Mit der internationalen #WeRemember"-Kampagne zum Holocaust-Gedenktag (27. Jänner) erinnert der Jüdische Weltkongress in den Sozialen Medien an die Opfer des Genozids. An der Initiative beteiligen sich zahlreiche heimische Bischöfe, so etwa der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, der Feldkircher Bischof Benno Elbs, die beiden Wiener Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky, sowie auch der evangelische Bischof Michael Chalupka oder die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz Sr. Christine Rod. Kardinal Christoph Schönborn hat bereits am Dienstag sein Posting zur Kampagne veröffentlicht.
An der Kampagne kann sich beteiligen, wer ein einfaches Papierschild mit der Aufschrift "#WeRemember" anfertigt, sich damit fotografiert und das Foto in den Sozialen Medien teilt. Viele Teilnehmer*innen der Kampagne haben zusätzlich auch noch einen Gedanken gepostet.
"Mehr denn je braucht es angesichts erschreckender Manipulationen von Fakten eine Fülle von Initiativen zu einer guten, nachhaltigen Erinnerungskultur - verbunden mit einer Herzensbildung, auf deren Basis das Bewusstsein von Recht und Unrecht aufbauen kann." Das betont etwa Bischof Glettler in seinem Posting.
Bischof Elbs schreibt auf Instagram: "Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und in Würde und Wert unantastbar. Das dürfen wir niemals vergessen." Mit der Aktion #WeRemember werde in Erinnerung gerufen, "was passiert, wenn dieser Grundsatz nicht mehr gilt".
Weihbischof Turnovszky beteiligt sich mit einem Posting auf Instagram: Als nach dem Krieg Geborener könne er die Verfolgung des jüdischen Volkes zunächst nur sprachlos als historisches Faktum zur Kenntnis nehmen. "Wie können Menschen so böse mit anderen umgehen? Wie konnte es dazu kommen? Wie kann man ähnliche Verfolgungen von Minderheiten und wie neuerliches Unrecht gegenüber Jüdinnen und Juden verhindern?"
Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka postet unter sein Foto auf Facebook und Instagram ein Zitat des Theologen Johann Baptist Metz: "Im alltäglichen Katastrophengewöhnungsdenken (...) bleibt Auschwitz ein epochales Mahnwort für das Grauen des in kalter industrieller Perfektion inszenierten millionenfachen Mordes am jüdischen Volk im Nationalsozialismus."
Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, schreibt u.a. auf Facebook: "Wir gedenken in diesen Tagen der Opfer des Nationalsozialismus und der Menschen, die diese schreckliche Zeit des Holocausts miterleben mussten. Zugleich ist es so wichtig, diesen Teil unserer Geschichte nicht zu vergessen, damit sich dieses Schicksal nie mehr wiederholt und niemals vergessen wird. Immer weniger Zeitzeugen und Überlebende können von den Gräueltaten der Nazis berichten und auch wenn es schon lange zurückliegt, ist es wichtig, eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur zu leben."
Gegen Verharmlosung
Auch der evangelische Bischof Michael Chalupka beteiligt sich der Aktion. "Gerade in diesen Tagen, in denen die Verharmlosung der Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes auf den Straßen unseres Landes zur Schau gestellt wird, ist es wichtig, an die Shoa zu erinnern und sich gegen Antisemitismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu wehren", postet Chalupka auf Facebook und Twitter.
IKG-Präsident Oskar Deutsch postet auf Twitter: "Warum die Shoa uns alle angeht: Was in den Gaskammern mündete, begann lange davor. Es begann mit Vorurteilen und feindseligen Worten gegen Juden, Roma und andere Menschengruppen. Diese Feindseligkeit war der Anfang vom Ende namens Auschwitz. Daher: #WeRemember."
Kardinal Christoph Schönborn hat sein schon am Dienstag auf Twitter veröffentlichtes Foto mit folgendem Text versehen: "Mit Trauer, aber auch mit Scham erinnern wir uns in diesen Tagen an die dunklen Schatten, die die Shoa über Europa, nicht zuletzt über unsere Heimat Österreich geworfen hat."
Die Kampagne #WeRemember hat laut dem Jüdischen Weltkongress im Vorjahr mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau, wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Auschwitz ist zum Synonym für die Shoa geworden, den Massenmord am jüdischen Volk durch die Nationalsozialisten.