Evangelisch-methodistische Kirche
Theologisch steht sie bis heute dem protestantischen Zweig der Anglikanischen Kirche nahe. Die Evangelisch-methodistische Kirche in Linz ist nach dem Zweiten Weltkrieg in Flüchtlingslagern entstanden. Der Kirchenbau in einem Hinterhofgebäude an der Wiener Straße wurde nach Plänen von Ernst Kirschbichler 1951 bis 1953 errichtet.
Als Baumaterial des Kirchengebäudes dienten Ziegel der Ruinen der Hermann-Göring-Werke. Kirchenbau wurde im wörtlichen Sinne umgesetzt, indem jeder einzelne Ziegel von einer Methodistin oder einem Methodisten in die Hand genommen wurde. Das Gebäude zeigt sich als Ergebnis einer Erneuerung und Renovierung im Jahr 1998. Lediglich der Eingangsbereich stammt noch aus der Zeit des Anfangs. Im Inneren eröffnet sich der Raum als rechteckige Saalkirche mit flacher Decke und einer Empore über der Vorhalle.
In dem einfachen funktionalen Gottesdienstraum geben farbige Tücher vor den Fenstern und am Kreuz Hinweise auf das Kirchenjahr. Das Kreuz aus Stahl aktualisiert mit einer Wunde am Längsbalken das Kreuzesgeschehen. Die Verwendung des Materials stellt einen Bezug zur damaligen VOEST dar. Ein sogenanntes Himmelsfenster lädt ein, den Blick nach oben zu richten. Die Kirche hatte von Beginn an eine flexible Nutzung, die sich nach der Gemeinde ausrichtete. Die Evangelisch-methodistische Kirche Linz zählt im Jahr 2009 etwa 280 getaufte Mitglieder und Freunde, die in ganz Oberösterreich verstreut wohnen.
Zu den Sonntagsgottesdiensten kommen Menschen mit verschiedensten kulturellen und sozialen Hintergründen in der Kirche zusammen. Besonders hörbar ist dies im Singen in afrikanischer Tradition und in der Vielfalt der Sprachen beim Kirchenkaffee. Zum Profil der Methodisten gehört seit der Gründung durch John Wesley ihr Engagement in der Ökumene sowie in (psycho-)sozialen Einrichtungen.
Wiener Straße 260, 4030 Linz,
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at