämpfen ums Überleben.

Dürre in Ostafrika: kein Wasser, keine Ernte, keine Nahrung

Vor allem im Norden Kenias, in vielen Teilen Somalias und im Süden Äthiopiens ist die Situation derzeit lebensbedrohlich. Der ausbleibende Regen ist eine schleichende Katastrophe für die Menschen in Ostafrika. Die Situation ist dramatisch: Die Böden sind viel zu trocken, um Getreide oder Gemüse anzubauen. Für kleinbäuerliche Familien bedeutet das: keine Ernte und nicht genügend zu essen. Viele Hirtenfamilien haben bereits bis zu 70 Prozent ihres Viehbestands verloren – oft ihre einzige Einnahme- und Versorgungsquelle. Deshalb können sie es sich nicht mehr leisten, Lebensmittel auf den Märkten zu kaufen. Diese Situation wird noch verschärft durch die weltweit stark angestiegenen Lebensmittelpreise. Millionen Leben sind vom Hunger bedroht.

 

Dürre in Ostafrika: Kein Ende in Sicht

Aufgrund der langanhaltenden und wiederkehrenden Trockenzeiten können Menschen, Tiere und Natur in Ostafrika sich kaum erholen. Auch wenn es regnet, kann der ausgetrocknete Boden das Wasser kaum speichern. So kommt es in den Dürre-Regionen teilweise zu Überflutungen, wenn plötzlich Regen fällt. Darüber hinaus gibt es in Ostafrika viele sich überlagernde Katastrophen, die die Widerstandsfähigkeit der Menschen schwächen: In den letzten zwei Jahren hatte die Region immer wieder mit großen Heuschreckenplagen zu kämpfen. Hinzukommen die Corona-Pandemie und gewaltsame Konflikte. All diese Krisen führen zusätzlich zu Ernteausfall und damit zu Hunger. Schon jetzt leiden in Ostafrika circa 14 Millionen Menschen an Hunger. Es wird befürchtet, dass diese Zahl noch steigen wird, wenn jetzt keine schnelle Hilfe erfolgt.

 

Diese Länder sind von der Dürre in Ostafrika betroffen

 

Kenia:

Die Lage ist dramatisch. Knapp drei Millionen Menschen sind in Kenia von Dürre und Hunger betroffen und brauchen humanitäre Hilfe. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Im Oktober 2021 meldeten einige Gebiete an der Küste und im Südosten Kenias die schlechtesten Niederschlagsmengen seit 1981. Die sich verschlimmernde Dürre in Kenia hat die Ernteproduktion erheblich beeinträchtigt. Über eine halbe Million Kinder sind akut unterernährt und benötigen eine Behandlung.Die Wasserquellen für die Menschen und ihr Vieh sind versiegt. Die Familien sind gezwungen, lange Strecken zu Fuß zurückzulegen, um an Wasser zu kommen. Das führt zu Spannungen zwischen den Gemeinden und zu vermehrten Konflikten. Vor allem die Existenzen von Viehhirt*innen sind bedroht. In den Regionen Kajiado, Tana River and Marsabit sind viele Tiere bereits gestorben, die verbleibenden Herden sind in schlechtem gesundheitlichem Zustand. Viele Kinder können die Schule nicht mehr besuchen, da sie nicht genügend zu essen haben und auf der Suche nach Wasser weite Strecken zurücklegen. 

 

Äthiopien:

Über sechs Millionen Menschen sind landesweit dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Wasserreserven sind nahezu erschöpft, mehr als eine Million Tiere starben bereits.  Viele Teile des Landes haben sich bis heute nicht von der Dürrekatastrophe im Jahr 2016 erholt: Zehn Millionen Menschen waren von extremem Hunger bedroht, viele haben ihr Leben verloren. Die Langzeitschäden der immer wiederkehrenden Dürre trifft vor allem Viehhalter*innen und Landwirt*innen. Nur 40 Prozent der 1,2 Millionen Einwohner*innen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser.

 

Somalia/Somaliland:

Im November 2021 hat die Regierung von Somalia den Notstand ausgerufen. Rund 90 Prozent des Landes sind mittlerweile von der Dürre betroffen. Laut UN leiden etwa 4,8 Millionen Menschen in Somalia unter der Dürrekatastrophe. In einigen Regionen bleibt die Regenzeit zum dritten Mal in Folge aus. Tausende Menschen haben auf der Suche nach Wasser, Nahrung und Weideland ihre Dörfer verlassen. Auch Somaliland ist von der Dürre betroffen. Landwirt*innen konnten aufgrund der Trockenheit nicht aussäen. Der Viehhandel leidet extrem. Je nach Region seien circa 50-90 Prozent des Viehbestandes gestorben, die übrigen Tiere aufgrund ihres schlechten Zustands kaum zu verkaufen.

 

Textteile aus der Quelle: Hunger durch Dürre in Ostafrika – jetzt helfen - Welthungerhilfe

 

 

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