Solarcity
Weitaus seltener als in der Zeit des Kirchenbaubooms vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 1980er Jahre stellt sich heute Auftraggebern und Architekten die Aufgabe, eine Kirche zu bauen. Die Herausforderung beim Bau der Seelsorgestelle Elia bestand darin, über die ausschließlich sakrale Nutzung hinaus ein kirchliches Kommunikationszentrum im jüngsten Linzer Stadtteil „SolarCity“ zu errichten.
Der 2006 fertiggestellte Bau geht auf das in Freistadt und Wien ansässige Architektenduo Pointner & Pointner zurück. Es konzipierte die Anlage als zweigeschossiges Hof-Haus. Auf große architektonische Gesten wird bei der Ankündigung des Seelsorgezentrums im städtebaulichen Umfeld verzichtet – lediglich ein breites Solarschild öffnet den Bau zur Straße hin.
Das sakrale Zentrum der Anlage, der Feierraum, die Kapelle und der Meditationshof, wird von rotbraun schimmernden Kupfer-Platten umschlossen. Gestalterische Verbindung zum Foyer sind die in Lehm gechriebenen Begriffe der Wiener Künstlerin Ingeborg Kumpfmüller. Zusammen mit dem in Pregarten ansässigen Künstler Herbert Friedl zeichnet sie für das künstlerische Konzept verantwortlich. Zentrales Gestaltungsmoment im Feierraum ist der Ausblick in die Natur. In der zentralen Achse von Feierraum und Kapelle eröffnet eine Glaswand den Ausblick auf den so genannten Meditationshof.
Der Ausblick auf die stilisierte Natur, auf Weinreben, die sich zu Kreuzspalieren fügen, wird zum Andachtsbild. Während der Feierraum zum Foyer hin geöffnet werden kann und auch für weltliche Feste zur Verfügung steht, bleibt der Kapellenraum, der auch von außen zugänglich ist, ausschließlich der sakralen Nutzung vorbehalten.
Die Taufe, das Fest der Eingliederung in die Kirche, wird hier gefeiert. Taufstein ist ein aus der Donau stammender Großkiesel. Im Meditationshof dahinter wächst ein Ginsterstrauch. Er erinnert an den Patron, den Propheten Elia, dem einst ein Ginster Schatten und Schutz in der Wüste spendete. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist die Seelsorgestelle Elia in dem vor allem von jungen Familien bewohnten Stadtteil ein von sprühendem Leben erfüllter Ort der Begegnung von Gott und Mensch.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at