Termine statt.
Termine statt.
Liebe Geschwister in Gott!
Wie soll das reichen? Das können wir uns nicht vorstellen! Wie soll sich das jemals ausgehen?
Diese Sätze kennen wir, sprechen sie selber auch aus, in verschiedenen Situationen. Es ist „zu wenig“ da von etwas – Personal, Geld, Essen, Zeit, Gesundheit, Ehrenamtliche/Hauptamtliche, andere Ressourcen… Zu wenig, um eine Organisation/Gruppe/Firma aufrecht zu erhalten, zu wenig um eine neue zu gründen. Mit den Erfahrungen, die wir bisher im Leben gemacht haben, lässt sich keine Lösung sehen. Wer ein bisschen rechnen kann oder Zahlen überschlagen, wer Realitätssinn hat, muss wissen, dass sich das nie und nimmer ausgeht. Man sieht die Not, hat aber noch keinen „Projektplan“, noch keine Organisation, noch keine finanziellen Mittel.
Der Blick ist voller Skepsis, die Augen sind nur auf die Fakten gerichtet und keine gemeinschaftlichen Lösungen im Blick.
Mangel-Orientierung statt Ressourcen-Orientierung heißt das in der Sozialarbeit. Wenn ich den Blick auf den Mangel richte – dort, wo es zu wenig, zu schlecht, zu schwach ist. Dort wo Schüler:innen ihre Schwächen haben und umso mehr lernen müssen, um durchzukommen. Dort, wo Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt fehlen. Die Konzentration darauf lähmt und macht mutlos – denn da ist ja wirklich zu wenig Potential da!
Aber auch unter weiteren, anderen Voraussetzungen ist es schwierig, an Wunder/an große Lösungen zu glauben und in ihre Richtung zu arbeiten:
Und wann können Wunder geschehen?
Die Lähmung, die Aussichtslosigkeit wird überwunden. Wunderbar! Jemand tut etwas, beginnt im Kleinen, rechnet mit Gottes Geist und Segen, erwägt, dass er Mitstreiter:innen bekommen könnte.
Das kann uns ermutigen, in der Klimakrise, in der Friedensarbeit, in politischen Initiativen, in Flüchtlingsprojekten, in der Bekämpfung des Hungers, in Bildungsinitiativen vor Ort – ermutigen, zu beginnen (obwohl kaum etwas da ist), ermutigen weiter zu machen.
Und wenn dann Reste bleiben, weil etwas im Überfluss da war, gehen wir sorgsam damit um und verschwenden sie nicht, lassen sie nicht verderben – wer weiß, ob diese Reste nicht der Anfang eines neuen Vermehrungs-Wunders werden.
An Wunder zu glauben – dass aus wenigen Broten und Fischen Nahrung für 5000 oder mehr wird – fällt uns heute schwer. Vielleicht noch Heilung, ja, aber Brotvermehrung?
Wunderbar genug finde ich, wenn die Hoffnungslosigkeit überwunden wird, wenn im Blick auf das Unscheinbare das Große wachsen kann, wenn Menschen ungefragt zusammenhalten und zusammenlegen, was sie haben. Wenn dann genug für alle da ist.
An dieser Art von Wundern können wir selber mitwirken. Amen.
Fürbitten
Gott, auch wenn wir vieles haben, fehlen uns die guten Verhältnisse, die wir wirklich brauchen. Wir bitten dich:
Für die Menschen, die Hunger stillen und Frieden stiften. Schenke ihnen Kraft
und Unterstützung, durch andere, wie wir es sein können.
Für die Menschen, die im Krieg leiden, auf der Flucht sind und verzagt. Schenke ihnen Heimat und Beistand, durch andere, wie wir es sein können.
Für die Menschen, die einsam, krank und voller Trauer sind. Schenke
ihnen Hoffnung und Trost, durch andere, wie wir es sein können.
Für die Menschen, die sich um die Bewahrung unseres Planeten bemühen.
Schenke ihnen Ausdauer und Erfolg, durch andere, wie wir es sein können.
Für die Menschen, die Halt in Religion und Gemeinschaft suchen.
Schenke ihnen Erkennen und tiefe Geborgenheit, durch andere, wie wir es sein können.
Gott, du trägst uns und beschenkst uns mit kleinen und großen Wundern.
Öffne uns die Augen dafür, wie du uns begleitest, durch Jesus Christus,
deinen Sohn und Bruder. Amen.