Guter Hirte
Die Anlage wurde von Architekt Othmar Kainz geplant, die Weihe erfolgte 1978. Die drei Gebäudeblöcke Kirche, Pfarrhof und Pfarrheim sind durch einen gedeckten Gang, der einen Vorplatz ausbildet, miteinander verbunden. Ein markantes Kennzeichen des Baus bildet die Dachlandschaft: Ein breites Satteldach überspannt den Baukörper des Kirchenraumes.
Dieses wird wiederum von zwei gegenläufigen Pultdächern, die sich nach außen öffnen, durchbrochen. Das Motiv geht auf die Pfarrkirche „Zum kostbaren Blut“ in Salzburg Parsch zurück. Der Bau ist ein 1956 von der Arbeitsgruppe 4 (Holzbauer, Kurrent und Spalt) zur Kirche umgebautes Stallgebäude und gilt als wegweisendes Beispiel für den modernen Kirchenbau in Österreich – Anklänge daran finden sich in der Pfarrkirche Guter Hirte. Die Pultdächer wurden im Jahr 2000 mit 200 m² Photovoltaikanlagen und 70 m² Solaranlagen bestückt. Damit hat die Pfarre die erste energieautarke Kirche in Österreich. Durch eine mit Farbglasflächen gestaltete Tür gelangt man ins Innere. Links vom Eingang – im Vorraum zur Kirche – brechen Farbglasflächen das Licht, das auf die Taufstelle unmittelbar neben dem Eingang fällt. Die Dachkonstruktion prägt auch den Eindruck des Kircheninneren, das in der Querachse ausgerichtet ist. Die dreieckigen Öffnungen, die durch den Einschnitt der Dachform entstehen, sind mit Farbglasfenstern von Rudolf Kolbitsch gestaltet.
Ebenso die beiden hochrechteckigen Glasfenster, die von den Seitenwänden gebrochenes Licht auf die Altarzone werfen. Vom gleichen Künstler stammt der Entwurf für die liturgischen Orte aus dunklem Holz mit geätzten Metalleinlagen, die auf einem erhöhten Podest im Bereich der Querachse vor der hohen Altarwand angeordnet sind. Vor der Altarwand weist die überlebensgroße Statue des „Guten Hirten“ auf das Patrozinium hin. In der Pfarrkirche feiert regelmäßig die ungarische Gemeinde ihre Gottesdienste.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at