Altkatholische Kirche Heilige Drei Könige
Diese größte Privatstiftung in der Geschichte der Stadt Linz wurde nach seinem Tod 1737 bis 1740 errichtet. Die Stiftung sah die Unterbringung von 27 Waisenknaben, 27 armen ledigen Männern und 27 armen ledigen Frauen in einem neu zu errichtenden Haus vor. Dazu wurde eine Kirche erbaut und ein Priester angestellt.
Die den Heiligen Drei Königen geweihte Kirche wurde bereits 1789 geschlossen und dann als Lagerraum verwendet. Seit 1919 ist sie ein Gotteshaus der Altkatholischen Kirche. Das Prunerstift beherbergt nach einer umfassenden Renovierung seit 1979 die Musikschule der Stadt Linz. Von außen ist der Kirchenbau in den zweigeschossigen Baukörper des Stiftes eingegliedert: An den rechteckigen Hauptbau schließen zwei Querflügel an, die zwei Höfe umschließen. Das barocke Hauptportal führt von der Fabrikstraße zur rechtwinkelig anschließenden Kirche.
Der Kirchenraum ist als Zentralraum in Form eines Quadrats mit abgerundeten Ecken angelegt. In der Kuppel und auf dem Hochaltar ist das Patrozinium der Heiligen Drei Könige dargestellt. Gemalte Scheinarchitekturen mit der Darstellung von Armen und Kranken weisen auf die ursprüngliche Funktion des Baus hin.
Altkatholische Kirche bezeichnet die Gemeinschaft selbstständiger katholischer Kirchen, die in der Utrechter Union zusammengefasst sind. Sie löste sich 1872 aus der Einheit mit Rom. Anstoß dazu war der Protest gegen das Dogma des Ersten Vatikanischen Konzils über die Unfehlbarkeit und den Jurisdiktionsprimat des Papstes.
Die Altkatholische Kirche versteht sich als offene Kirche, die alle Getauften zur Eucharistiegemeinschaft einlädt. Männer und Frauen im Priesteramt sind nicht zur Ehelosigkeit verpfl ichtet. Laien haben ein hohes Maß an Mitbestimmung. Basis des kirchlichen Lebens ist die Gemeinde. Die Kirchengemeinde Linz umfasst die östlichen Bezirke Oberösterreichs.
Fabrikstraße 10, 4020 Linz, +43/(0)732/773046